Joe Dispenza: "Erschaffe deine eigene Realität"

Die meisten Menschen wachen morgens auf, denken über ihre Probleme, über To-do-Listen und über sich selbst nach. Dabei fangen sie an, sich in bestimmten Emotionen zu verankern, und bestätigen so immer wieder ihre Persönlichkeit. Und weil Emotionen die Endprodukte vergangener Erfahrungen sind, verankern wir uns chemisch in der Vergangenheit. Wir denken, so Dr. Joe Dispenza, neurologisch innerhalb jener Schaltkreise unseres Gehirns, die mit der Vergangenheit verbunden sind. Und leben emotional und chemisch innerhalb der Begrenzungen all jener Erfahrungen, die wir bisher gesammelt haben. Unser Seinszustand wird somit von der Vergangenheit definiert. Veränderungen erzeugen daher Widerstand.

Wir müssen uns buchstäblich in jemand anderen verwandeln. Wenn du dein Gehirn dazu bringst, anders zu funktionieren, dann veränderst du auch deinen Geist, denn der Geist ist das Gehirn in Aktion. Die Zutat, die du für diesen Prozess brauchst, ist Wissen, betont Joe Dispenza. Jedes Mal, wenn du etwas Neues lernst, baust du im Gehirn eine neue synaptische Verbindung auf. Erinnern bedeutet, diese Verbindungen zu pflegen und aufrechtzuerhalten. Indem du das Gelernte überdenkst, aktivierst du dein Gehirn auf innovative, andere Weise, und dadurch veränderst du deinen Geist.

Eine Grundregel der Neurowissenschaft basiert darauf, dass Nervenzellen, die gemeinsam feuern, sich auch zusammenschalten oder verbinden. Die Ansammlung von Neuronen wird mit der Zeit zu einer festen Spur im Gehirn. So entstehen Gewohnheiten. Denn: Jeder Schöpfungsprozess beginnt mit einem Gedanken. Werden wir uns dessen bewusst, dass wir etwas, was wir wollen, nicht haben, verspüren wir die Emotion des Mangels. So beginnen wir, durch unsere Fantasie zu kreieren. Das unterstützen wir, indem jeden Morgen meditieren. Je mehr wir darüber nachdenken und uns vorstellen, wie es wäre, Dinge zu haben oder bestimmte Situationen zu erleben, desto mehr Bilder werden in unserem Gehirn erzeugt, die zeigen, wie unser Leben aussehen könnte. Wir erträumen unsere Zukunft. Diese kreativen Prozesse entzünden wahre neuronale Feuerwerke im Gehirn.

Indem du früher aufstehst. Und wenn du müde bist, dann geh eben früher ins Bett. starte den Tag mit dem Göttlichen. Das Wort Meditation bedeutet übrigens wörtlich: vertraut werden mit etwas. Du wirst vertraut mit deinen unbewussten Gedanken, Verhaltensweisen und Emotionen bzw. machst sie dir vertraut, und das heißt, du bist nicht mehr das Programm, sondern das Bewusstsein, welches das Programm beobachtet. Deshalb sieht Joe Dispenza Meditation als einen Grundpfeiler seiner Arbeit.

„Dieses Energiefeld der kleinsten Teilchen ist die unsichtbare Intelligenz, die über allem liegt, die jenseits von Raum und Zeit existiert. Die jede einzelne Zelle antreibt, die das Blut durch unsere Adern pumpt“, so Joe Dispenza. Diese Kraft durchströmt unser eigenes Leben genauso wie das gesamte Universum. Es ist dieselbe Intelligenz, welche die Supernovae oder die Geburt eines fernen Sterns verursacht. Wir alle sind darin eingebunden. Alles ist mit diesem Feld verbunden – jede Handlung, jeder Gedanke und jede Entscheidung, die wir treffen. Du allein entscheidest, welche Gedanken du im Gehirn aktivieren und verdrahten willst. Du triffst die Wahl, in einen neuen Seinszustand zu gehen und von dort aus dein Verhalten konkret zu planen. Das öffnet den Weg zu großen und kleinen Wundern. Untersuchungen zeigen, dass deine Energie genau dort ist, wo deine Aufmerksamkeit ist. Wenn du diese auf die dreidimensionale Realität richtest, dann spielst du nach den Regeln von Materie und Physik. Das erfordert Zeit. Wenn du jedoch dein Bewusstsein erweiterst, dann kommst du dem Feld näher. Quantenfelder sind unsichtbare Felder aus Energie und Informationen, die unabhängig von Raum und Zeit existieren. Die Realität des Quantenfeldes kannst du mit deinen Sinnen nicht wahrnehmen, sie existiert auf einer anderen Ebene. Du musst sie mit deinem Bewusstsein wahrnehmen.

