Die 12 Häuser in der Astrologie – So beeinflussen sie unseren Charakter

Es gibt zwölf astrologische Häuser, genauso wie es zwölf Tierkreiszeichen gibt. So wie der Tierkreis ein Jahr in zwölf Teile trennt, teilen die Häuser einen (Geburts-)Tag in zwölf Teile. Im Geburtshoroskop beginnen die Häuser mit dem Zählen ab dem Moment der Geburt. Das Erste Haus beginnt in der Konstellation, die sich zu diesem Zeitpunkt am östlichen Horizont befindet. Also dort, wo die Sonne aufgeht. Diese Achse wird auch als Aszendent bezeichnet und sagt uns im Horoskop etwas über unsere äußere, physische Erscheinung. Der Aszendent schenkt auch einige oberflächliche Einblicke in das Verhalten, das andere zuerst sehen, wenn sie uns begegnen.

Gegenüber steht der Deszendent, ein anderer Name für das Siebte Haus. Zusammen mit dem Zehnten Haus (dem Medium Coeli oder Midheaven) und dem Vierten Haus (dem Imum Coeli oder dem Nadir) bilden diese vier Häuser das Fundament unseres weltlichen Lebens.

Wollen wir wissen, wie eine Person ein bestimmtes Haus ausdrückt, betrachtet die Astrologie die Konstellation, die die Achse dieses Hauses enthält; dies gibt dem Haus eine bestimmte Ladung oder Energie. Dann betrachtet die Astrologie die Planeten in diesem Haus. Sie zeigen an, wie stark unser Bedürfnis ist, sich in diesem Lebensbereich auszudrücken. Ein „leeres“ Haus bedeutet aber nicht, dass wir in diesem Bereich nichts erreichen werden. Wir können uns auch hier weiterentwickeln.

Die Position der Häuser in den Tierkreiszeichen wird durch den Zeitpunkt der Geburt bestimmt. Nur wenn wir wissen, wann wir geboren wurden, können die Häuser berechnet werden. Nur 15 Minuten früher oder später können einen Unterschied machen. Aus diesem Grund bevorzugen Astrologen eine möglichst genaue Geburtszeit. Aber eine Geburt ist oft ein hektisches Ereignis. Nicht jeder Arzt, jede Hebamme, jeder Vater oder jede Mutter schaut sofort auf die Uhr, wenn ein Baby seinen ersten Schrei ausstößt. Bei adoptierten Kindern ist der Geburtszeitpunkt oft gar nicht bekannt. Aber mit einem Horoskop ohne Aszendenten und anderen Häusern kann immer noch viel über die Persönlichkeit eines Menschen ausgesagt werden, es ist nur schwieriger anzugeben, in welchen Lebensbereichen jemand seine Persönlichkeit ausdrückt.

Das Erste Haus repräsentiert unsere physische Energie, das Vehikel, das uns bei der Geburt gegeben wurde, um die Erde und das Leben zu erkunden. Es manifestiert sich in allerlei Äußerlichkeiten und macht es für jemanden mit ein wenig astrologischer Intuition und Erfahrung oft einfacher, den Aszendenten einer Person zu schätzen als das Sonnen- oder Mondzeichen. Oft ähneln sich sogar Mimik und Gesichtszüge von Personen des gleichen Aszendenten.

Aufgrund der Verbindung mit dem Körper nutzen medizinische Astrologen den Aszendenten, um abzuschätzen, wo die eigene Schwachstelle liegt. Beim Widder ist dies der Kopf, beim Stier der Nackenbereich, beim Zwilling die Lunge, beim Krebs die Brust und der Bauch, beim Löwen das Herz, bei der Jungfrau die inneren Organe, bei der Waage die Nieren, beim Skorpion die Genitalien, beim Schützen die Hüften und Oberschenkel, beim Steinbock die Knie und Knochen, beim Wassermann die Waden und Venen, bei den Fischen die Füße (und die Psyche).

Doch beim Aszendenten spielt nicht nur das Aussehen eine Rolle. Es geht auch um Einstellung und Verhalten, den Teil von dir, mit dem andere zuerst in Kontakt kommen und über den sie manchmal schon ein erstes Urteil fällen. Macht jemand einen mysteriösen Eindruck, schaut weg und ist vielleicht nicht bereit, persönliche Dinge von sich zu teilen, könnte es sich um einen Skorpion-Aszendent handeln. Stimmen Aszendent und Sternzeichen gut überein, zum Beispiel weil sie zum gleichen Element gehören, kann es uns leichter fallen, kohärente Entscheidungen zu treffen. Was wir sehen, bekommen wir. Ein Wassermann mit Aszendent Stier hingegen kann beispielsweise Schwierigkeiten haben, sich anderen zu erklären. Unter der ruhigen, freundlichen Erscheinung verbirgt sich ein exzentrischer Rebell – dies ist oft das Letzte, was das Gegenüber erwartet. 

