Wut rauslassen: Warum du sie nicht unterdrücken solltest

Unfaires Verhalten, der Verlust eines geliebten Menschen, Umweltverschmutzung – Es gibt viele Dinge, die uns wütend machen und das zu Recht. Doch wir müssen auch lernen, mit dieser starken Emotion richtig umzugehen. Wieso du deine Wut rauslassen solltest und wie dir das gelingt, erfährst du hier!

Frau im weißen Kleid steht am Wasser
Du darfst deine Wut rauslassen, denn sie ist Energie, die gesehen und gefühlt werden will. Foto: plainpicture

Wut rauslassen und achtsam leben

Zugegeben – Wut rauszulassen hat in der Lehre um Achtsamkeit kein gutes Image. Wegen ihr gäbe es weltweit Konflikte, heißt es. Zwischen ganzen Nationen, aber auch in allen persönlichen Beziehungen. Der Buddhismus hält sogar Wut für eines der schlimmsten Übel, denn Buddha selbst hat gesagt: „Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt.“ Viele, die achtsam leben möchten, wissen das und versuchen, sich zu ändern. Wir möchten mitfühlend sein, verzeihen und zuerst das Gute im anderen Menschen sehen. Das ist vollkommen richtig, wenn man folgendes beim Umgang mit Wut nicht übersieht:

Es bringt nichts, Wut zu unterdrücken.

Wie jedes Gefühl, das in uns hochsteigt, hat es einen Grund, warum wir wütend werden. Wir ärgern uns, weil unser Partner uns beleidigt hat, der Chef uns übersehen hat oder die Nachbarin unsere Gutmütigkeit ausnutzt. Was passiert, wenn wir denken, dass wir die Argumente des anderen oder die Umstände verstehen müssen? Wenn wir statt die Wut rauszulassen sie schlichtweg ignorieren?

Unterdrückte Wut ist nicht weg, sie gräbt sich tief in uns ein.

Erlauben wir uns nicht, wütend, enttäuscht oder verletzt zu sein, weil wir dem anderen direkt verzeihen wollen, dann hat die negative Emotion keine Chance, sich aufzulösen. Die Energie ist immer noch da. Ohne Ventil sucht sie sich einen Weg, beispielsweise in unseren Magen oder Darm. Unterdrückte Wut zeigt Symptome. Wir bekommen Krämpfe oder leiden unter einem Reizdarm. Doch was ist die Lösung? Dass wir tobend durch die Welt poltern, rummeckern und andere zurück beleidigen? Besser nicht.

Wut rauslassen, bedeutet, dass wir sie anschauen.

Unsere Gefühle sind genauso viel wert wie die der anderen. Das heißt, dass wir das Recht haben, verletzt zu sein, wenn unser Partner uns anfährt. Genauso wie er diese Empfindungen haben darf. Wir müssen nicht alles gleich verstehen oder verzeihen. Aber im Gegensatz zum unachtsamen Verhalten wäre es wunderbar, wenn wir es hinkriegen würden, nicht impulsiv unsere Wut rauszulassen, sondern innerlich einen Schritt zurückzugehen. „Okay, was er gesagt hat, hat mich verletzt.“ Danach kann man achtsam und erwachsen entscheiden, was man tun möchte. Es sofort ansprechen oder lieber eine Pause machen, bis man sich etwas beruhigt hat?

Wut löst sich auf, wenn wir bewusst entscheiden, was wir mit ihr machen wollen.

Wenn wir uns selbst liebevoll annehmen, zu unseren Gefühlen stehen, schaffen wir es vielleicht auch, zu entscheiden. Oft hilft es, dem anderen in einem ehrlichen, ruhigen Ton zu sagen, wie man sich in der Konfliktsituation gefühlt hat. Das ist im Job natürlich etwas distanzierter als im Privatleben, aber selbst da funktioniert es. Und wenn die Wut rausgelassen ist, weitet sich der Blick meistens automatisch für die Bedürfnisse des anderen. Hat er beleidigt, weil er selbst verletzt war? Wut verlangt Mut, denn sie fordert uns heraus, offen zu sein. Insofern ist sie ein starkes und gleichzeitig wichtiges Gefühl.

