Gedankenkarussell: Wie wir es endlich stoppen

Mehr Tempo, mehr Leistung und möglichst alles gleichzeitig erledigen. Druck und Anspannung beschleunigen das Gedankenkarussell, sodass wir nur noch schwer zur Ruhe kommen. Zum Glück können wir lernen, wie wir die Anspannung und den Druck entschärfen, bevor sie zur Belastung werden. Wie das Gedankenkarussell stoppen? Da sich Stress nicht immer vermeiden lässt, sind Gegenstrategien wichtig. Mit einfachen Übungen können wir in unangenehmen Alltagssituationen unsere mentale Energie aktivieren und gelassener bleiben.

Kleine Tricks für verschiedene Alltagssituationen
Manchmal scheint sich die Welt um uns herum immer schneller zu drehen. Anstatt das Tempo halten zu wollen, machen wir ab jetzt genau das Gegenteil: entschleunigen und bewusst auf Schneckentempo umschalten. Foto: Ashley Batz / Unsplash

Stress und Anspannung kann das Gedankenkarussell beschleunigen. Dafür müssen keine einschneidenden Ereignisse wie ein Jobwechsel, der Verlust eines geliebten Menschen oder eine Geburt geschehen. In der Regel sind es die kleinen Situationen des Alltags, die uns aus dem Takt bringen. Die Bahn kommt zu spät. Im Supermarkt stehen wir in der falschen Schlange. Der Arbeitskollege nervt – und das immer und immer wieder. Bis unser Kopf nicht mehr zu Ruhe kommt.

Pötzlich geht etwas schief, durch den Frust verlieren wir den Fokus.

Damit wir trotzdem gelassen bleiben, wenden wir Klopfakupressur aus der Chinesischen Medizin an. Dafür mit beiden Mittel- und Ringfingern zuerst mittig am Kinn und dann an den Schläfen klopfen. Schon klären sich die Gedanken. Durch den Reiz an bestimmten Schlüsselpunkten wird das Nervensystem angeregt.

Wir stehen unter Termindruck. Die Straßen sind verstopft.

In solchen Situationen steigt der Stresspegel, das Gedankenkarussell dreht sich. Um es zu stoppen, zählen wir rückwärts von mindestens neun bis eins runter und summen dabei ein Lied – z.B. „The Winner takes it all“. Wenn es geht am besten laut. Auf diese Weise verbinden sich die rationale und die emotionale Gehirnhälfte, das sorgt für Gelassenheit.

Um uns herum sind Hektik und Gedrängel. Das Einkaufen wird zur Qual.

Manchmal scheint sich die Welt um uns herum immer schneller zu drehen. Anstatt das Tempo halten zu wollen, machen wir ab jetzt genau das Gegenteil: entschleunigen und bewusst auf Schneckentempo umschalten. Das tun wir, indem wir beispielsweise durch den Supermarkt oder die Fußgängerzone bummeln und uns das hektische Treiben um uns herum einfach nur anschauen. So beruhigt sich der Puls und die Gedankensprünge lassen nach.

Wir glauben, dass sich unsere Probleme häufen, unser Druck steigt.

Anstatt die Probleme zu wälzen, nehmen wir uns drei Minuten Zeit. Wir schreiben alle Lösungen, die uns einfallen – ohne sie zu bewerten. Das können auch lustige oder unsinnige Ideen sein, Hauptsache wir beurteilen sie nicht, das blockiert. In diesen drei Minuten lenken wir unser Gehirn automatisch in optimistische und entspannte Bahnen. Und vielleicht fällt uns dabei tatsächlich die Antwort auf unser Problem ein, auch wenn das nicht der Anspruch ist!

Wir fühlen uns einer Aufgabe nicht gewachsen. Unser Kopf entwirft das schlimmstmögliche Szenario.

Egal ob im Beruf- oder Privatleben: Lösen kommende Situationen Angstgefühl oder Stress in uns aus, hilft es, sich vergangene Probleme, die wir gelöst haben, ins Bewusstsein zu rufen. Die Erinnerung daran, eine Aufgabe gemeistert zu haben, entspannt und bremst negative Gedanken aus. Es ist die Basis für unsere Willens- und Durchsetzungskraft. Mit etwas Aufmerksamkeit und Geduld lässt sich das Gedankenkarussell stoppen. Wichtig dabei ist es, dass wir aufhören, den Fokus auf vermeintliche Probleme oder stressige Situationen zu legen. Was am Anfang schwierig klingen mag, gelingt nach einiger Zeit, mit etwas Übung und den Gegenstrategien immer besser. Probieren wir es aus!

Buchtipp

Informationen und Tipps rund um das Thema Gedankenkarussell finden wir auch in dem Buch "Ich denke zu viel. Wie wir das Chaos im Kopf bändigen können" von Christel Petitcollin.

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