Sommersonnenwende 2024: Die Wiederkehr des Lichts

Die Sommersonnenwende steht wieder vor der Tür, ein zauberhaftes Ereignis, das die Welt in ein warmes, goldenes Licht taucht und die Herzen der Menschen mit Freude erfüllt. Sie markiert den Höhepunkt des Sommers und bietet uns die Gelegenheit, die Verbindung zur Natur zu vertiefen, in uns selbst zu kehren und unsere spirituelle Reise fortzusetzen. Tauche mit uns ein in die Welt der Sommersonnenwende 2024. Lass uns gemeinsam ihre Bedeutung entdecken und dich von ihren Mythen und verschiedenen Feierlichkeiten verzaubern.

Frauen mit Blumenkränzen zur Sommersonnenwende 2024
Mit Blumenkranz in der Sonne tanzen: Eine Traditionen zur Sommersonnenwende 2024 Foto: canva.com

Vergangene Generationen huldigten einst mit tiefer esoterischer Hingabe dem Zauber des Mittsommerfestes, welches zu Ehren der Sonnenwende zelebriert wurde und auch heute noch kulturellen Bestand hat. Jedes Jahr repräsentiert sie einen entscheidenden energetischen Augenblick im Kosmos – so auch die diesjährige Sommersonnenwende 2024. Für die Seele ist der mystische Tag der Sonnenwende der perfekte Augenblick, um Abschied von Vergangenem zu nehmen und sich behutsam in Neues zu wagen. Sie lädt zur inneren Reflexion und zur Synchronisation mit den kosmischen Rhythmen ein.

Sommersonnenwende 2024: Was und wann ist sie?

In jedem Jahr erreichen wir die Sommersonnenwende, jenen magischen Moment, in dem der Tag seinen höchsten Zenit erreicht und die Nacht in ihrer kürzesten Form verweilt. Der längste Tag im Jahr, auch bekannt als Solstitium, Sommersonnenwende, Sommernacht oder Sonnwende, trägt viele Namen und steht symbolisch für das Erblühen und die Fülle der Natur. Auf der nördlichen Halbkugel liegt dieses phänomenale Ereignis immer zwischen dem 20. und 22. Juni. Im Jahr 2024 erstrahlt die Vollkommenheit dieses Augenblicks am 20. Juni, wenn der Nordpol unserer Erde seine tiefste Verneigung zur Sonne vollzieht.

Kalendarischer Sommeranfang

Die Sommersonnenwende wird oft mit dem Beginn des Sommers in Verbindung gebracht, was zuweilen für spirituelle Unklarheiten sorgt. Diese Verwirrung ist nicht unbegründet, denn sie wird gemeinhin auch als Mittsommer bezeichnet, da sie den Zeitpunkt markiert, ab dem die Tage allmählich wieder kürzer werden. Hier sollte jedoch angemerkt werden, dass der astronomische Sommeranfang tatsächlich mit dem Tag der Sommersonnenwende einhergeht und Mittsommer nicht vollständig mit ihr gleichzusetzen ist. Im Gegensatz zu ihr ist der Mittsommer nämlich nicht nur der Beginn des Sommers, er besitzt vielerorts einen christlichen Hintergrund, der ihn von der Sonnenwende 2024 abgrenzt.

Meteorologischer Sommeranfang

Während aus astronomischer Sicht der Sommer mit dem längsten Tag des Jahres, der Sommersonnenwende 2024, am 20. Juni beginnt, setzen Meteorologen eine andere Zeitspanne. Für sie beginnt der Sommer bereits am 1. Juni. Dieser Unterschied in den Datumsangaben dient vor allem der praktischen Datenerhebung und Auswertung. Meteorologen teilen das Jahr in Monate ein, um ihre Beobachtungen und Daten übersichtlicher zu gestalten. Daher ergibt sich die knapp dreiwöchige Diskrepanz zwischen den Sommeranfängen.