Mach dich frei: Unterdrückte Wut rauslassen

Nicht immer ist es uns möglich, Ärgernisse direkt ruhig und bedacht zu verstehen und so unsere aufgestauten Gefühle freizugeben. Besonders wenn wir sauer auf uns selbst sind, weil wir scheinbar einen Fehler gemacht oder etwas nicht geschafft haben, ist es schwierig, ein klärendes Gespräch zu führen. Dennoch kannst und sollst du deine unterdrückte Wut rauslassen, um dich wieder auf die guten Dinge konzentrieren zu können. Mit diesen Tricks klappt es:

  • Schreien: Studien haben gezeigt, dass lautes Schreien Schmerzen deutlich lindert. Auch Wut ist ein seelischer Schmerz, den du so gleichzeitig zulassen und loslassen kannst.

  • Boxen: Du bist so wütend, dass du das Verlangen hast, auf etwas einzuprügeln. Dann erlaube dir, beim Box-Training oder an einem großen Kissen zuhause deine Wut rauszulassen. Aber auch andere Sportarten, die dich abschalten und deinen Körper richtig spüren lassen, können hilfreich sein.

  • Weinen: Dir kommen vor Wut dir Tränen? Lass es zu. Weinen wirkt wie ein Reinigungsritual auf Körper und Geist. Dein Leid wird wortwörtlich herausgewaschen und es bleibt wieder neuer Raum für positive Emotionen.

  • Lachen: Klingt komisch, kann aber wahre Wunder wirken. Während es vielen Menschen hilft, die Wut rauszulassen, indem sie das schlechte Gefühl intensiv erleben, zieht es andere noch tiefer hinein. Versuche die Emotionen aktiv umzuwandeln, indem du lauthals zu lachen beginnst. Allein das Hochziehen der Mundwinkel schüttet Glückshormone aus. Was erst erzwungen war, geht bald in echte Belustigung über und die Wut hat keinen Platz mehr. Es gibt sogar Lachyoga-Kurse, die dir genau diese fast meditativen Techniken beibringen.

Das könnte dich auch interessieren:

Neumond am blauen Himmel mit rosa Wolken - Foto: canva.com
Der Glücks-Neumond im Krebs: Dein Mond Guide für den 25. Juni

Lust auf Glück, Fülle und das Ausleben deiner Seelenwünsche? Good News: Der beste Neumond des Jahres erwartet dich und das mit einer Extraportion Magie!

Adler fliegt vor Bergen - Foto: canva.com
Entdecke dein Totemtier und seine Bedeutung

Tiere sind wie Spiegel, sie zeigen uns Eigenschaften und Fähigkeiten, die – bewusst oder unbewusst – in uns selbst stecken. Manchmal begegnet dir ein Tier ganz spontan: Du siehst es im Garten, im Wald, auf der Straße, im Fernsehen, liest plötzlich überall davon, oder es besucht dich in deinen Träumen. Ein solches Tier kann eine Botschaft für dich haben. Glaubt man den alten Schamanen, kannst du etwas über dein eigenes Leben lernen, wenn du dich mit seinen Eigenschaften und seinem Verhalten beschäftigst. Die folgenden sieben Totemtiere haben eine reiche Symbolik. Zu welchem Tier fühlst du dich am meisten hingezogen, und was könnte das über dich aussagen?

Sonne geht über einem Berg auf und taucht ihn in gelbes Licht - Foto: canva.com
Die spirituelle Bedeutung der Sommersonnenwende

Am Samstag, den 21. Juni 2025, steht die Sonne senkrecht über dem Wendekreis des Krebses – und das bedeutet: Sommer!

Person steht in Natur an See - Foto: canva.com
Was wir von der Natur lernen können

Wie gehe ich mit Rückschlägen um? Bin ich genug? Wie finde ich mein Glück? Wenn du große Fragen hast, wenn dir alle Theorien und Philosophien über das Leben zu konstruiert erscheinen und du nicht mehr weißt, was wahr ist, schau auf die Natur. Doch geh nicht nur spazieren, um den Kopf freizubekommen, sondern auch um nachzudenken, zu beobachten, deine Sinne zu schärfen und dein Herz zu öffnen. Denn wenn du darüber nachdenkst, wie die Natur funktioniert, kannst du daraus Lehren für dein eigenes Leben ziehen. Und daran ist nichts Künstliches. Alles in der Natur sucht sich die besten Bedingungen, wächst dem Licht entgegen, bewegt sich in einem Kreislauf. Davon können auch wir uns inspirieren lassen.

Person mit Tuch im Wind vor Sonnenuntergang - Foto: canva.com
Die Macht der vier Himmelsrichtungen

In Zeiten von Google Maps scheinen wir sie manchmal zu vergessen, aber sie sind immer noch da: die Himmelsrichtungen. Alle vier mit ihren eigenen Themen und Assoziationen, so die schamanische Tradition. Was sie dir sagen wollen, erfährst du hier.