Rituale und Zeremonien

Warum ein Heilkreis das Gemeinschaftsgefühl stärkt

Beim Zusammensitzen im Heilkreis öffnen wir unsere Herzen, alte Verletzungen können heilen und ein Gemeinschaftsgefühl entstehen. Doch es gibt auch einiges zu beachten, damit sich alle wohl und gesehen fühlen. So gelingt ein heilender Kreis.

vom heilkreis und seiner magie
Vom Heilkreis und seiner Magie. Foto: Adobe Stock

Kinder machen es intuitiv, wenn sie zusammenkommen, Erwachsene entdecken es wieder: Einen Kreis bilden. Es ist eine universelle Form der Einheit, Gleichheit und Verbindung. In einem Kreis, insbesondere in einem Heilkreis, schwingt die Energie höher, wir fühlen uns leichter gesehen und gehört. Im Kreis zusammenzusitzen, ist die älteste Form menschlicher sozialer Interaktion. Laut der amerikanischen Psychologin und Schriftstellerin Dr. Sharon G. Mijares versammelten sich Menschen schon vor 300.000 Jahren in einem Kreis um das Feuer. Indigene Stämme nutzen den Kreis immer noch für Rituale, festliche Zeremonien und das Teilen von Geschichten.

Wofür eignet sich ein Heilkreis?

Der Kreis ist das Symbol für Einheit, Verbindung und Perfektion. Da er kein Anfang und kein Ende hat, kann die entstehende Energie unbegrenzt in der Gruppe zirkulieren, solange er geschlossen bleibt. Ein Heilkreis ist die ideale Form, um eine kollektive Absicht zu etablieren, gemeinsam zu meditieren oder die Kommunikation, den Austausch von Gedanken und Gefühlen zu stärken. Gleichzeitig können alte seelische Verletzungen und Schmerzen angenommen und losgelassen werden. Besonders in unsicheren Zeit schenkt uns ein Heilkreis Kraft und Geborgenheit.

Im Heilkreis das Gemeinschaftsgefühl stärken

Eine achtzigjährige Studie an der Harvard University zeigt, dass ein hoch entwickeltes Gemeinschaftsgefühl der wichtigste Faktor für ein langes, glückliches Leben ist. Forscher der University of California in Los Angeles kamen zu dem Schluss, dass wir sozialen Schmerz genauso erleben wie körperlichen Schmerz. Laut des Buchautors, Therapeuten und Motivationstrainers Sean Stephenson fällt es vielen Menschen schwer, etwas so Natürliches wie eine menschliche Verbindung herzustellen, weil wir Kommunikation mit Verbindung verwechseln. Kommunikation ist ein Informationsaustausch, während Verbindung ein Austausch unserer Menschlichkeit und Gefühle ist – Letzteres findet im Heilkreis statt und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Hier kommen wir in Kontakt, lassen Tiefe und Emotionen zu und fühlen uns geborgen. Wer selbst einen Heilkreis ausrichten möchte, sollte Folgendes berücksichtigen:

Was ist bei einem Heilkreis wichtig?

  • Ein Heilkreis muss nicht groß sein. Fünf bis sieben Menschen, mit denen wir uns wohl fühlen, reichen schon aus.

  • Dafür stellen wir Stühle oder Sitzkissen mit einem niedrigen Tisch oder Tablett in der Mitte auf. Beides richten wir wie einen Altar beispielsweise mit Kerzen, einer Teekanne mit Kräutertee, schönen Tassen, einigen Kristallen, Palo Santo Holz oder Rosenblättern her. Weiter Ideen für einen Altar findest du hier.

  • Für die Teilnehmer und den Verlauf des Heilkreises ist es schön, wenn jemand verantwortlich istDiese Person wird im Voraus ausgewählt.

  • Telefone werden ausgeschaltet und sollten sich auch nicht im selben Raum befinden. Schon ihre Gegenwart kann ablenken.

  • Alle Teilnehmer sollten sich darauf einigen, dass das, was im Heilkreis besprochen wird, auch dort bleibt. Sonst wird das Gemeinschaftsgefühl verraten.

  • Wir beginnen den Heilkreis, indem wir vorgeben, dass die anwesenden Personen einander ohne Verurteilung und mit Respekt zuhören. Nur so entsteht ein Austausch und ein Gemeinschaftsgefühl.

  • Jeder Teilnehmer sollte die Freiheit haben, zu Themen auch schweigen zu dürfen.

  • Ein Zeitlimit steckt einen Rahmen ab. Meist reicht eine Dreiviertelstunde bis eine Stunde. Anschließend kann noch gemeinsam etwas getrunken und sich in einer lockeren Umgebung unterhalten werden.

Wann immer wir an einem Heilkreis teilnehmen oder ihn veranstalten, genießen wir das Gemeinschaftsgefühl und die Verbindung, die entsteht, ohne etwas zu erwarten. So kann sich am besten entfalten, was geschehen darf – und Heilung geschehen.

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