Denke an dich

24 Ideen für Weihnachten voll Achtsamkeit

Der Dezember ist für viele von uns der stressigste Monat des Jahres. Dabei wäre es eigentlich an der Zeit, zur Ruhe zu kommen, innezuhalten und die vergangenen Wochen und Monate zu reflektieren. Wir sollten neue Energie und Inspiration für das kommende Jahr schöpfen. Dafür braucht es auch um Weihnachten Achtsamkeit. Wie du das mit ein paar Veränderungen schaffst, erklären wir dir hier.

Person sitzt neben Weihnachtsbaum und liest
Lass an Weihnachten Achtsamkeit zur Priorität werden! Foto: Canva.com

Wieso sollten wir uns zu Weihnachten in Achtsamkeit üben?

Jedes Jahr dasselbe: Spätestens Mitte Dezember kommt der Weihnachtsstress. Während wir von achtsamen Weihnachten träumen, jagen wir von einer Christmas Party zur nächsten Plätzchenback-Verabredung und sind doch nie da, wo wir wirklich sind. Wir stehen umringt von unseren Freund:innen auf dem Weihnachtsmarkt und denken daran, dass wir nachher, wenn wir müde nach Hause kommen, noch Zimtsterne backen müssen. Wir hetzen durch Geschäfte und kaufen kopflos Dinge, die wir nachts noch in Geschenkpapier packen, das uns eigentlich gar nicht gefällt. Unsere Nerven sind permanent angespannt, wir sind nah am Wasser gebaut, leicht aus der Fassung zu bringen und erzählen die ganze Zeit, was wir doch für einen Stress haben. Bis wir irgendwann merken, dass uns niemand zwingt, all diese Dinge zu tun. Dass wir es selbst in der Hand haben, wie unsere Vorweihnachtszeit verläuft. Dass wir die Dinge ändern können, die in unserer Macht stehen und dass wir unsere Haltung zu den Dingen ändern können, auf die wir keinen Einfluss haben. Dass wir in diesem Moment achtsame Weihnachten verbringen können. Es bedarf dazu nur kleiner Veränderungen, und die werden nicht nur den Dezember, sondern unser ganzes Leben erleichtern. Im Allgemeinen sowie Weihnachten mit Achtsamkeit zu leben, bedeutet, aufmerksam den Moment zu erleben und alles wahrzunehmen, was jetzt passiert, ohne zu werten. Das ermöglicht uns, den Lärm auszublenden und auf unsere innere Stimme zu hören, die uns sagt, was wirklich wichtig ist. Und danach zu handeln. Deshalb haben wir für deine achtsamen Weihnachten, Ideen gesammelt, die du ab sofort umsetzen darfst.

Kerzen und Plätzchen
Auch eine entspannte Atmosphäre gehört zu Weihnachten mit Achtsamkeit. Foto: Canva.com

So genießt du achtsame Weihnachten

Wenn du auch zu Weihnachten Achtsamkeit praktizieren und dadurch eine entspanntere und glücklichere Zeit mit deinen Liebsten erleben willst, können dir diese 24 Tipps und Tricks helfen:

  1. Ein Ziel setzen: Bevor wir irgendetwas anderes machen, sollten wir uns darüber klarwerden, was wir wollen. Was wird durch zehn Sorten Plätzchen besser statt durch zwei? Je gestresster wird sind, desto schlechter ist es. Für uns selbst und für alle anderen Menschen, mit denen wir zu tun haben. Wie schön und ungestresst dein Weihnachten wird, bestimmt du selbst. Dafür müssen wir Abschied nehmen. Von den festgefahrenen Vorstellungen, wie etwas zu sein hat. Davon, es allen recht machen zu wollen. Von Ritualen, die wir über Jahre etabliert haben… Nur so schaffen wir Platz für Neues. Zum Beispiel für ein wirkliches, tiefes Gespräch, für einen Spieleabend, für ein entspannendes Bad. Alles fängt an mit dieser Entscheidung…

  2. "Nein" sagen: Zu den Dingen, die nicht wirklich wichtig sind. Von der Weihnachtsfeier bis hin zur Bitte, doch etwas für das Kuchenbuffet der KiTa beizutragen. Deine Zeit ist ein Geschenk, niemand hat ein Anrecht darauf außer du selbst. Und falls der gesellschaftliche Druck zu hoch ist, kannst du auch einmal einen Kuchen für das Buffet kaufen statt ihn zu backen. Du musst aber auch dir selbst ein paar Absagen erteilen. Nein zu mehr als drei Sorten Plätzchen, Nein zum Gefühl, auch für entfernte Bekannte Geschenke zu kaufen zu müssen, Nein zum Drang, alle Aufgaben alleine zu erledigen.

