Selbstliebe lernen: 10 Tipps und Übungen für ein starkes Ich
Was ist Selbstliebe und was kann sie bewirken? Hier bekommst du 10 Tipps und Übungen für mehr Selbstliebe an die Hand. Du erfährst wie du Selbstliebe und Selbstakzeptanz in dein Leben einlädst und warum es uns manchmal so schwerfällt, sie zuzulassen.
Was ist Selbstliebe?
Selbstliebe bedeutet, dich mit all deinen Facetten so anzunehmen, wie du bist – ohne Bewertung und vor allem ohne Kritik. Es ist die uneingeschränkte Liebe zu dir selbst; ein klares, bedingungsloses „Ja“ zu dir als Ganzes mit all deinen vermeintlichen Schwächen und Fehlern.
Selbstliebe schließt alles mit ein, was dich ausmacht: deine Persönlichkeit, dein Verhalten und deinen Körper. Dabei hat Selbstliebe nichts mit Egoismus oder Narzissmus zu tun. Dich selbst zu lieben, bedeutet einfach, in dich selbst zu vertrauen – genau so, wie du bist. Die wahrscheinlich wichtigste Voraussetzung für Selbstliebe ist Selbstakzeptanz. Denn erst, wenn man sich so annehmen kann, wie man ist, kann man sich auch lieben. Das bedeutet nicht, dass du so tun musst, als ob alles perfekt ist. Jeder von uns hat schließlich Seiten an sich, die er oder sie nicht so gerne mag. Es geht viel eher darum, auch das, was nicht perfekt ist, anzunehmen und sich trotzdem zu lieben – bedingungslos, wie wahre Liebe immer ist.
Natürlich schließt Selbstliebe die persönliche Weiterentwicklung niemals aus. Es ist wichtig, seine Schwächen zu erkennen und bewusst daran zu arbeiten, wenn man es möchte. Jedoch ohne Zwang oder Verurteilung. Wer sich selbst liebt, legt eine gute Grundlage für mehr Zufriedenheit und Gelassenheit – auch und gerade dann, wenn das Leben eine unerwartete Wendung nimmt.
Warum fällt es mir schwer, mich selbst zu lieben?
Bestimmt hast du auch schon einmal den Satz gehört: Man kann andere nur so sehr lieben, wie man sich selbst liebt. An Sätzen wie diesen ist mit Sicherheit viel Wahres dran, aber sie können einen auch unter Druck setzen, wenn man das mit der Selbstliebe noch nicht ganz raus hat. Druck, Perfektionismus und hohe Erwarten sind die natürlichen Feinde von Selbstliebe. Da wir in der heutigen Zeit alles besonders gut machen wollen, leidet das Gefühl der Liebe zu uns selbst schnell darunter. Widerstand erzeugt jedoch Gegenwiderstand – je mehr Druck du aufbaust, desto weniger wird es dir gelingen, Selbstliebe zu spüren. Im Loslassen steckt dagegen viel Potenzial für einen liebevolleren Umgang mit dir selbst.Versuche zunächst, die Dinge, die dich davon abhalten, dich selbst zu lieben, zu identifizieren. Ein paar Beispiele für solche „Hindernisse“ sind unter anderem:
Perfektionismus
Hohe Erwartungen an dich selbst
Selbst aufgebauter Druck
Schwierigkeiten, anderen und dir selbst zu verzeihen
Mangelndes Selbstwertgefühl
Fehlende Beachtung der eigenen Bedürfnisse
Überlege dir dann, wo der Ursprung dieser Gefühle oder Verhaltensweisen liegen könnte. Wurden sie dir zum Beispiel von deinen Eltern vorgelebt, hattest du bestimmte Erfahrungen in der Schule oder mit Freunden, die dies ausgelöst haben? Oft versuchen wir, uns zum Beispiel durch Perfektion vor der kritischen Meinung anderer Menschen zu schützen, um nicht verletzt zu werden. Wenn man sich selbst und die Gründe für sein Verhalten besser versteht, fällt es auch leichter, Verständnis und Geduld zu entwickeln. Wenn du dich das nächste Mal dabei „erwischt“, wie du selbstkritische Gedanken hast oder dich nicht gut genug fühlst, halte inne und frage dich, was der Auslöser war. Denke außerdem immer daran, dass Selbstliebe eine tägliche Praxis ist, die man stets aufs Neue verinnerlichen und üben muss.
Was bewirkt Selbstliebe?
DU BIST NICHT MEHR SO STRENG MIT DIR SELBST
Je mehr Selbstliebe du zulässt, desto weniger wirst du dich selbst und andere verurteilen oder deine Schwächen und Fehler verteufeln. Du vergleichst dich auch nicht mehr so stark, denn das, was andere machen, verliert nach und nach an Bedeutung. Selbstliebe hilft dir, dich – unabhängig von deinen Leistungen oder der Meinung anderer – so anzunehmen, wie du bist.
DU ENTWICKELST EIN POSITIVERES VERHÄLTNIS ZU DEINEM KÖRPER
Durch eine liebevolle Beziehung zu dir selbst begegnest du auch deinem Körper wohlwollender und wertschätzender. Du lernst, ihn als Tempel und nicht als selbstverständliches „Geschenk“ wahrzunehmen.
DU LERNST, LEICHTER MIT RÜCKSCHLÄGEN UMZUGEHEN
Wenn du weniger hart mit dir selbst ins Gericht gehst, kannst du Misserfolgen, Konflikten und anderen negativen Ereignissen wesentlich gelassener und konstruktiver begegnen. Selbstliebe lehrt dich, dich nicht zusätzlich runterzumachen, wenn es mal nicht nach Plan läuft. Stattdessen kannst du dich schneller wieder aufrappeln und nach neuen Möglichkeiten suchen. Betrachte Selbstliebe als die Hand, die dir nach einem Sturz wieder aufhilft – egal, wie oft du fällst.
DU WIRST UNABHÄNGIGER VON DER ZUNEIGUNG ANDERER
In Beziehungen geht es immer um das Miteinander – auch in der Beziehung zu dir selbst. Selbstliebe hilft dir dabei, deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse ernst zu nehmen. Du lernst, dass du dich nicht verbiegen musst, um Liebe und Anerkennung zu verdienen. Du erkennst deinen Eigenwert unabhängig von deinen Leistungen und deinem Verhalten und wirst dadurch in der Lage sein, anderen Menschen befreiter und authentischer zu begegnen. Dieses neue Auftreten wird auch deinem Umfeld auffallen. Denn unabhängig von irgendwelchen äußeren Attributen ist eine gesunde Portion Selbstbewusstsein sehr attraktiv.
DU FÜLLST DEINE ZEIT MIT DINGEN, DIE DIR GUTTUN
Dich selbst zu lieben bedeutet auch, dass du dich aktiv für dich selbst einzusetzt. Statt halbherzig Aktivitäten mitzumachen, auf die du eigentlich keine Lust hast, wirst du deine Meinung mit der Zeit sicherer vertreten und Dinge tun, die dir Freude bringen. Denn wer sich selbst liebt, weiß, dass er es verdient, sich so glücklich wie möglich zu fühlen und sein Leben so zu verändern, dass es seiner Verstellung entspricht.
So übst du dich in Selbstliebe – 10 einfache Tipps
1. WENIGER SELBSTKRITIK, MEHR MITGEFÜHL FÜR DICH SELBST
Lerne, dich nach und nach bedingungslos zu akzeptieren und gib deinem inneren Kritiker keine Angriffsfläche. Immer, wenn er sich zu Wort melden will, kannst du innerlich folgendes Mantra wiederholen: „Ich liebe und akzeptiere mich so, wie ich bin.“ Punkt. Wenn es dir zunächst schwerfällt, daran zu glauben, stell dir dich selbst als kleines Kind vor, dass sein bestes gibt und einfach nur geliebt werden will. Nimm dieses Kind in Gedanken ganz fest in den Arm und spüre, wie Liebe durch dich hindurchfließt.
Erfahre hier mehr über den Inneren Kritiker:
2. TU DEINEM KÖRPER ETWAS GUTES
Du kannst deinem Körper Liebe entgegenbringen, indem du gut für ihn sorgst: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend viel Schlaf und regelmäßige Bewegung bilden die Grundlage für langfristige Gesundheit und Wohlbefinden.Verwöhne deinen Körper mit einer Massage, zieh dir Klamotten an, in denen du dich wohl fühlst und lass dich von deinen Liebsten fest in den Arm nehmen. Durch Yoga- oder Meditationsübungen kannst du eine besondere Verbindung zu deinem Körper herstellen und lernst, in ihm zu ruhen.
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3. SEI GEDULDIGER MIT DIR SELBST
Verurteile dich nicht, wenn du zum Beispiel für wichtige Entscheidungen länger brauchst als andere in deinem Umfeld. Hab mehr Geduld mit dir selbst – auch, wenn dir etwas nicht gleich auf Anhieb gelingt, du gescheitert bist oder von Neuem beginnen musst. Sei stolz auf alles, was du schon erreichst hast und vertraue darauf, dass du für jedes Problem eine Lösung finden kannst.
4. LOBE DICH SELBST HÄUFIGER
Kritik wirkt wie eine Motivationsbremse, Lob hingegen baut uns auf! Auch für kleine Erfolge hast du ein Lob von dir selbst verdient – oder auch für dein Durchhaltevermögen, wenn du dein Ziel noch nicht erreicht hast. Jedes nette Wort zu dir selbst ist ein Schritt in die richtige Richtung.
5. SCHENKE DIR HÄUFIGER EIN LÄCHELN
Lächle dich jedes Mal an, wenn du dich im Spiegel betrachtest und denke „Hallo Schönheit!“. Es ist bewiesen, dass die Muskelspannung beim Lächeln einen nachhaltig positiven Effekt auf unsere Psyche hat. Lächeln wirkt sogar gesundheitsfördernd: Die Ausschüttung von Stresshormonen wird gebremst, die Produktion des „Glückshormons“ Serotonin wird angeregt. Du machst dir selbst zuliebe weniger Druck und vermeidest dadurch Stress.
6. SPRICH MIT DIR SELBST WIE MIT EINER FREUNDIN
Statt dich immer stärker in negativen Gedankenschleifen zu verlieren, sprich dir selbst Mut zu, wenn du in einer bestimmten Situation nicht weiterkommst oder Zweifel hast. Tu so, als würdest du mit einer lieben Freundin sprechen – voller Mitgefühl und Geduld.Betrachte die Freundschaft zu dir selbst als wertvolle Quelle für Zufriedenheit, Energie und Motivation. Statt dir feindlich zu begegnen, ziehe dich in schwierigen Lebenslagen wie einen Freund zurate.
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7. WERDE ACHTSAMER UND LEBE IN DER GEGENWART
Lebe bewusster im Hier und Jetzt, statt gedanklich immer schon beim nächsten und übernächsten Schritt zu hängen oder das, was noch kommt, zu hinterfragen.Versuche es mit Meditation, Achtsamkeitsübungen oder setz dich einfach in ein Café und beobachte die Welt um dich herum – komme im Moment an und spüre, dass alles gut ist. Traumdeutung kann dir dabei helfen, dich besser kennenzulernen und finde so mehr über deine Lebenssituation heraus. Dann fällt es dir leichter, Gegenmaßnahmen zu treffen.
8. LERNE, GRENZEN ZU SETZEN
Setze im Privaten als auch im Job Belastungsgrenzen und sage Nein zu Dingen, die dir nicht guttun. Du kannst nicht immer nur geben, sondern brauchst auch Zeit zum Regenerieren und Auffüllen deiner Energiereserven. Nimm dir diese Zeit bewusst und fülle sie mit Aktivitäten, die dein Herz höherschlagen lassen. Statt dir zum Beispiel den Feierabend mit Verabredungen zu füllen, die du als Energieräuber empfindest, reservier dir die Zeit für etwas, das dir Kraft schenkt.
9. WÄHLE DAS RICHTIGE UMFELD
Umgib dich mit Menschen, mit denen du dich wohlfühlst, denen du vertraust und die auch dich so akzeptieren, wie du bist. Wenn du das Gefühl das, dass dich jemand ausnutzt, sprich es an und mach der Person klar, dass dieses Verhalten nicht okay für dich ist. Auch dein Zuhause ist ein wichtiger Selbstliebe-Aspekt: Schaffe dir eine Lebensumgebung, in der du dich wohlfühlst. Wenn du alte Energien loswerden willst, führe regelmäßig ein kleines Räucher-Ritual durch.
10. FORMULIERE KLARE ZIELE UND VERFOLGE SIE AKTIV
Was will ich? Was brauche ich? Selbstliebe bedeutet, in Kontakt mit deinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu gehen und sie ernst zu nehmen. Was ist deine ganz persönliche Lebensvorstellung? Gibt es etwas, das du in deinem Leben ändern möchtest? Setze dir klare Ziele und verfolge deine Visionen mit aller Kraft. Manchmal hilft es auch die eigenen Lebensziele aufzuschreiben zum Beispiel in Form einer Bucket List, um die Aufmerksamkeit wieder auf die wichtigen Dinge im Leben zu lenken.Probiere es zum Beispiel mit unterschiedlichen Journaling-Methoden, um mehr Klarheit über deine Visionen, Wünsche und Ziele zu erlangen.