Die heilende Kraft von Wandern

Wandern tut nicht nur dem Körper gut – es bringt deine Gedanken in Fluss, schenkt Ruhe und hilft dir, neue Ideen zu finden. Entdecke, warum bewusste Schritte so heilsam sind – für dich und für andere.

Frau auf Gipfel breitet die Arme aus
Foto: canva

It’s not about the destination, it’s the journey that matters.“Und genau so ist es auch mit dem Wandern. Ob du nun nur eine kleine Runde um den Block gehst oder mit kräftigem Schritt durch die norwegischen Berge ziehst: Allein schon einen Fuß vor den anderen zu setzen, bringt Körper und Geist nur Gutes.

Wandern bringt deine Kreativität in Fluss

Es ist bewiesen: Frische Luft sorgt für frische Gedanken. Forschungen an der Universität Stanford haben gezeigt, dass Wandern die Kreativität um ganze sechzig (!) Prozent steigern kann. Wie genau das funktioniert, bleibt zwar ein Rätsel, doch man sagt, dass in Bewegung sprichwörtlich mehr Ideen „losgeschüttelt“ werden, als wenn du stillsitzt. Stehst du also vor einem Dilemma, kommst nicht weiter oder suchst eine kreative Lösung? Dann schnür deine Schuhe und ab nach draußen! Umso größer ist die Chance, dass die zündende Idee plötzlich – plopp – aus dem Nichts auftaucht.

Wandern als Form der Selbstfürsorge

Seit Jahrhunderten nutzen Menschen in allen Religionen und Kulturen Rituale, um ihrem Alltag Struktur und Halt zu geben. Denk an Meditation oder Yoga. Solche wiederkehrenden Rituale helfen dir, das Beste aus deinem Tag herauszuholen und sind ein Moment für Besinnung und persönliche Weiterentwicklung. Auch ein täglicher Spaziergang, sei er nur ein paar Minuten lang, kann ein solches Ritual sein, um deinen Tag zu beginnen oder zu beenden. Eine wohltuende Aktivität, die dich erdet, dir Energie gibt, den Kopf frei macht und für Klarheit, Fokus oder Entspannung sorgt. Das Wandern wird so zu einer kleinen Insel der Ruhe in deinem hektischen Tag.

Praxis-Tipp

Wie du Wandern als Selfcare erfahren kannst? Hier ein paar kleine Impulse für extra Entspannung unterwegs:

Beim achtsamen Gehen geht es darum, zu entschleunigen. Es spielt keine Rolle, wie schnell du bist oder wie viele Schritte du machst. Versuche bewusst ohne Zeitdruck zu gehen. Was siehst du, was hörst du, was riechst du? Oft laufen wir mit den Augen am Boden – schau stattdessen auch nach oben: in den Himmel, auf die Dächer der Häuser, in die Bäume. Was siehst du dort, was fällt dir auf, welche Geräusche nimmst du wahr? Wenn es dir schwerfällt, dich mit deiner Umgebung zu verbinden, hilft es, dein Tempo zu verlangsamen. Geh ganz langsam – der Rest kommt von allein.

Als Wandercoach andere in Bewegung bringen

Andere inspirieren, unterstützen und beraten? Gespräche fallen beim Gehen oft leichter, weil Bewegung Ruhe bringt und neue Einsichten fördert. Deshalb bietet die Bildungseinrichtung Civas die Ausbildung zum Wandercoach an. Als Wandercoach bringst du Menschen wortwörtlich in Bewegung – ganz ohne störende Reize, Erwartungen oder Druck. Auch das stille Erleben der Natur kann ein Teil des Wandercoachings sein. Das Ziel: Mit einer gelassenen Haltung auf das eigene Leben blicken, aus dem Kopf ins Herz kommen. Diese effektive Form des Coachings ist auch eine wertvolle Ergänzung für alle, die bereits als Berater:in, Therapeut:in oder Trainer:in arbeiten.