Spirituelles Wohndesign: Inspiration für ein harmonisches Zuhause

Unser Zuhause ist ein Ort, an dem wir viel Zeit verbringen und uns wohlfühlen wollen. Hier sind einige Tipps, wie spirituelles Wohndesign dich dabei unterstützen kann.

Modernes Interieur
Auf Ästhetik muss mit spirituellem Design nicht verzichtet werden. Foto: Scovad von Getty Images Pro

Dein Zuhause als Ort des Wohlbefindens

Spiritualität betrifft alle Lebensbereiche. Sobald dieses Thema unser Interesse weckt, erkennen wir, dass sie weit mehr umfasst als nur die Dinge, die sich in unserem Geist abspielen. Sie führt uns dazu, unseren Alltag umfassend zu hinterfragen: Können wir Achtsamkeit in unser Arbeitsleben integrieren? Wie können wir Freundschaften ganzheitlicher gestalten? Welche Beziehungen tun uns gut und welche nicht? Ein besonders elementarer Aspekt ist jedoch unser zu Hause, die Basis, an die wir täglich zurückkehren.

Kommen wir nach Hause, wollen wir uns wohlfühlen, sicher und geborgen. Anders als etliche Einrichtungstrends oder teure Designermöbel, geht es beim spirituellen Wohndesign eher um das Gefühl, das dein Zuhause dir gibt. Mit einigen Tricks lenkst du die Energie in deinen eigenen vier Wänden in eine positive Richtung.

Auf Ästhetik muss dabei nicht verzichtet werden – dein Zuhause wird dadurch noch persönlicher. Im spirituellen Wohndesign wird das eigene Zuhause so gestaltet, dass es unsere geistigen, körperlichen und spirituellen Bedürfnisse unterstützt. Wir haben Tipps für dich, wie du spirituelles Wohndesign in deinem Zuhause einfach umsetzen kannst.

„Ein Zuhause ist nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl.“
Christian Morgenstern

Feng Shui: Lebe harmonisch

Die Raumgestaltung hat einen großen Einfluss auf unsere Lebensqualität: Alles, was wir täglich sehen, beeinflusst uns auf eine bestimmte Weise. Feng Shui geht davon aus, dass Räume Energie sind – und vor allem, dass diese Energie lenkbar ist.

Die Harmonielehre aus China hat das Ziel, den Menschen durch die Gestaltung der Wohn- und Lebensräume mit seiner Umgebung zu harmonisieren. Durch die Anwendung verschiedener Regeln der Raumgestaltung soll ein positiver Energiefluss in Räumen gefördert werden.

Wie holen wir uns nun Harmonie ins Haus? Hier sind einige Konzepte des Feng Shui:

  • Yin & Yang: Yin und Yang bedeutet, die Balance zwischen Gegensätzen. Yin bedeutet passiv und ruhig, Yang aktiv und dynamisch. Für mehr Ausgleich Zuhause, sollte beides in einem Raum vorhanden sein.

  • Die fünf Elemente: Im Feng Shui sind Holz, Feuer, Wasser, Erde und Metall die wichtigen Elemente. Eine ausgewogene Platzierung von Möbeln und Dekoration mit diesen Materialien soll den positiven Energiefluss in einem Raum verbessern.

  • Bagua: Die Bagua Karte ist eine Art energetisches Diagramm. Sie

    ist in Lebensbereiche aufgeteilt: Freundschaft, Lebensweg, Karriere & Wissen, Kinder & Kreativität, Gesundheit, Familie, Partnerschaft, Reichtum und das Zentrum – welches unser Unterbewusstsein repräsentiert.

    Jeder Lebensbereich hat eine ideale Himmelsrichtung, in der Möbelstücke ausgerichtet sein sollten, um diesen Bereich zu fördern.

