Thymusdrüse – Der Ort, an dem die Seele lebt

Die Vorstellung einer Seele hat Menschen seit jeher fasziniert. In den etwa 20.000 Jahre alten Höhlenmalereien von Lascaux in Frankreich wird die Seele als Vogel dargestellt, der den Körper nach dem Tod verlässt. In der Alltagssprache kommt die Seele nur noch sehr selten vor. Fragt man Menschen heute, wo im Körper sich ihre Seele befindet, so deuten die meisten auf ihr Herz. Manche sagen auch: „Im ganzen Körper.“ Oder aber: „Ich kann es nicht sagen.“ Das wichtigste Organ unseres Immunsystems ist die Thymusdrüse: Sie ist das Zentrum unserer Gesundheit und gilt zugleich als Sitz der Seele – als Brücke zwischen Vernunft und Herz. Alles, was du über sie wissen musst, erfährst du hier.

Frau fasst sich an Hals
Die Thymusdrüse gehört zum Herzchakra. Sie ist ein gewaltiges Energiezentrum. Foto: Canva.com

Die Thymusdrüse als Tor zu spirituellen Welt

Für viele Menschen hat Thymusdrüse eine spirituelle Bedeutung. Doch wo sitzt die Thymusdrüse eigentlich? Sie befindet sich direkt hinter dem Brustbein auf der Höhe des Herzens, als Sitz der Seele. Die Drüse (auch Thymus genannt) ist eines der wichtigsten Organe des menschlichen Körpers, weil sie eine zentrale Rolle bei der Produktion von Immunzellen spielt. Zugleich gilt sie als Tor zur spirituellen Welt: Wir durchschreiten es, um uns mit unserer höheren Natur und unserem spirituellen Selbst verbinden zu können. Woher kommt diese Zuschreibung? Ihr zugrunde liegt die Überzeugung, dass die menschliche Gesundheit mehr ist als reine Biologie. Vielmehr hat jeder Mensch in sich Kräfte, Energien, von denen er nichts spürt und von denen er manchmal nicht einmal etwas weiß. Und doch sind sie da. In der Chakrenlehre des tantrischen Hinduismus und des Yoga etwa gehört die Thymusdrüse durch ihre Lage zum Herzchakra (Anahata). Sie ist ein gewaltiges Energiezentrum. Hier sitzt das Zentrum der Liebe. Hingabe, Selbstlosigkeit, Mitgefühl, Toleranz und Heilung sind die Eigenschaften, die mit dem Herzchakra verbunden werden. Es hilft uns, die Schönheit in der Natur und der Kunst wahrzunehmen und ein Gefühl von Frieden und Glück zu erlangen. Emotionale Probleme und eine Verschlossenheit gegenüber der Umwelt deuten hingegen auf ein Ungleichgewicht der Thymusdrüse – auf blockierte Energien – hin. Trifft das auf deine Thymusdrüse zu, sind Erkrankungen und körperliche Symptome wie Herzprobleme, Brustschmerzen, Atembeschwerden, Rückenschmerzen im Kreuzbein oder anhaltende Schulterschmerzen möglich.

Thymusdrüse klopfen: Sanfte Übungen

Spirituelle Lehrer und Naturmediziner gehen davon aus, dass sich die Thymusdrüse aktivieren lässt. Am besten klappt das, wenn du deine Thymusdrüse klopfst. Eine Anleitung findest du hier:

  1. Stell dich aufrecht hin.

  2. Führe alle Finger einer Hand so

    zusammen, dass sie sich ganz leicht berühren.

  3. Klopfe

    nun sanft mit den Fingerspitzen für etwa eine halbe

    Minute auf dein Brustbein. Beschleunige die Frequenz

    von „sehr langsam“ zu „so schnell wie möglich“.

  4. Leises Summen soll die Wirkung verstärken.

Wer es ausprobiert, wird vielleicht ein angenehmes Kribbeln empfinden, wird gähnen oder das Bedürfnis haben zu seufzen. All das sind Zeichen einer beginnenden Entspannung und einer Anregung des Organs. Genau das, was wir uns beim Thymusdrüse-Klopfen als Wirkung wünschen.

Illustration Sitz Thymusdrüse
Die Thymusdrüse sitzt hinter dem Brustbein. Foto: Canva.com