Wollte jemand wissen, ob Reichtum Teil des eigenen Lebens sein wird, betrachteten Astrolog:innen hauptsächlich das Zweite Haus. Gibt es dort viele Planeten? Sind Wohltäter wie Venus und Jupiter vorhanden, die einem beim Sammeln von Besitztümern einen Vorteil verschaffen? Oder steht dort ein geiziger Saturn und weist auf die Notwendigkeit hin, sparsam zu leben? Ein impulsiver Mars, der Geld und Eigentum mit Feuer verteidigt, aber auch ziemlich impulsiv damit umgeht. Wir können diese Annahmen der klassischen Astrologie immer noch verwenden.

Doch mit dem Aufkommen der psychologischen Astrologie hat das Zweite Haus, genau wie die anderen Häuser, eine weitere „Etage“ bekommen. Es geht nicht mehr nur um Finanzen, den äußeren Reichtum, sondern vor allem um unseren inneren Schatz. Auf einmal geht es um Talente und Selbstwertgefühl. Jemand mit vielen Planeten im Zweiten Haus kann unglaubliche Talente haben, aber eine Richtung zu finden kann schwieriger sein, weil es so viel Neues zu entdecken gibt. In dieser Schatzkammer sind auch unsere Normen und Werte versteckt. Sind wir ehrlich, vertrauenswürdig und haben feste Prinzipien? Unsere Maßstäbe und Werte sind vielleicht der größte Schatz, den wir bei uns tragen oder im Laufe unseres Lebens aufbauen.

Die moderne Astrologie sieht das Dritte Haus in erster Linie als Zeichen dafür, wie wir mit anderen kommunizieren. Was wollen wir lernen? Wie denken wir? Wie drücken wir uns aus? Und: Was haben wir zu sagen? Das Zeichen Fische auf der Achse des Dritten Hauses mag nicht der offensichtlichste Kommunikator sein, doch ist damit jemand gemeint, der seine Intuition in ein Gespräch einbringen und die Unterströmungen spüren kann. Jemand mit Steinbock im Dritten Haus wird versuchen, Strukturen zu entdecken, versuchen, das Gespräch abzugrenzen. Solch eine Person ist gut darin, zu planen. Dabei kann es sich um Mathematik oder um das Bauen von Häusern handeln. Obwohl es im Dritten Haus viel mehr um die Fächer geht, in denen wir gut in der Schule sind, als um unseren Beruf, ist es gut zu wissen, dass Menschen mit einem stark besetzten Dritten Haus möglicherweise an einem Beruf interessiert sind, in dem Kommunikation eine große Rolle spielt, wie zum Beispiel das Schreiben oder der Journalismus.

Das Vierte Haus repräsentiert die Beziehung, die eine Person zu ihrer Mutter hat. Im weitesten Sinne sind allerdings die „Herkunft“ oder die Wurzeln gemeint. Es ist das Haus, das von der Familiengeschichte erzählt, das Zuhause, das wir uns selbst bauen wollen. Das Vierte Haus ist auch der Ort, an dem unsere genetische Ausstattung verborgen ist. Die moderne Astrologie spricht von unserer emotionalen Grundlage. Hier erfahren wir, wann und wie sich jemand sicher und geborgen fühlt. Ist jemand sicher verankert oder nicht?

Befindet sich Saturn im Vierten Haus, so können hier Schwierigkeiten auftreten, sodass solch ein Mensch eher einen vermeidenden als einen sicheren Bindungsstil entwickelt. Denkbar ist auch, dass verletzliche Zeichen wie Skorpion und Fische auf der Achse des Vierten Hauses Menschen gehören, die eine unsicher-defensive Bindung haben. Dazu gehört, Angst zu haben, wenn die eigene Mutter nicht da ist, und wütend zu werden, wenn sie zurückkommt. Dieser Bindungsstil kann uns ein Leben lang begleiten. Er ist zum Teil eine Folge dessen, was in den ersten Lebensmonaten eines Kindes passiert, aber auch die Vererbung spielt dabei eine Rolle. Menschen mit vielen Planeten im Vierten Haus sind oft Familienmenschen.