Feng Shui Regeln: So holst du dir positive Energie ins Wohnzimmer

Es gibt einige Grundregeln, die wir befolgen können, um mithilfe von Feng Shui den positiven Energiefluss zu fördern.

Klare Trennung der Lebensbereiche: Viele Lebensbereiche gehen in den eigenen vier Wänden ineinander über. Eine klare räumliche Trennung von Arbeit und Freizeit z. B. mit einem Arbeitszimmer ist eine Basisregel im Feng Shui. Das ist auch optisch möglich durch Möbel, die als Raumtrenner dienen.

Mehr Ordnung für mehr Energiefluss: Damit die Energie frei in Räumen fließen kann, ist es hilfreich, das Zuhause ordentlich zu halten. Wann hast du das letzte Mal ausgemistet? Vielleicht ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Schaffe eine Grundordnung und weise jedem Gegenstand einen festen Platz zu. So bleibt Ordnung langfristig erhalten und die Energie kann besser fließen.

Deko nach Feng Shui: Dekor-Elemente dürfen für ein harmonisches Wohnzimmer nicht fehlen. Besonders geeignet sind warme, erdige Farbtöne und Accessoires aus natürlichen Materialien. Das strahlt Ruhe und Gemütlichkeit aus. Eine gute Lichtatmosphäre mit Kerzen und Lampen ist ebenfalls eine Möglichkeit.

Luft und Licht: Viel frische Luft und natürliches Licht fördern den Energiefluss. Sorge nach Möglichkeit dafür, dass Luft und Licht gut durch den Raum strömen können.

Platzierung von Möbeln: Die Ausrichtung der Möbel spielt eine wichtige Rolle für den Energiefluss. Sofas und Stühle sollten mit der Rückenlehne an einer schützenden Wand stehen. Fenster und Türen sollten im Blickfeld sein. Die Raummitte sollte frei bleiben für mehr Ruhe und Kraft.

Wie du merkst, ist kein aufwendiges Umgestalten nötig. Das minimalistische und ordnungsliebende Konzept des Feng Shui sorgt schnell für ein harmonisches, gemütliches Zuhause.

„Feng Shui heißt: Innen wie außen, außen wie innen. “
Thomas Fröhling

Biophiles Design: Hol dir die Natur nach Haus

Es ist kein Geheimnis, dass die Natur unser Nervensystem herunterfährt und so für natürlichen Stressabbau sorgt. Diesen Effekt kann auch unser Zuhause haben. Pflanzen und Bäume in Parks und Wäldern schenken uns Beruhigung – eine ähnliche Wirkung hat biophiles Design. Es beschreibt das Kombinieren von Inneneinrichtung mit Elementen der Natur. Diese Kombination soll unser Wohlbefinden steigern und Ruhe einkehren lassen.

Die Lebendigkeit von beispielsweise Zimmerpflanzen macht uns auf Dauer bessere Laune, verbessert die Luftqualität von Räumen und lässt uns sogar produktiver werden. Pflanzen sind außerdem ein natürlicher Weg für Ästhetik: Eine schöne Palme anstelle einer kahlen weißen Wand bereichert unsere Einrichtung allein optisch.

Willst auch du die positiven Effekte von biophilem Design in deinem Zuhause? Hier sind zwei Wege:

  • Hole dir luftreinigende Zimmerpflanzen nach Hause wie beispielsweise Goldfruchtpalme, Monstera, Strelitzie oder Aloe vera. Verteile sie möglichst in mehreren Räumen. Auch eine Pflanzenwand ist ein gutes Dekor-Element. Natürlich sind Outdoor-Pflanzen auch ein wichtiger Aspekt und verbreiten gute Laune. Mit winterfesten Pflanzen kannst du nichts verkehrt machen.

  • Eine weitere (oder zusätzliche) Möglichkeit ist, möglichst viele Naturmaterialien in deiner Einrichtung einzubeziehen. Beispielsweise mithilfe von Holz-Bodenbelägen, Wanddekorationen, Holzpaneelen, Düften oder natürlichen Stoffen wie Leinen. Auch Elemente, die die Natur darstellen, haben positive Effekte. Wie ein in Holz gerahmtes Kunstwerk von Wellen.

Minimalistisches zuhause in hellen Farben mit Pflanzen
Bring mithilfe von Pflanzen Ruhe in dein Zuhause. Foto: Carolin Voelker

Wabi Sabi: Die Kunst von Simplizität

Manchmal sind einfache, simple Dinge, die besten. Nicht ohne Grund sind Minimalismus und gedeckte Farben ein lang anhaltender Wohntrend. Die ästhetische Philosophie “Wabi Sabi“ aus Japan hat seine Wurzeln im Zen-Buddhismus. Das Grundprinzip von Wabi Sabi ist, dass Dinge erst ihre wahre Schönheit entfalten, wenn sie individuell und vergänglich sind.

Für manche gilt Präzision, Symmetrie und Perfektion als ästhetisch. Wabi Sabi ist der Gegentrend. Hier gibt es keine strikten Regeln zu befolgen. Die Umsetzung von Wabi Sabi ist ganz deiner Kreativität und deinem Ausdruck von Simplizität überlassen.

Unkompliziert und unvollkommen ist hier das Motto. Beispielsweise eine handgefertigte Tonschale als Dekor-Element oder eine raue, verputzte Wand, die nicht perfekt ist. Auch Materialien wie Leinen oder Holz eignen sich ideal.

Prinzipien von Wabi Sabi: Die Schönheit von Unvollkommenheit

Die Wabi Sabi Philosophie folgt einigen grundlegenden Prinzipien. Hier sind Tipps, wie du unvollkommene Schönheit in dein Zuhause integrieren kannst.

Schlicht und bescheiden: Im Wabi Sabi sollten Räume nicht überfüllt sein. Im Gegensatz zum Minimalismus wird hier jedoch nicht vollständig durchdacht auf Dinge verzichtet. Statt auf kurzlebige Trends zu setzen, wähle bei Möbeln und Dekorationen schlichte Objekte.

Auf das Wesentliche reduziert: Hier geht es mehr um den Inhalt deiner Möbel und deinen Besitz. Was brauchst du wirklich? Welche Dinge benutzt du täglich? Sortiere aus, bis nur noch Dinge bleiben, die du wirklich gern hast.

Nachhaltig: Wabi Sabi empfiehlt, achtsam und sinnvoll zu konsumieren. Setze auf lokale Produkte in guter Qualität, die dir lange erhalten bleiben.

Natürlich und unvollkommen: Integriere organische Formen und natürliche Materialien in deine Einrichtung. Sie lassen sich wunderbar kombinieren, zum Beispiel ein Eichentisch mit einer asymmetrischen Tonvase.

Wertschätzend: Die Wabi Sabi Philosophie besagt, Eigentum zu schätzen und gut zu pflegen. Der Zustand sollte so gut sein, dass der Besitz an die nächste Generation weitergegeben werden kann.

Viele Wege führen zu einem spirituellen Zuhause

Das Besondere an spirituellem Wohndesign ist, dass jeder es anders gestalten kann. So individuell, wie wir sind, ist auch unser Zuhause. Und das ist auch gut so! Feng Shui, Wabi-Sabi und ähnliche Ansätze bieten wunderbare Möglichkeiten, deinem zu Hause mehr Balance zu verleihen.

Oft spiegelt sich unser inneres Wohlbefinden in unserer äußeren Umgebung wider und umgekehrt. Ein harmonisches Zuhause kann inneren Frieden und Ruhe fördern. Deshalb lohnt es sich, Zeit in die Gestaltung eines Raums zu investieren.

Lass dich von den Prinzipien des spirituellen Wohndesigns inspirieren und kreiere einen Ort, der dein wahres Selbst widerspiegelt.

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