Ein Wunder der Natur

Auch aus medizinischer Sicht kann man die Thymusdrüse mit ihrer Funktion und Bedeutung nicht hoch genug einschätzen. Sie besteht aus zwei Teilen oder Polen, die jeweils einen zentralen Kern und eine periphere Rinde haben, und ist das Zentrum unserer Gesundheit. Abgesehen von unserem Gehirn ist das menschliche Immunsystem die komplexeste uns bekannte biologische Struktur. Es macht seine Arbeit still und unauffällig, meist arbeitet es völlig unterhalb der Wahrnehmungsgrenze. Dennoch ist es eines der größten Wunder der Natur. Zu den am intensivsten untersuchten und zugleich faszinierendsten Aspekten der Biologie gehört die Reaktion des Körpers auf eine Verletzung oder Infektion. Die Vertrautheit der Symptome – Rötung, Berührungsempfindlichkeit, Entzündung – täuscht vielleicht über die Wunder hinweg, die sich unter der Hautoberfläche vollziehen, wo diverse Zellarten losziehen, um Erreger abzuwehren und Schäden zu reparieren. Aber wie funktioniert das? Das Immunsystem (von Lateinisch „immunis“, das bedeutet „unberührt“, „frei“, „rein“) umfasst alle Moleküle und Zellen, die in einem Lebewesen an der Abwehr potenziell schädlicher Moleküle und Zellen beteiligt sind. Der Thymus (die Thymusdrüse) ist ein wichtiger Teil dieses Systems. Im Thymus bekommen bestimmte weiße Blutkörperchen (Lymphozyten) ihre immunologische Prägung, das heißt: Sie lernen, fremde Zellen zu erkennen und anzugreifen. Dafür werden die Immunzellen hier so geprägt, dass sie körpereigene Oberflächenstrukturen von Bakterien oder Viren unterscheiden können. So begreifen sie, was für uns gut und was böse ist, und sind später in der Lage, Krankheiten abzuwehren. Wegen ihrer Übungs- und Lernfunktion wird die Thymusdrüse auch „Schule der Körperpolizei“ genannt. Allerdings fallen viele Polizeischüler durch: 90 Prozent der Zellen, die den Thymus durchlaufen, werden vernichtet, weil sie nicht richtig – oder zu wenig – geschult wurden.

Wie stärke ich mein Immunsystem und die Thymusdrüse?

Eine ausgewogene Ernährung, leichter Ausdauersport (3-mal pro Woche 30 Minuten) und regelmäßige Entspannungszeiten sind wichtige Faktoren. Was dem Immunsystem sonst noch hilft …

  • Singen: Macht nicht nur gute Laune, sondern stärkt

    auch das Immunsystem. Studien zeigten, dass Sänger:innen

    nach einer Chorprobe mehr Antikörper im Blut haben

    als vorher.

  • Kalte Güsse: Die mehr als 100 Jahre alte

    Wassertherapie nach Kneipp regt das Immunsystem

    an. Die Wirksamkeit wurde in klinischen Studien

    überprüft. Besonders effektiv: Einen kalten

    Wasserstrahl (ca. 16 Grad) gleichmäßig über das

    Gesicht laufen lassen, beginnend von rechts über die

    Stirn nach links. Mehrmals nacheinander wiederholen.

  • Ernährung: Ärzt:innen raten zum Verzehr von

    Lebensmitteln mit Senfölen. Kapuzinerkresse,

    Radieschen und Meerrettich etwa sollen einen sehr

    positiven Effekt auf die Abwehrkräfte haben, wirken

    antiviral und antibakteriell.

  • Waldspaziergang: Wer leichten Schrittes im Wald

    unterwegs ist und dabei bewusst tief ein- und

    ausatmet, hat schon nach zwei Stunden mehr

    Abwehrzellen im Blut.

  • Schlaf: Mit ausreichend Schlaf lässt sich das

    Immunsystem wunderbar stärken. In der Nacht erholt

    sich die Körperabwehr nämlich am allerbesten.

    Mindestens fünf Stunden sollten es sein, ideal sind 6

    bis 7 Stunden. Diese Werte gelten für Erwachsene.

    Kinder haben einen höheren Schlafbedarf.

Die Thymusdrüse ist das Organ der Kindheit

Der Thymus ist nicht das ganze Leben lang gleichermaßen aktiv. Es ist eigentlich ein Organ der Kindheit und Jugend. Bereits vor der Geburt beginnt die Thymusdrüse ihre Arbeit mit der Produktion und Ausreifung von T-Lymphozyten. Beim Neugeborenen ist der Thymus ungefähr fünf Zentimeter lang und zwei Zentimeter breit. Im Laufe der Kindheit bis hin zur Pubertät erreicht er sein maximales Gewicht von 50 Gramm. Ab der Geschlechtsreife schrumpft die Thymusdrüse dann wieder. Funktion und Gewebe verändern sich, das Gewicht reduziert sich auf etwa drei Gramm. Der größte Teil der Ausbildung der Immunzellen ist vorher abgeschlossen. Nach seiner Rückbildung übernehmen die sekundären lymphatischen Organe – also Lymphknoten und Milz – die Aufgaben des Thymus.