 Sonnenuntergang in Hamburg zur Sommersonnenwende
Letztes Jahr schien die Sonne am längsten Tag des Jahres ganze 17,2 Stunden. Kann die Sommersonnenwende 2024 das toppen? Foto: canva.com

Fakten zur Sommersonnenwende 2024

  1. Zeitunterschied zwischen Hamburg und Zürich: Die Dauer des längsten Tages im Jahr variiert erheblich, je nach Standort. In Hamburg ist dieser Tag mehr als eine Stunde länger als in Zürich. Dieser Unterschied wird durch die geografische Position bedingt und verdeutlicht die erstaunlichen Variationen, die die Sommersonnenwende 2024 mit sich bringt.

  2. Die universelle Sonnenwende: Obwohl die Zeiten der Sonnenwende je nach Zeitzone variieren, geschieht das Ereignis überall gleichzeitig: Sie wird definiert als der Zeitpunkt, an dem die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis steht und ist somit unabhängig von Zeitzonen und geografischen Koordinaten.

  3. Frühester Sonnenaufgang und längster Tag sind nicht identisch: Überraschenderweise fällt der früheste Sonnenaufgang des Jahres einige Tage vor der eigentlichen Sommersonnenwende, während der späteste Sonnenuntergang nicht genau auf den längsten Tag fällt. Diese Verschiebung wird durch die Neigung der Erdachse und die elliptische Form der Erdumlaufbahn um die Sonne verursacht. Sie erinnert uns daran, wie subtil und komplex die kosmischen Kräfte unsere Jahreszeiten gestalten.

  4. Größere Entfernung zur Sonne im Juni: Ein erstaunlicher Fakt ist, dass die Entfernung zwischen der Erde und der Sonne im Juni, dem Monat der Sommersonnenwende auf der Nordhalbkugel, um etwa 5 Millionen Kilometer größer ist als zur Wintersonnenwende im Dezember. Dies zeigt, dass die Wärme des Sommers nicht nur von der räumlichen Nähe zur Sonne abhängt, sondern von vielen komplexen Faktoren beeinflusst wird.

  5. Nicht der wärmste Tag: Obwohl die Sommersonnenwende 2024 den längsten Tag des Jahres markiert, ist dieser Tag im Durchschnitt nicht der wärmste. Im Juli ist es generell wärmer, obwohl die Tage bereits etwas kürzer sind. Dies liegt an einer komplexen Wechselwirkung von Sonnenenergie, atmosphärischer Erwärmung und thermischen Verzögerungen in den Ozeanen – behutsame Geheimnisse der Natur.

  6. Seltenes Datum für die Sommersonnenwende 2024: In Mitteleuropa ist die Sommersonnenwende am 20. Juni ein seltenes Ereignis und wurde zuletzt 1896 beobachtet. Das nächste Mal, dass dieses Datum auf den 20. Juni fällt, wird 2024 sein.

  7. Mitternachtssonne am Polarkreis: Die Sommersonnenwende im Juni ist der einzige Tag, an dem die Sonne innerhalb des gesamten nördlichen Polarkreises nicht untergeht. Je weiter man sich dem Nordpol nähert, desto mehr Nächte mit Mitternachtssonne gibt es um die Sonnenwende herum.

Frau genießt letzte Sonnenstrahlen auf dem Mee
Sommersonnenwende 2024: Aktuelle Studien belegen das Tageslicht dein Wohlbefinden steuert. Foto: canva.com

Mythen um die Sommersonnenwende

Die Sommersonnenwende birgt in vielen Mythologien eine tiefgreifende Symbolik: Sie wird oft durch das Bild von zwei ungleichen Brüdern, Königen oder Göttern dargestellt – einer hellen Figur sowie einer dunklen, düsteren Gestalt, die miteinander um die Vorherrschaft über die Jahreszeiten kämpfen. Am Höhepunkt opfert sich der helle Gott der Sonne und stirbt durch die Hand des Dunklen. Dies symbolisiert den Zyklus des Lebens, den Herbst und die Wiedergeburt. Sinnbildlich für den Übergang der Energien der Sommersonnenwende verleiht der Tod des hellen Gottes dem dunklen die gesamte Macht.

  • In der germanischen Mythologie wird dies beispielsweise durch den Tod des Lichtgottes Baldur durch seinen dunklen Halbbruder Hönur dargestellt. In der ägyptischen Mythologie fällt ein ähnliches Motiv auf, wo Osiris von seinem Bruder Seth getötet und von der Göttin Isis wiedergeboren wird, um als Gott der Unterwelt zu regieren.

