Finde deinen Kraftort
Zum Durchatmen, Herunterkommen, Auftanken: Jede:r von uns sollte eine magische Oase mit besonderer Bedeutung haben. Wie du deinen Kraftort findest, oder ihn dir selbst errichtest, erklären wir dir hier.
- Was ist ein Kraftort?
- Dein Kraftort ist ganz in deiner Nähe
- Warum unterscheiden Sie zwischen einem Kraftort und einem Kraftplatz?
- Wie finde ich einen Kraftort in meiner Umgebung?
- Kann ich mich mit einem Kraftort ganz gezielt stärken?
- Kann ich einen Kraftplatz bei mir zu Hause einrichten?
- Braucht es dafür immer Stille?
- Und wie richte ich meinen Kraftplatz ein?
- Und wenn es mir nicht gelingt, dort zur Ruhe zu kommen?
Was ist ein Kraftort?
Auf der Welt gibt es überall Orte, die eine einzigartige Energie haben. Orte, an denen die Seele plötzlich aufatmet, und die seit jeher für spirituelle und heilige Zeremonien und Rituale genutzt werden. Der Untersberg ist so ein Kraftort, aber auch Uluru in Australien: Am gigantischen roten Sandsteinblock verlaufen die Traumzeit-Pfade der Aborigines. Hier, in der australischen Wüste am Kraftplatz der heiligen Wasserpythonschlange und der großen Echse, begegnen sich die Hasen-Wallaby- und die Teppich-Schlangen-Völker. Traumzeit war jene Zeit, bevor die Erde ihre heutige Form annahm. Der Ort weckt bei vielen die Ehrfurcht vor der Natur und die Erinnerung an die Bedeutung der eigenen Mythen. Stonehenge ist ebenfalls ein Kraftort: In der vorkeltischen Zeit, etwa 3500 v. Chr., wurde mit dem Bau des berühmtesten Megalith-Kreises der Welt begonnen. Stonehenge war ein zentraler Ort der Religion und Rituale. Die Anordnung der Steine wurde aber auch für astronomische Berechnungen genutzt. Wir spüren dort den Zauber vom Kreislauf der Natur, den Rhythmus von Himmel und Erde, von Kosmos und Natur.
Dein Kraftort ist ganz in deiner Nähe
Müssen wir wirklich quer durch die Welt oder unser eigenes Land reisen, um diese Magie in uns zu spüren, uns aufzuladen mit neuer Energie und eine besondere Verbindung zu spüren, zu uns selbst, unseren Ahnen, der Natur? Oder kann man sich einen solchen Kraftort auch selbst erschaffen, in den eigenen vier Wänden oder am schönsten Platz der Welt: unserer Heimat? Wir sprachen mit Celia Schönstedt, Heilpraktikerin für ganzheitliche Frauengesundheit, über besondere Plätze in der Natur, die Kraft der Intuition und Stille.
Warum unterscheiden Sie zwischen einem Kraftort und einem Kraftplatz?
Der Unterschied ist im Wesentlichen dieser: Kraftorte sind Orte, die in der Natur bereits vorhanden sind. Kraftplätze werden dagegen von dir selbst eingerichtet, etwa in deiner Wohnung.
Wie finde ich einen Kraftort in meiner Umgebung?
Meist weiß man schon, wohin es einen zieht. Sonst frage dich: Wo wäre ich jetzt gerne? Wo in der Natur fühle ich mich wohl, wo komme ich mit mir selbst in Kontakt? Es kann ein Baum im Park sein, unter dem du gerne bist und ihn berührst. Oder eine Erhebung in der Landschaft, von wo aus du einen weiten Blick in die Umgebung hast. Dann verweile dort mit offenem Herzen, lausche und spüre... Du wirst es spüren. Kraftorte haben eine besondere Energie und dadurch kommt etwas in deinem Inneren in Bewegung. So können sich dir Themen zeigen, die jetzt wichtig für dich sind. Die kraftvolle Natur an diesen Orten erfüllt dich mit Ehrfurcht und Staunen.
Kann ich mich mit einem Kraftort ganz gezielt stärken?
Ja, wenn du zum Beispiel deine weibliche Energie stärken möchtest, dann begib dich in die Nähe eines Sees oder Flusses. Die Qualität des Wassers mit seinen fließenden Eigenschaften bringt auch Stockendes, Blockiertes in dir wieder in Fluss und verbindet dich mit deiner Hingabe und deinem Gefühl. Um deine männliche Energie zu unterstützen, kannst du auf einen Berg oder höheren Stein steigen und gewinnst so wieder mehr Überblick, Klarheit und Ordnung. Berge haben auch etwas Erhabenes. Durch ihre Größe können wir uns mit unserer eigenen inneren Größe in Verbindung bringen.
Kann ich einen Kraftplatz bei mir zu Hause einrichten?
Du kannst jeden beliebigen Ort in deinen eigenen Kraftplatz verwandeln. Es geht darum, einen Ort zu finden, an dem du zu dir selbst kommst und vielleicht bestimmten Ritualen oder Tätigkeiten nachgehen kannst. Das kann eine Sofaecke im Wohnzimmer sein, ein eigener Bereich im Schlafzimmer oder ein Ort im Garten. Vertraue bei der Suche nach deinem Kraftplatz auf deine Intuition, sie wird dich leiten. Gehe durch die Räume deiner Wohnung oder durch deinen Garten und spüre, was sich innerlich zeigt. Stelle dir dabei folgende Fragen:
Was macht genau dieser Platz mit mir – fühle ich mich hier wohl oder unwohl?
Kann ich frei atmen oder fühle ich mich beklemmt?
Sind die Lichtverhältnisse angenehm?
Welches Ritual würde ich gerne an meinem Kraftplatz durchführen, also etwas lesen oder meditieren – und kann ich das hier?
Der Ort darf dich in deinen Potenzialen unterstützen und dich mit der Schönheit der Welt verbinden.
Braucht es dafür immer Stille?
Das gehört am Kraftort oder -platz ganz sicher dazu. In der Stille entfaltet sich viel Neues. Sie schenkt uns Einfälle, die wir sonst nicht hätten. Für mich ist Stille auch zu einer großen Heilquelle geworden. Ich denke, sich auf andere Menschen einzulassen ist wichtig – genauso wichtig ist aber auch der bewusste Rückzug, um wieder zu sich selbst zu finden.
Und wie richte ich meinen Kraftplatz ein?
Genau so, wie es deinen Bedürfnissen entspricht. Meist braucht es gar nicht viel. Vielleicht ein buntes Kissen, Kerzen, Räucherstäbchen oder schöne Heilsteine. Vielleicht wünschst du dir ja einen kleinen Altar oder einen Jahreszeitentisch mit Blumen und Blättern. Alles, was sich für dich gut anfühlt und zu deiner Regeneration beiträgt, ist gut.
Und wenn es mir nicht gelingt, dort zur Ruhe zu kommen?
Das kann gut sein. Denn an seinem Kraftort oder -platz zu sein, bedeutet nicht unbedingt, dass man zur Ruhe kommen muss. Es geht vielmehr darum, mit sich selbst in Kontakt zu kommen – auch mit der Unruhe, die in einem rumort. Alles, was gerade in dir ist, darf sein.