Achtsames Essen – Kochen mit Liebe

Wie bereiten wir Gerichte lecker und nachhaltig zu? Was können wir von unseren Vorfahren, Gelehrten oder Naturvölkern über achtsames Essen und Kochen lernen? Diese Fragen hat sich die bayerische Schriftstellerin, Brauchtumsexpertin und Zen-Köchin Susanne Seethaler gestellt. Der Ursprung für den Wunsch nach Antworten wurde vor vielen Jahren bei ihrem ersten Aufenthalt in einem buddhistischen Kloster gesät. Hier lehrte sie ein Mediationslehrer, dass wir auf geheimnisvolle Weise mit der Umwelt tief verbunden sind. Und dass wir, beispielsweise beim Essen einer Möhre, auch die Erde, in der sie gewachsen ist, die Sonne, von der sie beschienen wurde, und den Regen, der sie wässerte, in uns aufnehmen. Seitdem hat sich Susanne Seethaler bei spirituellen Lehrern, internationalen Küchenchefs und ihrer eigenen Familie auf Spurensuche begeben und ihre wichtigsten Erkenntnisse für wertschätzendes und achtsames Essen und Kochen zusammengetragen.

verschiedene Gewürze auf Löffeln
Wer achtsames Essen als tägliches Ritual nutzt, kann wieder mehr genießen.

Achtsames Essen startet beim aufmerksamen Einkaufen

Genau genommen beginnt das Zubereiten einer Mahlzeit und achtsames Essen schon beim Einkaufen. Nachhaltig produzierte, biologische und saisonale Lebensmittel bekommen wir am besten beim Landwirt auf dem Wochenmarkt, in einer guten Metzgerei oder im Bio-Markt. So tragen wir einen Teil dazu bei, dass Produkte weiter und vermehrt nachhaltig produziert werden. Keimt in uns der Gedanke auf: Alleine kann ich sowieso nichts ändern, können wir an ein Gleichnis des Dalai Lama denken. Er sagte einst: "Wenn wir immer noch daran glauben, dass wir als Einzelne nichts bewirken, dann sollten wir an einen einzigen Moskito nachts in unserem Schlafzimmer denken."

Ausgewählte Zutaten

Der israelischen Chefkoch Uri Buri riet Susanne Seethaler Folgendes: Setze beim Kochen mit Liebe höchstens acht Zutaten ein. Nur so klappt achtsames Essen und wir schmecken am Ende noch heraus, welche Produkte wir ursprünglich verwendet haben.

Achtsames Kochen

Vor einigen Generationen war es noch selbstverständlich saisonal und regional zu kochen, weil die Menschen kaum eine andere Wahl hatten. Dieses Kochen im Einklang der Natur und achtsames Essen können wir auch wieder in unseren Alltag integrieren. Dabei helfen uns Saisonkalender für Obst- und Gemüse, Tabellen mit Jagd- sowie Schonzeiten für Wild und wilden Fisch. Und nicht selten findet sich auf dem Speicher ein von Hand geschriebenes Rezeptbuch der Großmutter mit einfachen, saisonalen Gerichten – oder es kursieren mündlich überlieferte Rezepte, die endlich notiert und nachgekocht werden wollen.

Wertvolle Reste sind achtsames Essen

Bei einer Küchenchefin lernte Susanne Seethaler diesen Trick: Wer gewaschenes Gemüse schneidet und schält, kann die Schalen und Enden (Ausnahme: Kartoffelschalen) in einen Topf geben und in Wasser sachte vor sich hin köcheln lassen. Die daraus entstandene Brühe, abgeschmeckt mit Salz und Pfeffer, Sojasoße und frischen Kräutern und Gewürzen aus dem Garten, bildete die Grundlage vieler Suppen in der Klosterküche.

Aromatisches Rezept: Herbst-Butter

Mit diesem schnellen, einfachen Butter-Rezept von Susanne Seethaler können wir Butter selber machen und achtsames Essen auch in der goldenen Jahreszeit zelebrieren:

Zubereitungszeit: 5 Minuten + ca. 2 Stunden Kühlzeit

Zutaten:

  • 150 g weiche Butter

  • 50 getrocknete Apfelringe,  grob gehackt

  • ½ TL getrocknete Wildblüten (z.B. aus dem Bioladen)

  • ½ TL grobes Salz

Zubereitung:

  1. Die Butter in eine Schüssel oder in die Küchenmaschine geben und cremig schlagen.

  2. Apfelringe, Wildblumen und grobes Salz unterrühren

  3. Die Herbstbutter gleichmäßig auf einem Stück Pergamentpapier verteilen und zu einer festen Rolle formen.

  4. So verpackt in den Kühlschrank legen und ca. 2 Stunden erkalten lassen.

  5. Zum Servieren die Butter portionsweise in Scheibchen schneiden.

Die Herbst-Butter schmeckt besonders gut zu Steak, aber auch zu Schweinebraten, Wildgerichten und auf Brot. Guten Appetit!

Weitere Rezepte und Tipps für achtsames Essen und Kochen mit Liebe – unser Buchtipp: "Simplify your food" von Susanne Seethaler.

Person umarmt sich auf Feld - Foto: canva.com
Werde zum Selbstliebe-Profi mit diesen 5 schönen Ritualen

Die Liebe zu sich selbst ist etwas, das man tief im Inneren fühlt, aber Selbstliebe kann auch in der Praxis geübt werden. Zum Beispiel mit einem der folgenden fünf Ritualen. Räume regelmäßig dafür bewusst Platz in deinem Terminkalender frei. Gut zu sich selbst zu sein bedeutet auch, sich genügend Zeit für sich selbst zu nehmen.

Person mit Kerze beim Meditieren - Foto: canva.com
Spirituelle Selbstfürsorge: So schenkst du deinem höheren Selbst mehr Aufmerksamkeit

Wenn wir an Selfcare denken, denken wir vor allem an Rituale, die gut für unsere körperliche und geistige Gesundheit sind. Dabei übersehen wir aber einen Teil, der mindestens genauso wichtig ist, wenn man wirklich gut für sich selbst sorgen will: die spirituelle Selbstfürsorge. Worauf es dabei ankommt, erklären wir hier.

Vollmobd am roten Himmel mit Vogelschwarm davor - Foto: canva.com
Der Vollmond im Steinbock: Dein Mond Guide für den 10. Juli

Es ist soweit - der Juli-Vollmond steht vor der Tür! Mit Selbstbestimmung & einem Power-Plan leitet er das zweite Halbjahr des Erfolges ein

Person in Kleid in Feld bei Sonnenuntergang - Foto: canva,com
Schön und glücklich: Der ganzheitliche Weg zur Schönheit

Äußere Schönheit und ein reiches Innenleben gehen manchmal nicht gut Hand in Hand. Fällt man als spirituelle Person durch, wenn man sich die Haare färbt und die Lippen nachmalt? Wie hoch dürfen Absätze sein, damit man nicht als oberflächlich gilt? Im Folgenden versuchen wir einen ganzheitlicheren Ansatz zum Thema Schönheit aufzuzeigen.

Frau mit rotem Nagellack hält einen Strauss Schleierkraut in der Hand - Foto: canva.com
Lilith – Die Göttin der Wandlung und was sie uns lehrt

Lilith ist eine faszinierende Figur, die Menschen seit Jahrhunderten fesselt. Wahrscheinlich, weil sie so radikal gegen das ebenso alte Idealbild der Frau als tadellos, lieblich und dienend verstößt