Besonnenheit ist sinnvoll

Immer mehr Wissenschaftler:innen beschäftigen sich mit der Erforschung des Immunsystems. Sie gehen der Frage nach, wie Immunzellen miteinander kommunizieren, wie sie an anderen Zellen Anzeichen für eine Erkrankung erkennen oder wie eine Immunreaktion eigentlich genau anfängt. Wir wissen: Unser Gehirn ist unablässig damit beschäftigt, Veränderungen wahrzunehmen. Der leiseste Anflug von etwas Ungewohntem lässt uns deshalb aufhorchen oder sogar gleich vor Schreck zusammenzucken. Immer schön vorsichtig: Die Evolution hat uns gelehrt, so zu reagieren, weil es definitiv besser ist, mal auf eine Kleinigkeit zu doll zu antworten als eine echte Bedrohung nicht wahrzunehmen. Aber: Unser Immunsystem muss besonnen vorgehen. Es darf – oder sollte tunlichst – nicht überreagieren. Übereifrige Zellen können leicht gesunde Zellen und Gewebe zerstören, wie es etwa bei Autoimmunerkrankungen wie Multipler Sklerose, Hashimoto (chronische Entzündung der Schilddrüse), Schuppenflechte oder bestimmten Formen des Diabetes passiert. Um die gesunde Balance zu halten, muss das Immunsystem die Aktivität seiner zahlreichen Komponenten genauestens steuern.

Frau lehnt an Baum
Entspannung ist für die Thymusdrüse äußerst wichtig. Foto: Canva.com

Stress schadet der Thymusdrüse und dem Immunsystem am meisten

Unser Immunsystem befindet sich also ständig im Fluss, und seine Stärke schwankt unentwegt unter dem Einfluss von Alter, Stress, Tageszeit und unserer seelischen Gesamtverfassung. Unsere Gesundheit ist folglich ein stetiger Balanceakt. So ist zum Beispiel die Anzahl der Immunzellen in unserem Blut am Abend am höchsten, am Morgen am geringsten. Die Zahl ist geringer, wenn wir unter Stress stehen oder zu wenig schlafen. Andersherum gilt aber auch: Entspannungstechniken wie beispielsweise Yoga, Meditation oder Tai-Chi verhelfen uns zu einer deutlich gesteigerten Anzahl an Immunzellen im Blut. Ein sehr spannendes Forschungsfeld ist die Psychoneuroimmunologie – ein Wort, das man vielleicht zweimal lesen muss, um es zu verstehen. Der noch junge Forschungszweig beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen der Psyche und dem Immunsystem und untersucht Wechselwirkungen zwischen dem Nervensystem, dem Immunsystem, dem Befinden und dem Verhalten eines Menschen. Dabei zeigt sich: Der wichtigste psychische Einflussfaktor auf das Immunsystem ist: Stress. Jeder und jede von uns kennt Stressoren. Sie können kurzfristig oder langfristig sein und sich in ihrer Belastungsintensität unterscheiden. Wobei akuter, kurz andauernder Stress (der schon bei sportlicher Aktivität oder durch einen wichtigen Abgabetermin ausgelöst wird) zwar dafür sorgt, dass das Immunsystem aktiviert wird. Nach dem Abklingen der Stressoren kehrt es aber umgehend in seinen Ausgangszustand zurück. Bei anhaltendem Stress kann sich das Immunsystem allerdings nicht mehr so gut regulieren. Dadurch kann es in ein permanentes Ungleichgewicht abrutschen – und das macht uns anfällig für Krankheiten.

Welche Nahrungsergänzung macht für die Thymusdrüse und das Immunsystem Sinn?

Mit einigen Nahrungsergänzungsmitteln (Apotheke, Reformhaus) lassen sich die Abwehrkräfte nachweislich stärken.

  • Vitamin D etwa hilft in der dunklen Jahreszeit nicht nur, den Serotoninspiegel zu erhöhen, sondern auch die Abwehr zu aktivieren.

  • Echinacea (eine Zeit lang als unwirksam im Gespräch) soll aktuellen Studien zufolge doch eine gute immunstärkende und antivirale Wirkung haben.

  • Ist eine Erkältung im Anmarsch, kann man kurzzeitig Zink einnehmen. Das Spurenelement soll die Selbstheilungskraft deutlich anregen. Von einer Dauereinnahme raten Ärzte allerdings ab.

  • Auch Vitamin C kann eine beginnende Erkältung abschwächen und deutlich verkürzen (empfohlen werden 200 mg pro Tag). Das Vitamin aktiviert die Makrophagen („Fresszellen“) des Immunsystems. Ein vorbeugender Effekt ist allerdings nicht belegt

Eigene Erfahrungen nutzen und die Thymusdrüse unterstützen

Fest steht: Wir haben lebenslang die Möglichkeit, die Erkenntnisse der Medizin und unsere eigenen Erfahrungen zu nutzen, um unsere Selbstheilungskräfte zu stärken. Wir können beispielsweise Entspannungstechniken erlernen, mehr schlafen, öfter in der Natur unterwegs sein, vielleicht im Chor singen. Auf jeden Fall sollten wir damit so bald wie möglich beginnen. Am besten heute.

Rezept: Immun-Booster aus der Natur

ZUTATEN FÜR 2 PORTIONEN

  • 150 ml Orangensaft (möglichst frisch gepresst)

  • 1/2

    Avocado

  • 50 g Blaubeeren

  • 1 Banane

  • 1 EL

    Haferflocken

  • 1/2 TL Leinsamen

  • 1/2 TL Chiasamen

  • 1

    Messerspitze Kurkuma, gemahlen

Alle Zutaten in einen Mixer geben und fein pürieren. Enthält viel Vitamin A,E,C.

Das könnte dich auch interessieren: