So finden wir im Advent eine Oase der Ruhe

In diesen Wochen stecken die meisten von uns mitten im Trubel – der Adventszeit. Denn der der Countdown bis Weihnachten ist gestartet. Wir verfallen in diesen seltsamen Putz- und Aufräumzwang, wollen alles für die Weihnachtstage herrichten, Geschenke besorgen und letzte Vorhaben in diesem Jahr abschließen. Was wir dabei vergessen, ist es, hier und dort eine kleine Oase zu schaffen, an der wir den ganzen Stress vergessen. Wenigstens für einen kurzen Augenblick. An der wir uns der Ruhe und Besinnlichkeit widmen und die schönste Zeit des Winters genießen.

So finden wir im Advent eine Oase der Ruhe

Wie wir dieses Jahr von Zeit zu Zeit eine Oase für innere Einkehr und Genuss schaffen, zeigen uns diese Tipps. Für eine entspannte Adventszeit – für manche von uns vielleicht zum ersten Mal.

Eine andere Sicht auf Dankbarkeit

Wie oft empfinden wir eigentlich bewusst Dankbarkeit – der Familie, dem Leben gegenüber für all das Gute, das uns widerfährt? Vielleicht machen wir uns in der Adventszeit diese Momente bewusst. Doch wer von uns ist auch für die negativen Erfahrungen dankbar? Häufig wiegen die Emotionen wie Wut oder Ärger viel schwerer, wenn mal etwas nicht klappt, aber dafür dankbar sein? Dabei sind doch die schmerzhaften, nervigen Erfahrungen die lehrreichsten. Sie bringen uns weiter, formen uns und lassen uns milde werden. Warum also nicht fünf Minuten innehalten und für diese lehrreichen Stunden, die unangenehmen Situationen, dankbar sein? Und vielleicht können wir über die eine oder andere mittlerweile auch lachen.

Meditativer Kerzenzauber

Der Advent bietet eine besonders schöne Stimmung zum Meditieren. Wer noch keine Meditationspraxis entwickelt hat, kann mit dieser hier ganz einfach starten: Wir legen sinnliche oder beruhigende Musik auf, und setzen uns vor eine Kerze. Wir schauen ins Licht, lassen die Gedanken kommen und gehen und fokussieren uns auf den Atem.

Die Geschenke des Lebens ehren

Psychologen haben herausgefunden, dass uns der große Abstand zwischen unseren Wünschen und der Realität permanent beschäftigt. Das heißt, unser Blick auf unseren Alltag tastet die Wirklichkeit nach dem ab, was unseren Wünschen entspricht. Wir können uns diesen Vorgang wie ein kleines Kind vorstellen, das sich etwas ganz Bestimmtes zu Weihnachten wünscht. An Heiligabend reißt es eilig alle Geschenke auf, um das eine zu finden, das sein Herz begehrt. Wenn dieses nicht dabei ist, ärgert sich das Kind, ist enttäuscht und unzufrieden. Seine übrigen Geschenke werden verschmäht und bleiben liegen. Wie dieses Kind richten wir unseren Blick zu häufig auf unsere Wünsche aus. Üben wir uns stattdessen einen Moment in Achtsamkeit und nehmen auch die schönen Dinge des Lebens wahr, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen, schaffen wir uns jedes Mal eine Oase des Glücks.

Drei Minuten Selbstreflektion

In Japan gibt es ein Ritual namens Naikan − das bedeutet "nach innen schauen". Dabei stellt man sich täglich drei Fragen: Von wem habe ich heute etwas bekommen? Was habe ich für andere getan? Wem habe ich Schwierigkeiten bereitet? Die Antworten gibt sich jeder selbst. Diese kurze Selbstreflektion verbindet uns wieder mit unserem Inneren und schafft Raum für Gedanken, denen wir sonst wenig Aufmerksamkeit schenken.

Die Gaben der Erde

Ein kleiner Spaziergang bevor die Sonne untergeht, erdet uns, wir können die Gedanken schweifen lassen. Vielleicht finden wir auch noch das eine oder andere Gewächs auf unserem Weg, das wir als kleines Geschenk an uns selbst mit nach Hause bringen. Denn einigen Winterpflanzen werden magische Kräfte nachgesagt. Wer Christrosen pflückt, bleibt gesund. Buchsbaum, Eibe, Stechpalme schützen vor bösen Kräften. Und wer sich unter einem Mistelzweig küsst, bleibt der Legende nach ein Leben lang zusammen.

Die Achtsamkeit schulen

Schauen wir uns mit offenen Augen und Herzen in unserem Alltag um. Was sehen wir: Ein Projekt im Job, das wir erfolgreich zu Ende gebracht haben, aber für selbstverständlich nehmen? Die Tiefe, die wir mittlerweile bei der Meditation erreichen? Unser Kind, das gerade lesen lernt und uns so gerne laut und falsch vorliest. Oder das Lächeln eines geliebten Menschen, der sich über unsere Anwesenheit freut. Oft halten wir diese wunderbaren Momente für selbstverständlich, weil wir durch die Adventszeit eilen und die kleinen Freuden des Alltags an uns vorbeirauschen. Dabei sind diese Augenblicke wie eine Oase, eine kleine Ruheinsel, die wir nur zu erkennen und betreten brauchen.