  3. Alle einbinden: Du bist nicht Weihnachts-Alleinverantwortliche:r. Das ist ein Gemeinschaftsprojekt. Du magst vielleicht der/die Manager:in sein, aber du musst das auf keinen Fall alleine schaffen. Delegiere Aufgaben an alle Beteiligten. Gib Verantwortung ab. Bitte um Hilfe. Du musst dich zwar damit anfreunden, dass es dann anders wird, als wenn du es selbst machen würdest. Aber das muss ja nichts Schlechtes bedeuten. Und so hast du viel weniger Arbeit und Stress!

  4. Im Moment bleiben: Viel zu oft sind wir nur in unserem Kopf und derweil flitzt da draußen unser Leben an uns vorbei und wir fragen uns an Silvester, wo eigentlich der Dezember geblieben ist. Weihnachten mit Achtsamkeit fängt immer jetzt an. Werde dir so oft wie möglich bewusst, was in diesem Moment passiert. Nimm alles wahr: Wo bin ich gerade? Wie fühlt sich das an? Wie sieht das aus? Wie riecht das? Versuche, den Moment zu bewohnen.

  5. Weihnachten fühlen: Achtsamkeit hilft uns dabei, alles mehr zu genießen. Mit einem Glühwein in der Hand in der Kälte stehen und mit den Freunden zusammen sein. Zimtsterne backen. Ein Geschenk für einen lieben Menschen aussuchen… alles wird besser, wenn man mit ganzem Herzen dabei ist.

  6. Auf den Körper achten: Bemerken wir, was in unserem Körper vor sich geht, spüren wir ihn, bringt uns das automatisch ins Jetzt. Sehr gut geht das beim Sport. Abgesehen davon tut Bewegung einfach gut: Glückshormone werden ausgeschüttet, Stresshormone werden abgebaut, Sport wirkt blutdrucksenkend, reguliert den Blutzuckerspiegel, stärkt das Herzkreislaufsystem und macht uns ausgeglichener und belastbarer. Sorge für ausreichend Bewegung, zum Beispiel mit regelmäßigen Spaziergängen. So können wir auch das weihnachtliche Gedankenkarussell abschalten.

  7. Ausreichend schlafen: Da ist wichtig für unser Wohlbefinden und unsere physische und psychische Gesundheit. Schlafen wir zu wenig, werden wir schneller krank, sind nervlich weniger belastbar und sehen schlechter aus. Deshalb: Sei auch zu Weihnachten achtsam und sorge dafür, dass du genug erholsamen Schlaf bekommst.

  8. Ruhe finden: Obwohl es die besinnliche Zeit genannt wird, wirkt der Dezember lauter als die restlichen Monate. Laden die Stille ein. Zieh dich immer mal wieder zurück und hör für einen kurzen Moment in dich hinein. Wenn du in der Arbeit bist, kannst du das auch auf der Toilette machen oder im Treppenhaus. Oder du verbringst mal eine Mittagspause alleine und machst einen Spaziergang. Manchmal reicht schon eine ruhige Minute und wir spüren wie wir neue Energie bekommen.

  9. Tief atmen: Wenn es stressig wird, neigen wir dazu, flach und schnell zu atmen, obwohl wir gerade dann eigentlich mehr Sauerstoff bräuchten. Manchmal halten wir sogar die Luft an, ohne es zu merken. Übe, immer wieder deinen Atem zu checken. Erwischt du dich dabei, flach und oberflächlich zu atmen, korrigiere das: Setz dich gerade hin und atme ein paar Mal tief durch die Nase ein und durch den Mund aus. Das holt dich sofort in die Gegenwart zurück.

