Litha: Rituale für die heidnische Sommersonnenwende

Schon die Kelten richteten ihr Jahr nach Sonne und Mond aus. Zu Ehren ersterer feierten sie vier Sonnenfeste im Jahreskreis, mit denen sie ihre Kraft und die damit einhergehenden Veränderungen der Natur preisten und ihre Dankbarkeit ausdrückten. Neben Ostara, Jul und Mabon gehörte dazu auch Litha mit seiner Bedeutung als Fest zur Sommersonnenwende oder auch Mittsommer. Während etwa im Wicca dieser Name beliebt ist, wurde es im Keltischen auch Alban Hevin, "Licht des Sommers", oder Alban Heruin, "Licht der Küste" genannt. Es ist der längste Tag mit der kürzesten Nacht des Jahres, an dem die Sonne ihren höchsten Stand erreicht und alles in voller Blüte steht. Das gibt Hoffnung auf eine reiche Ernte im folgenden Herbst. Noch genießen wir aber Fülle und Reichtum der fruchtbaren Jahreszeit mit ihren Kräutern, Blumen, Getreiden und mehr, bevor die Tage kürzer werden und die kalte, dunkle Saison hereinbricht. Der Sonnengott Baldur findet den Tod an diesem Tag, was zu Litha mit einem Ritual, dem Sonnwendfeuer, dargestellt wird. Doch schon bald erwacht er zu neuem Leben bei der Wintersonnenwende (Jul). Später übernahmen die Christen den Brauchtum und nannten es Johannisfeuer, in Anlehnung an jetzt gereiftes Johanniskraut und -beeren. Heutzutage sind Mittsommer-Feierlichkeiten vor allem aus Schweden bekannt, wo große Feste mit Blumenkränzen, wallenden Gewändern und lodernden Feuern gefeiert werden.

Der Tag und die Nacht der Sommersonnenwende haben für viele eine spirituelle Bedeutung. Um die starken Energien für sich zu nutzen und aufzunehmen, sind verschiedene Litha-Rituale sehr hilfreich. Hier findest du ein bisschen Inspiration für deine Sommersonnenwende. Litha lädt dich ein dankbar zu sein, zu heilen, Altes loszulassen, Beziehungen zu stärken und Wünsche zu manifestieren.

Notiere zunächst alles auf einzelne Zettel, was dich belastet, wodurch du negative Energie spürst und was du hinter dir lassen möchtest. Entzünde ein Feuer (z.B. in einer Feuerschale), konzentriere dich auf das Spiel der Flammen und atme ruhig und tief. Du kannst auch einige getrocknete Kräuter (z.B. Johanniskraut, Beifuß) als Räucherwerk hinzugeben und dich von ihnen unterstützen lassen. Werfe nun einen Zettel nach dem anderen in das Feuer und fühle, wie es deine Sorgen und Ängste verbrennt und du sie loslassen kannst. Formuliere anschließend in Gedanken oder laut all deine Wünsche für die kommende Zeit und manifestiere sie mit den positiven Schwingungen von Litha und der Sommersonnenwende.

Zu Litha feiern wir auch in Dankbarkeit unsere zwischenmenschlichen Beziehungen. Stell dich Hand in Hand mit Freund:innen, Partner:in oder Familie an das Feuer und spürt, wie es eure Verbindung mit seiner Energie stärkt. Tanzt ausgelassen um die Flammen oder lasst euch während eines Picknicks von ihnen wärmen. Sprecht nacheinander aus, wofür ihr in diesem Moment dankbar seid und zeigt euch eure Wertschätzung.

Finde einen ruhigen, bequemen Ort in der Natur, von dem aus du den Sonnenaufgang zu Litha beobachten kannst. Lege, wenn du möchtest, alle Kristalle, die im Sonnenlicht aufladbar sind, um dich. Fokussiere dich auf die aufgehende Sonne, die immer stärker, wärmer werdenden Lichtstrahlen auf deiner Haut und die mystische Stille. Atme die grenzenlose, hoffnungsvolle Energie der Sommersonnenwende mit jedem Atemzug tief ein und verabschiede alles Dunkle, Schlechte beim Ausatmen aus Körper und Geist. Schließe die Augen und genieße in Dankbarkeit die Fülle und Erleichterung.