Die klassischen Astrolog:innen sahen das Fünfte Haus als das Zuhause der Kinder an. Hier sollte zu lesen sein, ob jemand mit vielen Kindern gesegnet wird oder kinderlos bleibt. Die moderne Astrologie allerdings hat einen viel breiteren Begriff eingeführt: Wir sehen das Fünfte Haus heute als den Ort, an dem wir alles ausdrücken, was aus Freude und kreativem Drang entsteht. Hier geht es um Sport und Spiel, aber auch um Kunst. Wir können es als die Bühne sehen, auf der wir gerne glänzen. Die Dinge, für die wir Aufmerksamkeit und Wertschätzung wünschen. Menschen mit vielen Planeten im Fünften Haus lieben das Ausgehen und die Kunst. Sie gehen gerne ins Theater, in Clubs, in Bars, ins Kino. Sehen und gesehen werden ist im Fünften Haus sehr wichtig. Jemand mit einem starken Fünften Haus versucht, wird versuchen dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Die Konstellation auf der Achse des Fünften Hauses kann etwas über die Dinge verraten, die einem Menschen gefallen. Jemand mit Steinbock auf dieser Achse mag es vielleicht nicht wirklich, auszugehen, sondern würde lieber hart arbeiten oder etwas in der Politik machen. Eine Person mit dem Sternzeichen Fische auf der Achse des Fünften Hauses kann durch spirituelle Kurse und Schulungen pures Vergnügen erfahren.

Heute betrachten wir das Sechste Haus als das Haus, das die Beziehung zum eigenen Körper widerspiegelt. Außerdem die Einstellung einer Person zur Arbeit. Es geht darum, Arbeitsstrukturen zu analysieren und anzuwenden. Ist jemand gut darin Details, Vorgehensweisen und Analysen zu verstehen, oder vertraut die Person eher dem eigenen Gefühl?

Der Steinbock auf der Achse des Sechsten Hauses, arbeitet meist sehr systematisch, während jemand, der dort die Fische stehen hat, viel besser funktioniert, wenn er oder sie aus der Intuition heraus arbeiten kann. Das Sechste Haus ist normalerweise eng verbunden mit dem Beruf, den jemand ausübt. Mit Skorpion im Sechsten Haus wird jemand glücklich und gut darin sein, Nachforschungen anzustellen und Dinge zu hinterfragen. Widder im Sechsten Haus könnte jemandem gehören, der körperliche Arbeit bevorzugt, jemand, der nicht allzu lange stillsitzen kann, oder jemand, der sich mit Metall oder Maschinenbau beschäftigt.

Im Sechsten Haus verbirgt sich die Liebe zu gesunder Nahrung, zu Pflanzen, Haustieren und Insekten. Menschen mit vielen Planeten im Sechsten Haus könnten gut daran tun, Biologie zu studieren, sich mit den unzähligen Details und Strukturen der natürlichen Welt zu beschäftigen. Es könnte sich allerdings auch um Menschen handeln, die sich im Natur- und Tierschutz engagieren – insbesondere, wenn es sich um sensible Zeichen wie Fische oder Krebs handelt. Übrigens passt auch der Beruf der Heilpraktiker:in oder Ernährungsberater:in gut zum Sechsten Haus. Eigentlich kommt all das in Frage, was die Umwelt gesünder macht und bei dem es auf Details ankommt. Das können auch Friseur:innen, Stylist:innen oder Designer:innen sein.

Die moderne Astrologie sieht das Siebte Haus als die Heimat der bedeutungsvollen Beziehung. Es geht um die Erwartungen, die jemand auf seinen zukünftigen Partner projiziert. Außerdem wird die Rolle betrachtet, die wir gerne in einer Beziehung spielen wollen. Wie wir unsere Bedürfnisse in Bezug auf den Partner ausdrücken. Das Siebte Haus liegt gegenüber des Ersten Hauses. Es besteht also ein Widerspruch zum Selbst. Das kann sich in der Beziehung ausdrücken. Die Überbrückung dieses Widerspruchs hingegen, trägt zur Harmonie in der Beziehung bei.

