Taoismus und Sexualität: Nimm deine sexuelle Energie an
Im Strudel des Gedankenkarussells ist es manchmal schwierig, mit den Füßen auf dem Boden zu bleiben. Dabei ist gerade das wichtig, um sich gut und gesund zu fühlen. Im Taoismus geht es um die Verbindung zwischen Körper, Geist und Bewusstsein. Mit dem Geist kann man unendlich weit reisen, und durch den Körper ist man immer mit der Erde verbunden. Wenn diese Verbindungen getrennt werden, drohen Müdigkeit, Lethargie und Unwohlsein. Kommt dir bekannt vor? Indem du dein Bewusstsein schärfst, sorgst du dafür, dass Körper und Geist miteinander in Kontakt und du gesund und fit bleibst. Entschleunigung ist dabei unerlässlich. Das klingt erstmal nicht so anregend, ist aber eine Voraussetzung für das Spüren tiefer Energie und das Annehmen deiner sexuellen Energie. Wie der Taoismus Sexualität positiv beeinflussen kann, erklären wir dir hier.
Taoismus: Sexualität leben und Stärke finden
Ob mit oder ohne Partner:in bist du ein sexuelles Wesen. So sagt der Taoismus über Sexualität, dass dich das Erforschen und Annehmen deiner sexuellen Energie in deine eigene Kraft bringen wird. Taotrainer Reinoud Eleveld und Taoist Jos Goossens konzentrieren sich darauf, diese Energie durch Tao-Training und den Tal-Orgasmus nutzbar zu machen. Beide helfen anderen, Körper und Geist durch Bewusstheit zu verbinden und ihre sexuelle Energie zu transformieren. Im Folgenden stellen wir dir drei ihrer ausschlaggebenden Erkenntnisse vor.
1. Schenke deiner sexuellen Energie ein Lächeln
Vielleicht kennst du die Szene aus dem Film "Eat, Pray, Love", in der Guru Ketut zur Hauptfigur Liz sagt: "Lächle mit der Leber". Im Taoismus wie der Sexualität ist dieses Lächeln für deine einzelnen Körperteile von zentraler Bedeutung. Es mag dir sehr abstrakt oder gar unmöglich vorkommen, wenn du beispielsweise deinen Beckenboden anlächeln sollst. Sobald du dich aber offen darauf einlässt, dich in Ruhe hinsetzt und es ausprobierst, wirst du genau in diesem Bereich sofort etwas spüren. Das liegt daran, dass du deine Aufmerksamkeit gezielt auf deinen Körper lenkst. Und wenn du bedenkst, wie weit deine Aufmerksamkeit, dein Geist und dein Bewusstsein reichen können, erkennst du schnell, wie viel Wirkung es hat, wenn du sie nach innen richtest.
2. Türen öffnen
Wenn wir ständig mit dem Kopf dabei und aktiv sind, fühlen wir uns irgendwann erschöpft. Das wissen wir, aber mit einer Tasse Tee und etwas mehr Schlaf fühlt man sich doch gleich viel besser, oder? Stimmt. Aber du beutest damit deinen Körper aus, wenn du nur mit dem Kopf arbeitest und nicht auf den Körper achtest. Nimm dir daher immer wieder Momente, in denen du Ruhe gibst und die Energie achtsam in deinem Körper entfachst. Es kann sein, dass sich das ungewohnt oder überfordernd anfühlt. Als würdest du Türen öffnen, die du vielleicht lieber geschlossen gehalten hättest. Aber hinter diesen Türen kannst du aufräumen, mit altem Ballast abschließen und ihn loslassen, deinen Kopf und Körper davon befreien. Nicht durch Denken und Verarbeiten, sondern einfach dadurch, dass du mit deiner Aufmerksamkeit da bist. Nur so machst du laut Taoismus der Sexualität und deiner sexuellen Energie die Bahn frei.
3. Dank Taoismus von Sexualität antreiben lassen
Über Sex zu sprechen, bewegt jeden Menschen, denn es geht um Lust, soziale Erwartungen, Geheimnisse, Vulgarität, Selbstbefriedigung und so weiter. Unsere sexuelle Energie treibt uns an. Wenn du sexuelle Energie durch deinen Körper fließen lassen kannst, während du arbeitest, gerade aufgewacht bist oder auf einer Party bist, steigert das deine Kreativität, Freude und Motivation. Glaubt man dem Taoismus, ist Sexualität Leben. Egal, wie viele Sexualpartner*innen du hast, kümmere dich auch allein um deine sexuelle Energie und lasse sie immer wieder frei, denn sie macht dich glücklich und lebendig.
