8 Fragen zur Meditation für Anfänger

Er ist unkonventionell, bietet wunderbare Kurse an, unterrichtet international und ist wohl einer der bekanntesten Meditationslehrer der Welt. Hier beantwortet Davidji Fragen zur Meditation für Anfänger:innen.

Meditierende Hände vor Sonnenuntergang
Manchmal kann Meditation für Anfänger:innen ziemlich abstrakt sein. Foto: Canva.com

1. Meditation für Anfänger:innen – Woher weiß man, dass man bereit ist?

Du weißt es einfach. Wenn du diese Sehnsucht in dir nach intensiver Ruhe spürst, diese Sehnsucht nach Stille – dann ist die Zeit reif. Und ganz ehrlich: Was kann schon passieren, wenn es nicht klappt? Nichts. Du kannst jederzeit einen neuen Versuch machen. Vielleicht hilft dir der Besuch eines Workshops oder Unterricht bei einem:r Trainer:in. Oder du besorgst dir geführte Meditationen für Anfänger:innen etwa als CD. Probiere es aus. Finde den Weg, die Methode, das Mantra, die zu dir passen.

2. Wann sollte man am besten meditieren?

Ayurveda lehrt seit 5000 Jahren, dass die idealen Zeiten zum Meditieren zwischen 5 und 7 Uhr morgens und zwischen 17 und 19 Uhr nachmittags sind. Denn diese Zeiten umfassen den am meisten mit Licht erfüllten Teil des Morgens und Abends – den Aufgang und Untergang der Sonne. Doch was ist heute die richtige Zeit? Wunderbar eignet sich der Morgen, die Phase direkt nach dem Aufwachen. Und am besten klappt es mit dem Meditieren für Anfänger:innen, wenn wir es ritualisieren wie etwa das Zähneputzen. Beginnen wir den Tag mit einem Ritual der Ruhe und Stille, wirkt sich das positiv auf alles aus, was wir danach tun. Und es ist so einfach. Oder wir meditieren abends vor dem Schlafengehen und gleiten anschließend ins Reich der Träume. Egal, wann wir meditieren, es geht nur darum, dass es für uns funktioniert.

„Meditation bringt uns in Berührung mit dem, was die Welt im Innersten zusammenhält. “
Johann Wolfgang von Goethe

3. Was ist der Unterschied zwischen Gebet und Meditation?

Wenn wir beten, sprechen wir zu einer höheren Instanz wie etwa Gott oder Buddha. In der Meditation hören wir zu. Doch wenn wir beim Meditieren in die Stille eintauchen, können wir uns auch tief mit dem Gott verbinden, zu dem wir beten. Je ruhiger und bewusster wir werden, desto deutlicher werden wir das Flüstern des Göttlichen vernehmen können.

4. Ab wann zeigt Meditation ihre Wirkung?

Die Wirkungen, die regelmäßiges Meditieren auf den Alltag hat, beschreiben Erfahrene auf diese Weise: Es stellt sich eine größere Gelassenheit ein. Und das gilt vor allem für Situationen, die uns stark fordern oder uns sogar an unsere Grenzen führen. Stress wird schneller abgebaut, Entspannung stellt sich rascher ein. Verändern wir unsere innere Ordnung, indem wir das Meditieren lernen und es täglich tun, verändern wir auch unsere Persönlichkeit. Wir beginnen, anders zu denken und zu fühlen. Unser Ego wird dadurch irritiert, denn es wünscht sich die alten, ihm bekannten Gefühle zurück. Gewinnt es die Oberhand, stellen wir unsere Bemühungen wieder ein, verabschieden uns von unseren guten Vorsätzen und sind wieder dort, wo wir angefangen haben. „Unsere an ihre vertraute Rückkopplungsschleife zwischen Körper und Gehirn gewöhnte Identität gerät in chemischen Stress, und wir fühlten uns daraufhin ziemlich unbehaglich. Das ist uns lästig“, sagt der Autor Dr. Joe Dispenza. Sind wir jedoch bereit, trotz aller Widerstände weiterzumachen, entwickeln wir uns weiter. Uns eröffnet sich eine Zukunft voller unbekannter Chancen und Möglichkeiten. Ein Leben, geprägt von neuen Erfahrungen. Und wir wissen von nun an: Wir sind die Schöpfer:innen unserer eigenen Realität.