  10. Bewusst schenken: Könntest du alle Geschenke aufzählen, die du vergangenes Jahr bekommen hast? Die Wahrheit ist: Wir haben viel zu viel Kram. Und Schenken verkommt oft zum stressigen Pflichtprogramm, bei dem wir oft viel Geld für Sachen ausgeben, einfach nur um etwas zu schenken. Vereinbare mit deinen Liebsten eine Ein-Geschenk-Regel. Ihr könntet sogar einen Betrag festlegen. Oder, noch besser: eine Kein-Geschenk-Regel. Dadurch passiert etwas Wunderbares: Während andere durch die Geschäfte rennen oder das Internet nach Kaufbarem durchforsten, hast du Zeit für die Menschen, die dir wichtig sind.

  11. Für andere da sein: Erkundigen dich nach dem Befinden der anderen, höre ihnen zu, erzähle etwas von dir, sei wirklich mit Ihnen zusammen. Und das ist viel toller als Rentiersocken. Nichts gegen Rentiersocken. Aber ein größeres Geschenk als Zeit und volle Aufmerksamkeit gibt es nicht.

  12. Soul Food und Drinks gönnen: Heiße Schokolade ist ein magisches Mittel gegen Winterblues und Weihnachtsstress. Kakao senkt den Blutdruck, wirkt sich positiv auf das zentrale Nervensystem aus und ist ein natürlicher Stimmungsaufheller. Es geht nicht nur um das Getränk selbst, sondern um das Ritual der Zubereitung. So kannst du Weihnachten entschleunigen. Finde dein persönlichen Lieblingsrezepte und gestalte deine Winterzeremonie. Bereite köstliche Getränke oder Snacks zu und, sehr wichtig, genieße es dann mit allen Sinnen. Zelebriere es. Diese halbe Stunde gehört nur dir.

  13. Dankbar sein: Manchmal sind wir so gestresst oder abgelenkt, dass wir gar nicht sehen, wie schön unser Leben doch ist und wie viele Dinge es gibt, für die wir dankbar sein können. Weihnachten mit Achtsamkeit fängt bei der Wahrnehmung an. Schreibe jeden Abend drei Dinge in ein Tagebuch, die an diesem Tag schön und gut waren. Oder schreibe täglich Dinge, für die du dankbar bist, auf kleine Zettel, die du in ein großes Einmachglas wirfst – und beobachte, wie das Glas täglich voller wird. Dadurch üben wir uns darin, die kleinen Dinge zu registrieren, die jeden Tag ein bisschen schöner machen und entwickeln ein positives Gefühl für unser Leben.

  14. Laut singen: Singen ist wie Sport für die Stimme. Es holt uns ins Jetzt, es macht Spaß und es erfüllt uns im wahrsten Sinne des Wortes mit guten Schwingungen. Deshalb: Sing! An Weihnachten kann man das besonders gut und es wirkt nicht mal seltsam, sondern alle freuen sich.

  15. Nach draußen gehen: Nichts erdet mehr als Zeit in der Natur. Verbringe deine achtsamen Weihnachten so oft du kannst draußen. Die Luft in den Räumen ist im Winter ohnehin so trocken und stickig. Frische Luft und Bäume tun unseren Lungen, unserer Haut, unseren Augen und unserer Seele gut.

  16. Digital Detox einplanen: Das Smartphone ist ein Stressfaktor, genauso der Computer. Gönne dir Zeiten, in denen du offline bist. Nimm das Handy nicht auf den Spaziergang mit, check deine Emails nur drei Mal am Tag, schalte das Smartphone auf Flugzeugmodus… was auch immer du tun kannst, um den digitalen Wahnsinn zu verringern, tu es!

  17. Eins nach dem anderen angehen: Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Multitasking oftmals nichts bringt. Es wirkt sich sogar negativ aus: Wenn wir multitasken, erledigen wir die gleichen Aufgaben langsamer und schlechter und fühlen uns dabei mieser, als wenn wir sie hintereinander erledigen und uns voll auf jede einzelne konzentrieren. Das ist effektiver und wesentlich stressärmer.