Kannst du an eine Zukunft glauben, die du noch nicht sehen oder mit deinen Sinnen erfahren kannst, an die du im Geist aber schon so oft gedacht hast? Kann sich dein Gehirn so verändern, dass es glaubt, die Erfahrung sei bereits geschehen? Wie sähe diese Zukunft für dich in deinem Leben aus? Mach einfach die folgenden Übungen passend zu Joe Dispenzas Thesen – und schau, was geschieht:

1. Das Drehbuch deines Lebens: Wer willst du sein? Wenn du einen Schauspieler beobachtest, der eine Rolle spielt, achtest du auf jede Geste, die Mimik und Handlung, damit du dir ein klares Bild von der fiktiven Figur machen kannst. Du achtest auch darauf, ob die Rolle gut gespielt wird. Beobachte dich selbst auf die gleiche Weise. Wenn du es schaffst, dich nicht zu verurteilen, im Moment zu bleiben und dich in Echtzeit zu beobachten, kannst du alle Daten sammeln, die du brauchst, um deinen neuen Seinszustand zu kalibrieren – was du in jeder Meditation tun kannst. Es ist dein Film, es sind deine Regeln.

2. Die Landkarte deiner Zukunft: Bist du bereit, zum Schöpfer aller Dinge zu werden? Kannst dich selbst in einer Zukunft visualisiere, an die du im Geist schon so oft gedacht hast? Wie sähe diese Zukunft für dich in deinem Leben aus? Geh ins Detail. Sammle Bilder aus Zeitschriften, mach Fotos und erstelle damit eine Collage. Oder schreibe das Drehbuch deines Lebens. Du kannst es immer wieder ergänzen. Oder ändern. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Erträume dir deine Zukunft. Diese kreativen Prozesse entzünden wahre neuronale Feuerwerke im Gehirn.

3. Die Macht der Emotionen: Der dritte Schritt besteht darin, deine Energie und deinen Zustand zu verändern. Sobald du anfängst, aktive Schritte zu unternehmen, die mit deiner Absicht übereinstimmen, solltest du Veränderungen sehen, sowohl in deinem Körper als auch in deinem Leben. Während du dich auf deine Zukunft zu bewegst, die immer in Form des gegenwärtigen Moments erscheinen wird, erlaube der Energie, die du angezapft hast, mehr von den Emotionen zu erzeugen, die mit dem „Du" verbunden sind, das du sein wirst. Wenn du Dankbarkeit bekundest, in einen Zustand der Dankbarkeit gehst, dann glaubt dein Körper als unbewusster Geist, es sei bereits passiert. Und Dankbarkeit ist der ultimative Zustand des Empfangens. Schreib auf: Worüber beschwerst du dich, wem gibst du die Schuld, wo redest du dich heraus, wann bemitleidest du dich selbst? Und jetzt notiere: Wie fühlt sich Dankbarkeit an? Gehe in den Zustand der Dankbarkeit, verweile darin und wiederhole das mehrmals am Tag.

4. Zeit für dich – Mit Meditation zur Transformation: Kannst du dich einen Tag lang aus deinem Leben zurückzuziehen und die ständigen Reize ausschalten, die dich daran erinnern, wer zu sein du meinst? Verschaffe deinem Gehirn und deinem Körper eine Auszeit von der ständigen Identifizierung mit deiner Welt im Außen. Lerne, neue Informationen in deinem Gehirn zu verdrahten, und erschaffe daraus neue Erfahrungen. Wenn du diese oft genug wiederholst, werden sie zu einer Fähigkeit. Je mehr du diese übst, desto besser wirst du darin. Ziehe dich zurück und gehe nach INNEN. Meditiere möglichst jeden Morgen und jeden Abend. Das ist dein Ticket in deine Zukunft.