Erde: Die spirituelle Bedeutung des Mutter-Planeten

Vielleicht ist dir bereits aufgefallen, dass alle Planeten und weitere astronomische Phänomene wie die Mondknoten im Geburtshoroskop auftauchen, doch die Erde nicht. Das liegt an der Sonderstellung der Erde in der Astrologie. Denn während wir im alltäglichen Leben das astronomisch-korrekte heliozentrische Weltbild vertreten (Sonne im Mittelpunkt), steht der Planet Erde in der Astrologie im Zentrum des Horoskopkreises (geozentrisch). Dort leben wir als Besitzer:innen unseres persönlichen Horoskops und beobachten die Planeten, Sternbilder und Himmelsereignisse. Je nachdem wann und wo wir geboren wurden und uns aufhalten, haben andere Konstellationen einen Einfluss auf uns. Die Astrologie braucht die Erde demnach als Ankerpunkt, um zu funktionieren und aussagekräftig zu sein. Zudem hat etwa die Astrologin Ursula Fassbender die Erde als große Mutter mit der Ur-Weiblichkeit sowie dem Sternzeichen Stier in Verbindung gebracht. Sie soll uns auch daran erinnern, wie wichtig es ist, mit Umwelt und Natur in Einklang zu sein, sie zu schützen und zu bewahren.

Dass die Erde in der Astrologie die Bedeutung einer Mutter hat, lässt sich auch auf die griechische Mythologie zurückführen. Sie besagt, dass Gaia als Göttin dem Ur-Chaos entsprungen ist. Damit gehört sie zu den ersten Gottheiten unseres Universums. Die Göttin Gaia wird mit Mutter Erde gleichgesetzt und personifiziert somit unseren Planeten. Übersetzt werden kann ihr Name vermutlich mit "die Gebärerin", da aus ihr weitere Gottheiten und mythische Wesen hervorgingen wie Uranos oder der Titan Kronos. Neben ihrer Rolle als Erd- und Muttergöttin, die alles gebärt und nach seinem Tod wieder in ihren Schoß aufnimmt, tritt sie außerdem als Gottheit des Orakels und Wahrsagens, der Rache und des Todes auf. Des Weiteren soll sie sich gegen das Patriarchat des Zeus aufgelehnt haben.

Da die Erde in der Astrologie und der Realität der einzige Planet ist, mit dem wir uns wortwörtlich verbinden können, kannst du ihre Energie besonders einfach und stark spüren. Umarme Bäume, berühre Pflanzen oder setze dich auf die Erde und schon ist sie bei dir. Verlege deine Meditations- oder Yoga-Praxis in die Natur und nimm sie mit jedem Atemumzug in dir auf. Erde dich! Doch du erlebst ihre Kraft auch immer dann, wenn du deine Weiblichkeit annimmst und zelebrierst, dich mit starken Menschen und vor allem Frauen umgibst oder dich im kleinen oder großen Rahmen für den Schutz der Umwelt einsetzt.