5. Was ist das Ziel der Meditation für Anfänger:innen wie Fortgeschrittene?

Es klingt paradox, aber dein Ziel der Meditation sollte es sein, einfach nur zu sein und dabei nichts zu tun. Meditation ist kein Wettbewerb, kein Marathon – es geht nicht darum, der Beste zu sein. Es gibt auch keine Preise, die du gewinnen kannst. Es geht nur um dich! Tu einfach das, was zu deiner Meditation gehört. Verwendest du ein Mantra, dann bleib dabei. Während der Atmungs-Achtsamkeit konzentrierst du dich auf die Atmung bei der Meditation. Anfänger:innen machen oft den Fehler, alles zu intellektualisieren oder irgendetwas zum Prozess hinzuzufügen. Aber all das brauchst du nicht. Einfacher ist besser. Weniger ist mehr.

Frau meditiert auf Stein
Damit die Meditation für Anfänger:innen ein voller Erfolg wird, sollte sie in ruhiger, angenehmer Umgebung stattfinden. Foto: Canva.com

6. Wo und wie lange meditiert man?

Das ist total egal. Ob auf einem Kissen, der Couch, dem Lieblingsstuhl – oder am Strand. Suche dir einen Platz, der sich gut und vielleicht ein wenig besonders für dich anfühlt. Und an dem du täglich etwa 30 Minuten bequem sitzen kannst. Wer will, kann auch im Liegen meditieren, aber hier entsteht schnell eine Verbindung zwischen Meditieren und Schlaf. Zusätzlich können wir auf dem Weg zur Arbeit in der Bahn, in der Supermarkt-Schlange oder auch am Schreibtisch meditieren, kurz, wann immer wir ein paar Minuten Zeit haben.

7. Ist es bei der Meditation für Anfänger:innen gut, Musik zu hören?

Natürlich können wir tun, was wir wollen während der Meditation – Musik hält uns jedoch im Bereich der Aktivität und ist damit kontraproduktiv, wenn es darum geht, in die Stille einzutauchen. Und das gilt auch für spezielle Yoga-Kompositionen. Wir hören deshalb gern Musik, weil sie uns entspannt und beruhigt. Dadurch hat sie für uns eine Bedeutung, die während der Meditation unsere Gedanken beeinflussen kann. Das beeinträchtigt wiederum unsere unbegrenzte Bewusstheit, die wir eigentlich in der Stille erleben wollen. Mein Motto: Yogastha kuru karmani. Handle gefestigt im Selbst. Sei gegenwärtig. Wenn wir die Stille zur Basis unseres Tages machen, können wir zwischendurch jedoch auch andere Meditationen einbauen.

8. Und wie meditiert man richtig?

Es geht nicht um richtig oder falsch. So etwas wie "richtig meditieren" gibt es also nicht. Das Geheimnis der Meditation für Anfänger:innen und Fortgeschrittene besteht darin, dass, wenn wir den gegenwärtigen Moment aufmerksam erleben und annehmen, von selbst Raum entsteht für Entspannung, Konzentration und Harmonie. Ganz einfach, weil das Gedankenkarussell sich stark verringert. Dies tun wir bei Meditationsübungen anhand der folgenden Prinzipien:

  • Wir richten unsere Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt, um den Geist zu sammeln, etwa auf die Atmung, ein Mantra, eine Flamme oder Wahrnehmungen in unserem Körper. Dieser Schritt bringt die Aufmerksamkeit ins Hier und Jetzt.

  • Sobald unsere Konzentration nachlässt, bringen wir sie wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt.

  • Alle Gedanken und Wahrnehmungen während der Meditation lassen wir an uns vorbeiziehen. Wir denken nicht über jede Ablenkung nach.

  • Wir versuchen, den Moment so zu akzeptieren, wie er ist.

Das führt dazu, dass unser Geist während der Meditation zur Ruhe kommt. Wir werden aufmerksamer – und unser Körper entspannt sich.

Meditation mit Davidji

Buch: „Meditation erleben: Innere Ruhe finden“, L.E.O. Verlag, 256 Seiten, ca. 18,99 Euro, ISBN-10: 3957360463

Meditation unter Anleitung, Kurse und Infos: https://davidji.com

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