  18. Achtsam essen: Weihnachten ist die Zeit, in der wir viel zu viel und oft wahllos alles in uns reinstopfen, was sich uns darbietet. Und danach fühlen wir uns schlecht. Dabei müssen wir gar nicht verzichten, uns besser zu fühlen. Achtsame Weihnachten sind, wenn man alles bewusst macht. Auch essen. Frag dich jedes Mal: Will ich das wirklich essen oder esse ich das nur, weil es eben dasteht? Wenn du es wirklich essen willst, fein! Dann genieß es auch. Wenn nicht: einfach nicht essen und dafür das nächste dann wieder wirklich genießen. Auf diese Weise isst man übrigens tatsächlich weniger.

  19. Meditieren: Eigentlich ist allein das Achten auf den Atem (Nummer 9) schon Meditation. Diejenigen, die mehr tun wollen, können täglich meditieren. Eine Meditation zu Weihnachten (und auch sonst) hat unglaublich viele positiven Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Es ist gerade in einer stressigen Zeit ein Ankerpunkt des Tages. Selbst wenn der ganze Tag ein einziges Chaos ist, diese Minuten sind friedlich und ruhig.

  20. Weihnachtsessen verkleinern: Auch hier gilt die Devise: weniger ist mehr. Bevor du dich total stresst, um ein Viergängemenü zu kreieren, frage dich: Tut es eine Vorspeise und eine Hauptspeise vielleicht auch? Oder du bittest jeden Gast, etwas beizutragen. So bringen sich alle ein und das Essen wird zum Gemeinschaftsprojekt.

  21. Für Erholung sorgen: Verschieb es nicht auf nach Weihnachten, Entspannung zu finden. Erfahrungsgemäß geht da ja schon wieder der Silvesterstress los. Plane Nichtstun ein. Blocke Zeiten in deinem Kalender, die nur für dich reserviert sind. Aber nicht, um noch schnell ein paar Dinge zu erledigen, sondern ausschließlich zur Erholung.

  22. Gutes tun: Wenn du unbedingt schenken willst, beschenke diejenigen, die es wirklich brauchen. Es gibt so viele Menschen, die viel weniger haben oder die alleine sind an Weihnachten. Sach- und Geldspenden sind toll, du kannst aber auch deine Zeit schenken, in dem du einer gemeinnützigen Einrichtung hilfst oder einfach mit der netten alten Dame aus dem ersten Stock einen Tee trinkst. Denn Gutes zu tun, macht glücklich.

  23. „Na und“-Haltung einnehmen: Das ist gesündeste Einstellung für achtsame Weihnachten. Den Schal für Papa gibt es nicht in Schwarz? Na und? Das falsche Bratenfleisch vorbestellt? Na und? Es sind jetzt doch 15 Gäste, nicht acht wie geplant. Na und? Man kann ja meist eh nichts machen und außerdem wird das schon. Es ist noch immer alles geworden. Deshalb: Keep Calm and Christmas on!

  24. Spaß haben: Spiel Spiele mit Deinen Liebsten! Tobe im Schnee, wenn es welchen gibt! Sing auf dem Nachhauseweg laut „Oh Tannenbaum“, als würde es niemand bemerken! Suche nach dem Christkind! Lies Geschichten! Mach alles, was das Kind in dir freut – und du wirst das schönste Weihnachten voll Achtsamkeit erleben.

„Jede Weihnacht erinnert uns neu daran, dass es an uns selbst liegt, wie hell es in unserer Welt und in unserem Herzen ist.“
Irmgard Erath, Schriftstellerin

Glückliche Weihnachten: Achtsamkeit und Liebe

Liebe ist der Kern von Weihnachten – versuche alles danach auszurichten. Liebe ist die Art, wie man ein Geschenk einpackt, die Aufmerksamkeit, mit der man anderen zuhört, die Art und Weise, wie man für sich selbst sorgt. Liebe ist alles und idealerweise ist alles Liebe. Wir haben es vor lauter Stress vielleicht schon vergessen, aber eigentlich soll Weihnachten schön sein. Achtsame Weihnachten bedeuten auch: Finde den Spaß in den Dingen, spüre die Freude und lächle und lache so oft es geht. Es heißt ja schließlich nicht umsonst: „Fröhliche Weihnachten!“.

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