Jemand mit Wassermann im Siebten Haus sucht vielleicht in erster Linie nach einer besten Freund:in, muss aber auch lernen, sich als beste Freund:in seines Partners zu positionieren. Jemand mit Skorpion auf der Achse des Siebten Hauses sucht hauptsächlich Intimität und Intensität in der Beziehung, aber das funktioniert nur, wenn er bereit ist, einen Teil seiner eigenen Sicherheit aufzugeben. Jemand mit Krebs im Siebten Haus fällt leicht auf die fürsorglichen Qualitäten des anderen herein, muss deshalb lernen, auf sich selbst zu achten. Jemand mit einer starken Besetzung des Siebten Hauses legt viel Wert auf den anderen, darauf, Dinge gemeinsam zu tun. Die Person ist symbiotisch und wird eher Kompromisse eingehen, als etwas allein zu tun. Um sich dabei selbst nicht zu verlieren, lautet die Lektion für Menschen mit einem so starken Siebten Haus, mehr für sich selbst einzustehen, damit das Gleichgewicht in der Beziehung wiederhergestellt werden kann.

Das Achte Haus war ursprünglich das Haus des Todes. Astrolog:innen schauten darauf, wenn sie wissen wollten, ob jemand ein langes Leben vor sich hat und ob jemand ein großes Erbe erwarten kann. Vorauszusagen, ob jemand lange leben wird oder wann jemand sterben wird, ist nicht nur anhand eines Horoskops unmöglich, sondern auch unmoralisch. Es spielt mit der Angst und hilft den Menschen sicherlich nicht bei ihrem Wachstum. Innerhalb der psychologischen Astrologie kam die Erkenntnis auf, dass wir den Tod als Symbol betrachten sollten. Wie die Tarotkarte „Der Gehängte“ ist das Achte Haus eine Metapher für Transformation, das heißt tiefgreifende Veränderungen, die einen Abschied mit sich bringen, aber auch zu einer Wiedergeburt führen können. Es ist das Haus, in dem intime Prozesse wie Geburt und tiefe sexuelle Verbindungen stattfinden. Es ist außerdem das Haus, in dem wir Geheimnisse und Traumata bewahren. Und wo sich unsere dunkle Seite verbirgt, das heißt die Aspekte von uns selbst, mit denen wir kämpfen und die wir lieber verborgen halten.

Menschen mit vielen Planeten im Achten Haus haben oft den starken Drang, die Geheimnisse von Leben und Tod zu ergründen. Zum Beispiel durch die Durchführung medizinischer, biochemischer oder forensischer Forschung. Sie können auch ein großes Interesse an Psychologie oder Psychiatrie entwickeln. Es geht um die Geheimnisse des Geistes. Oft begeben sich diese Menschen auf den Weg, sich selbst besser kennen zu lernen, um auch andere besser verstehen zu können. Menschen mit vielen Planeten im Achten Haus machen im Laufe ihres Lebens oft mindestens eine große Transformation durch.

Das Neunte Haus galt früher als die Heimat von Fernreisen und höheren Studien – meist religiöser Natur. Die moderne Astrologie hat diese Bedeutung erweitert. Das Neunte Haus ist der Ort, an dem wir alles finden, was uns hilft, unser Wissen und unseren Verstand zu erweitern. Reisen gehört immer noch dazu, denn dies ist vielleicht einer der besten Wege, spirituell zu wachsen, Wissen zu erlangen und die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Das Studieren an der Universität sowie das Meditieren sehen wir heute als Aktivitäten des Neunten Hauses. Wichtig ist, dass im Neunten Haus immer eine Suche stattfindet, die zu einem besseren Verständnis, Weisheit oder Erleuchtung führt. Das geht über Wissen allein hinaus.

Während jemand mit dem Zeichen Zwillinge auf der Achse des Neunten Hauses gerne lernt und alles über Fremdsprachen wissen möchte, liegt der zugrunde liegende Wunsch wahrscheinlich darin, die Wahrheit im Kontakt und in der Kommunikation zu finden. Jemand mit dem Neunten Haus in Krebs könnte Geschichte mit einer enormen Leidenschaft studieren, während der Wunsch besteht, zu wissen, wie es in der Vergangenheit wirklich war.

Es ist wichtig zu erkennen, dass jeder im Neunten Haus mit seiner persönlichen Suche beschäftigt ist. Der Wissensdurst ist nichts anderes als der Wunsch, eine einzigartige und reine Wahrheit oder Lebensphilosophie zu finden. Menschen mit vielen Planeten im Neunten Haus können manchmal auf der Suche nach Abenteuern ein Nomadendasein führen. Sie ziehen mühelos von einem Land in ein anderes, wie es Diplomat:innen manchmal für ihre Arbeit tun.

