Q&A: Alles über Yoga für Anfänger
Yoga ist vor allem eine Bewusstseins- und Körperwahrnehmungsschulung. In der Praxis geht es nicht um ein ehrgeiziges Streben nach bestimmten Zielen – kein schneller, höher, weiter, besser. Vielmehr ist es eine Entwicklung aus uns selbst heraus zu der Asana hin. Was braucht mein Körper? Wo sind meine Grenzen? Die Schlüssel dafür sind Übung, Zeit und ein konzentrierter Geist. Denn jeder Körper ist individuell, und so geht auch jeder Yoga-Übende auf seine ganz eigene Reise. Doch bevor wir diese Reise starten, klären wir noch die wichtigsten Fragen zum Thema Yoga für Anfänger.
Yoga für Anfänger: Welche Yogastile gibt es?
Folgende sind die bekanntesten Stile, die alle Yoga-Übungen für Anfänger beinhalten:
Hatha Yoga: Es ist die Basis aller modernen Yogastile. Hatha Yoga vereint Asanas, Bewegungsabläufe (siehe: Vinyasa Yoga), Atemübungen (Pranayama) und Meditation. Alle Techniken des Hatha Yoga setzen am Körper an und führen weiter über den Atem zum Geist. Perfekt für Yoga-Beginner.
Vinyasa Yoga: Bei der fließenden Praxis gehen die Übungen ineinander über. Der Atem wird dabei synchron zu den Bewegungsabläufen geführt. Häufig wird zu Musik praktiziert.
Kundalini Yoga: Der spirituelle Stil vereint Körperübungen, Entspannungstechniken, geistige Ausrichtung, gesungene Mantras sowie Mantra-Meditation.
Bikram Yoga: Eine Abfolge von 26 Hatha-Asanas wird in einem warmen Raum bei rund 40 Grad Celsius praktiziert. Bikram-Stunden sind sehr fordernd und trotzdem als Yoga für Anfänger geeignet, da die Asanas nicht kompliziert sind.
Yin Yoga: Bei diesem entspannenden und ruhigen Yogastil werden die Übungen im Sitzen oder im Liegen drei bis fünf Minuten gehalten.
Iyengar Yoga: Hierbei kommt es besonders auf die präzise Ausführung der Übungen an. Unterstützend werden Hilfsmittel wie Blöcke, Decken oder Handtücher und Gurte eingesetzt.
Welcher Yogastil ist der richtige für mich?
Die Antwort können wir nur selbst herausfinden. Deswegen ist es ratsam, als Yoga-Anfänger mehrere Klassen und Stile zu probieren. Viel wichtiger aber als der Stil ist, dass wir uns bei dem Yogalehrer wohlfühlen. Schließlich möchten wir mit ihm unsere Yogareise starten – und wir würden ja nicht mit einem Bergführer wandern, dem wir nicht vertrauen. Vermutlich werden wir uns zu dem Yogastil hingezogen fühlen, der uns leichtfällt: Sind wir dynamisch, wird uns vermutlich Vinyasa gefallen. Ruhige Menschen, die sich gerne dehnen, empfinden Yin Yoga als angenehm. Das ist besonders zu Beginn völlig in Ordnung. Sind wir den Weg des Yogas schon einige Zeit gegangen, können wir uns aber hinterfragen, ob ein Stil, der uns auf dem ersten Blick weniger liegt, nicht die Möglichkeit in sich birgt, uns auch auf einer anderen Ebene zu fordern.
Was muss ich bei Yoga für Anfänger vor der Praxis beachten?
Startest du mit Yoga für Anfänger zuhause und nimmst vielleicht an Online-Klassen teil, ist es angenehmer, wenn man eine Yogamatte hat und nicht auf dem blanken Boden üben muss. Ein Handtuch als Ersatz-Unterlage ist meistens zu rutschig und bietet nicht genug halt. In den Studios ist normalerweise Equipment vorhanden, wer sich hier mit einer eigenen Matte besser fühlt, kann diese natürlich mitbringen. Praktiziert wird in der Regel barfuß. Eine Flasche Wasser sowie ein Handtuch zum Abtrocknen, falls du ins Schwitzen kommst, kannst du auch direkt bereitstellen.
Wie oft sollte ich Yoga als Anfänger praktizieren?
Dafür gibt es keine Faustregel. Doch gerade zu Beginn sollten wir, trotz aller Motivation, dem Körper auch Zeit geben, sich zu regenerieren. Wer es einmal pro Woche schafft, Yoga zu üben: super. Wer sogar zwei- bis dreimal pro Woche auf der Matte steht: auch wunderbar. Wichtig ist eine Regelmäßigkeit sowie den Köper nicht zu überfordern. Denn es schließlich ist kein Wettbewerb. Beim Yoga für Anfänger und auch sonst gibt es nur einen wahren Lehrer: unseren Körper. Ihn gilt es liebevoll zu beobachten, ihn zu spüren und ihm achtsam Gehör zu schenken.
Wie funktioniert der Yoga-Sonnengruß für Anfänger?
Der Sonnengruß ist eine dynamische Übungsabfolge aus 12 Asanas, die man in der Regel in den ersten Stunden als Yoga-Beginner lernt. Es gibt zwar unterschiedliche Varianten, die bekannteste ist aber der sogenannte Sonnengruß A. Häufig wird er in den Yogaklassen zum Aufwärmen des Körpers praktiziert. Wie der Sonnengruß A genau funktioniert, zeigt die Berliner Lehrerin Mady Morrison in ihrem Yoga für Anfänger-Video:
Was bedeutet eigentlich Shavasana?
Jede klassische Yogastunde endet in Shavasana, der sogenannte Totenstellung oder Endentspannung. Dafür liegen die Yogis auf dem Rücken und entspannen unter Anleitung des Lehrers. Laut der Yogalehre verteilt sich während der Shavasana die Energie (Prana), die durch die Praxis aktiviert wurde, im Körper. Für Yoga-Anfänger ist dies ein besonders toller Moment, um richtig zu spüren, was die Übungen in ihnen ausgelöst haben und wieder zur Ruhe zu kommen. Machen wir uns auf diese Reise und genießen sie.