Weihrauch räuchern: So entfaltest du seine reinigende Wirkung

Die meisten kennen Weihrauch aus der Kirche oder von anderen spirituellen Zeremonien, da er in vielen Religionen und Kulturen überall auf der Welt als heilend und reinigend gilt. Sein intensives Aroma ist unverkennbar und auch seine regenerierende Kraft sollte nicht unterschätzt werden, denn sie wirkt stark auf Körper, Geist und Umgebung. Wie du zuhause Weihrauch räuchern und wofür du das Ritual einsetzen kannst, erfährst du hier.

Weihrauch räuchern: So entfaltest du seine reinigende Wirkung
Spirituelles Weihrauch räuchern ist gesund für Köper und Geist. Foto: canva.com

Wieso sollte ich Weihrauch räuchern?

Wird das Harz der verschiedenen Boswellia-Bäume luftgetrocknet, entsteht daraus Weihrauch. Der Begriff stammt aus dem Althochdeutschen und bezeichnet das heilige Räucherwerk, das seit jeher für spirituelle oder religiöse Praktiken genutzt wird. Folgende Wirkungsweisen werden dem Weihrauch räuchern nachgesagt:

  • Auflösen negativer Energien (in Räumen)

  • Beruhigen des Geistes

  • Beseitigen negativer Gedanken oder Gefühle

  • Verbesserter Schlaf

  • Stimulation des Gehirns und der Konzentration

  • Stimmungsaufhellung

  • Fördern der inneren Stärke und Ausgeglichenheit

Wichtig: Das Räuchern kann nur als unterstützende Maßnahme angesehen werden. Bei schweren und anhaltenden Beschwerden solltest du dich immer an eine:n Ärzt:in oder Expert:in wenden.

Weihrauch kaufen: Darauf solltest du achten

Damit sich beim Weihrauch räuchern die Wirkung voll entfaltet, solltest du qualitativ hochwertiges Weihrauchharz kaufen. Außerdem sollten die Stückchen naturrein, nicht eingefärbt oder parfümiert sein, um Schadstoffe und künstliche Zusatzstoffe auszuschließen. Der Duft von Weihrauch zum Räuchern kann von mild, holzig, fruchtig über süßlich bis hin zu sehr intensiv auftreten. Das hängt jedoch stark von der Herkunft und der Art des Harzes ab. Wenn möglich solltest du dir die verschiedenen Varianten in einem Geschäft vorstellen lassen, damit du dich auf Weihrauch und Wirkung beim Räuchern gänzlich einlassen kannst. Achtung: Natürlich gibt es auch Weihrauchstäbchen (Räucherstäbchen), die sich besonders leicht in einer passenden Halterung entzünden lassen. Allerdings sind viele davon mit gefährlichen, chemischen Stoffen versetzt, die deinem Räucher-Ritual mehr schaden, als es zu unterstützen.

Verschiedene Sorten zum Weihrauch räuchern

Auf dem Markt gibt es unzählige Arten von Weihrauch zu kaufen. Zu den beliebtesten und besondersten gehören zum Beispiel:

  • süßlicher Boswellia serrata aus Indien

  • würzig-fruchtiger Boswellia sacra (Amberweihrauch/weißer Weihrauch) aus dem Oman

  • zitronig-balsamischer Maidi Weihrauch aus Somalia

  • süßlich-zitroniger Boswellia papyrifera aus Eritrea, Äthiopien, Somalia oder Sudan

  • feiner Rosenweihrauch aus Griechenland

Weihrauch räuchern: So entfaltest du seine reinigende Wirkung
Es gibt verschiedenste Hilfsmittel, mit denen das Weihrauch räuchern gelingen kann. Foto: happinez Shop

Wie kann man Weihrauch räuchern?

Um in deiner Wohnung oder draußen Weihrauch räuchern zu können, gibt es einige Möglichkeiten. Für alle benötigst du mehr oder weniger Zubehör. So klappt's am besten:

Weihrauch räuchern auf Kohle

An vielen Orten wird Weihrauch traditionell auf Kohle geräuchert. Um das Räucherwerk und das Gefäß vor zu großer Hitze zu schützen, kommt außerdem etwas Sand (z.B. Quarz- oder Vogelsand) zum Einsatz. Streue eine dünne Schichte in deine feuerfeste Schale. Nimm ein Stück geruchsarme Räucherkohle mit einer feuerfesten Zange auf und entzünde sie mit einem Bunsenbrenner oder starken Feuerzeug. Warte bis sie gleichmäßig glüht, lege sie auf den Sand und lass sie durchglühen, bis sich oben eine leichte Ascheschicht bildet. Dann kannst du eine kleine Menge deines Weihrauchharzes im Ganzen, zerkleinert oder gemörsert darauf legen. Bei zu großer Hitze kannst du mit einem Löffel etwas Sand um die Kohle oder darauf geben. Hier erfährst du ein intensives und langes Räuchererlebnis, das allerdings viel Rauch, mehr Schmutz und Verbrennungsgefahr mit sich bringt. Tipp: Nutzt du diese Methode in deiner Wohnung, solltest du deine Rauchmelder solange ausstellen.

Weihrauch räuchern mit Sieb und Stövchen

Das Weihrauch räuchern mit Teelicht und Räucherstövchen ist ebenfalls eine beliebte Methode. Damit das Harz das Sieb nicht verklebt und es nicht der direkten Hitze der Kerze ausgesetzt ist, kannst du zusätzlich eine kleine Räucherplatte zwischen Sieb und Weihrauch legen. Da hierbei kein Rauch entsteht, eignet sich die Variante sehr für drinnen oder für rauchempfindliche Personen. Zudem kann die Räucherung zeitlich begrenzt werden, indem man die Kerze ausmacht. Die Kerze kann den Geruch des Weihrauchs allerdings verändern und das abgekühlte Sieb muss anschließend gegebenenfalls gereinigt werden.

Weihrauch räuchern mit Weihrauchbrenner

Um deinen Weihrauch zu räuchern, kannst du des Weiteren einen Weihrauchbrenner nutzen. Die Vorrichtung sieht so ähnlich aus wie das Stövchen, nur ist anstelle des Siebs ist eine kleine Schale (meist aus Kupfer) zu finden. Achte darauf, dass die Höhe des Pfännchens verstellbar ist, so kannst du die Hitze des Teelichts besser regulieren. Wenn du es leichter bei der Reinigung haben möchtest, kannst du auch in das Schälchen eine dünne Schicht Räuchersand geben, bevor der gemörserte oder zerkleinerte Weihrauch daraufkommt. Die Vor- und Nachteile decken sich mit denen des zuvor beschriebenen Stövchens.

3 kleine Rituale zum Weihrauch räuchern

Hast du deine Methode und deine favorisierte Sorte gefunden, kannst du deinen Weihrauch räuchern, wann immer du dich danach fühlst. Als kleine Inspiration wollen wir die aber noch drei einfache Räucher-Rituale mit auf den Weg geben:

  1. "Bye, bye, negative vibe"-Zeremonie: Ziehst du in eine neue Wohnung, hattest du einen Streit oder eine andere negative Erfahrung, kannst du alle bösen Schwingungen beim Weihrauch räuchern loswerden. Entzünde das Räucherwerk an einer Stelle im Raum und gehe dann alle Ecken oder Zimmer ab. Mit von dir weg schwingenden Handbewegungen kannst du den Rauch oder Duft noch besser werteilen. Komm an den Startpunkt zurück und lasse es hier ausräuchern.

  2. Gute-Nacht-Räucherung: Leidest du an Schlafproblemen oder möchtest du deinen Schlaf einfach so unterstützen, kannst du dein raucharmes Räucherstövchen oder den Brenner abends ein paar Minuten in dein Schlafzimmer stellen. Entferne es anschließend aus deinem Zimmer und blase die Kerze aus. Lege dich ins Bett, schließe die Augen, atme tief und gleichmäßig und lasse dich vom entspannenden Aroma des Weihrauchs in den Schlaf begleiten.

  3. Mindset-Reinigung: Haben dich deine negativen Gedanken und Gefühle voll im Griff, kannst du dir die psychoaktive Wirkung beim Weihrauch räuchern zu Nutze machen. Mach's dir auf einer Yogamatte oder einem Kissen am Boden an einem ruhigen, ungestörten Ort gemütlich. Entzünde dein Räucherwerk. Bei einer rauchstarken Methode solltest du dich in größerem Abstand setzen. Atme den klärenden Duft des Weihrauchs durch die Nase ein und führe dir dabei aktiv einen deiner negativen Gedanken vor Augen und lasse ihn beim Ausatmen durch den Mund los. Wiederhole das, mit allem, was dich gerade daran hindert, du selbst und glücklich zu sein.