Das Zehnte Haus ist traditionell die Heimat von Ansehen und Ruhm. Heute stellen wir fest, dass im Zehnten Haus die Ambitionen Gestalt annehmen. Das Bedürfnis, besser zu sein als andere, das Bedürfnis, etwas zu erreichen, das Berufsleben als das Gegenteil des Privatlebens. Es bedeutet, dass jemand in der Berufswelt eine Maske aufsetzt und zu Hause wieder abnimmt. Erkennst du dich darin wieder? Die Maske, die wir aufsetzen, kann an den Planeten und Zeichen im Zehnten Haus abgelesen werden.

Jemand mit dem Zehnten Haus im Löwen wird gerne eine Führungsposition übernehmen, während jemand mit dem Zehnten Haus in den Fischen eher eine bescheidene Rolle im Hintergrund spielt. Menschen mit vielen Planeten im Zehnten Haus haben ein großes Bedürfnis, etwas zu erreichen, in der Welt „jemand zu sein“. Sie finden es möglicherweise wichtig, ihre Autorität zu entwickeln und zu etablieren. Vielleicht steckt eine Angst dahinter. Die Angst, dass die eigenen Leistungen von der Außenwelt unbemerkt bleiben. Vielleicht haben wir alle diese Angst in uns, doch Menschen mit einem vollen Zehnten Haus spüren diese meist stärker.

Das Elfte Haus ist traditionell das Zuhause der Freundschaft. Es ist der Ort, an dem wir Menschen treffen, mit denen wir uns auch ohne Verwandtschaft verbunden fühlen. Menschen, mit denen wir Ideale, einen Lebensstil oder eine Lebensphase teilen. Der Ort, an dem sich Menschen zu einem größeren Ganzen organisieren, sei es eine politische Partei oder ein Fußballverein. Es herrscht Gleichberechtigung, alle Mitglieder der Gruppe erfüllen ihre Rolle, wobei ihre eigenen Interessen den Interessen oder Idealen der Gruppe untergeordnet werden. Wir müssen zwar in die Gruppe passen, was einen gewissen Mangel an Freiheit bedeutet, doch wir stehen stärker zusammen. Das Elfte Haus sagt etwas über die Art der Bindung aus, die wir mit Freunden aufbauen, über die Art von Menschen und Gruppen, zu denen wir uns hingezogen fühlen.

Menschen mit vielen Planeten im Elften Haus haben oft ein starkes soziales Interesse. Sie können in der Politik, einer Gewerkschaft oder einer Organisation arbeiten, die die Interessen einer bestimmten Zielgruppe vertritt. Vielleicht bedeutet das, die eigene Meinung beiseitezulegen.

In der modernen Astrologie ist das Zwölfte Haus der Ort, an dem jemand Isolation und Distanz erfährt. Es ist auch die Heimat des Traumlebens, des Schlafes, der mystischen Erfahrungen, des kollektiven Unbewussten, das wir gemeinsam mit anderen fühlen oder erleben. Es symbolisiert außerdem das Stadium, in dem jemand noch nicht geboren ist, sondern noch im Mutterleib lebt. Wenn Astrolog:innen wissen wollen, wie diese Zeit abgelaufen ist, schauen sie auf das Zwölfte Haus.

Menschen mit vielen Planeten im Zwölften Haus haben bereits mystische Erfahrungen gemacht oder suchen aktiv danach. Auch Menschen, die aufgrund von Krankheit oder psychischen Problemen viel Zeit in Krankenhäusern oder allein verbringen, können viele Planeten im Zwölften Haus besitzen. Dies können allerdings auch Menschen sein, die als Krankenpfleger:innen oder in der Psychiatrie arbeiten. Oder Menschen, die in ein Entwicklungsland reisen, um Menschen zu helfen. Opfer für andere zu bringen, gehört ebenfalls zum Zwölften Haus. Jemand mit vielen Planeten im Zwölften Haus kann sich manchmal nach einem Dasein sehnen, in dem er das Gefühl hat, ganz allein auf der Welt zu sein, ohne Besitz. Dieses Verlangen kann so stark sein (wenn auch oft nicht bewusst), dass die Person die irdischen Verantwortlichkeiten (Körper, Haus, praktische Angelegenheiten) vernachlässigt und allmählich in eine Situation gerät, in der sich dieses Verlangen manifestiert. Menschen des Zwölften Hauses sind meist stark mit dem kollektiven Unterbewusstsein verbunden.

Das Zwölfte Haus ist der Ort, an dem die schönsten und schwierigsten Erfahrungen zusammenkommen. Erfahrungen, die zu dem Gefühl beitragen, dass wir uns selbst transzendieren können, dass wir uns mit der göttlichen Liebe, mit einem Gefühl der Ewigkeit verbinden können.