  • Für die Kelten war die Sommersonnenwende ein außergewöhnliches Fest des Dankes und der Freude, das sie als „Alban Hevin“ bezeichneten: Während der zwölf Tage des Mittsommerfestes erlebten die Kelten eine Zeit der Fülle und Freude. Die Erdgöttin trug in ihrem Schoß die vielversprechenden Früchte der Erde, und die Natur erstrahlte in all ihrer Pracht. Es war somit eine Feier der Freude und des Dankes für die Großzügigkeit der Natur. Das Entzünden des Mittsommerfeuers hatte eine doppelte Bedeutung: Es war ein Akt der Dankbarkeit und Freude: Die Feuer wurden lebhaft umtanzt und übersprungen, und Liebesschwüre wurden ausgesprochen. Selbst Kinder wurden über das Feuer geworfen, um ihre Abwehrkräfte gegen Krankheiten zu stärken.

  • In der christlichen Mythologie wird dieser Zyklus fortgesetzt, indem der lichte Gott Christus dem mürrischen Einsiedler und Täufer Johannes gegenübergestellt wird. Johannes' Geburtstag liegt genau gegenüber der Wintersonnenwende und markiert den Eintritt in die dunkle Jahreszeit. Hier wird der Fokus mehr auf den Menschen Johannes als auf die Natur gelegt.

Sommersonnenwende 2024: Feierlichkeiten verschiedener Kulturen

An einigen Orten auf unserer Erde reichen die Rituale und Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende sogar bis in die verschleierten Nebel der Jahrtausende zurück. Dabei erstrahlt insbesondere der legendäre Steinkreis von Stonehenge in England, der weltweit als Inbegriff eines mystischen Ortes gilt. Jahr für Jahr, so auch zur Sommersonnenwende 2024, versammeln sich zu diesem Zeitpunkt zahlreiche Suchende in Stonehenge, um an den urtümlichen Bräuchen teilzunehmen, deren Wurzeln bis zu den ikonischen Druiden zurückreichen.

Stonehenge Sommersonnenwende 2024
Zur Sommersonnenwende nach Stonehenge – ein beliebtes Reiseziel für Menschen auf der ganzen Welt

So feiern die Deutschen die Sommersonnenwende 2024

In vielen anderen Teilen der Welt, wie etwa in der mongolischen Steppe, spielt das Feuer eine zentrale Rolle bei den Feierlichkeiten zur Sommersonnenwende. Hier werden uralte Feuerrituale zelebriert, die von tief verankerten, kulturellen Traditionen geprägt sind. Rituale, die als Brücken zwischen der irdischen Welt und den schamanischen Glaubenssystemen angesehen werden.

Das Johannisfest, das am 24. Juni gefeiert wird, knüpft in Deutschland an die Tradition der Sonnenwendfeiern an, bei denen große Feuer entzündet werden. Diese Rituale symbolisieren den Sieg des Lichts über die Dunkelheit und das Böse und sie hierzulande eine lange Geschichte

Ein Feiertag in Skandinavien: Mittsommer

Der skandinavische Mittsommer ist von zentraler Bedeutung und zählt zu den festlichsten Anlässen in der Region. Er markiert das Wiedererwachen der Natur und die Fruchtbarkeit der Erde. Eine Vielzahl von Ritualen und Traditionen ranken sich um die magische Mittsommernacht: In Schweden beispielsweise versammeln sich die Menschen, um Blumen zu pflücken und daraus kunstvolle Kränze zu binden. Diese Blumenkränze dienen zur Verschönerung ihrer selbst als auch der traditionellen Mittsommerstangen, die eine gewisse Ähnlichkeiten mit den deutschen Maibäumen haben. Diese Bräuche wurzeln bereits in vorchristlicher Zeit und tragen die Essenz einer engen Verbindung zur Natur in sich. Zum festlichen Mahl gehören traditionell Erdbeeren mit Sahne, gekochte Dillkartoffeln und Hering, was die Aromen und Reichtümer der Jahreszeit zelebriert. Es ist eine Zeit des gemeinsamen Feierns und des Ausdrucks von Dankbarkeit für die Fülle, die die Natur in dieser Jahreszeit schenkt.

Text: Sarah Kohn

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