Money, Money, Money – Wie du eine positive Beziehung zu Geld aufbaust
Egal, ob das Konto gut gefüllt oder in den roten Zahlen ist – viele von uns haben ein gestörtes Verhältnis zu Geld. Denn den Mangel gelassen zu akzeptieren, fällt ebenso schwer wie ein entspannter Umgang mit Wohlstand. Hier findest du Inspiration, um eine positive Beziehung zu Geld aufzubauen.

Was bedeutet eigentlich eine gesunde Beziehung zu Geld?
Der chinesische Philosoph Konfuzius wusste vor 2500 Jahren bereits, dass dies nichts mit der Menge an Geld zu tun hat, die man besitzt. „Arm, aber freudig im Weg“, sagte er. „Reich, aber die Rituale achtend.“ Laut Yu Dan, Autorin des Buches „Konfuzius im Herzen – Alte Weisheiten für die moderne Welt” bedeutet das, dass man Armut friedlich akzeptieren kann, wenn es das eigene Schicksal ist, und dass man niemals seine Seele verkaufen sollte, um an mehr Geld zu kommen. Was auch passiert – bewahre immer dein ruhiges, klares inneres Glück. Doch ebenso gilt: Verliere nicht den Kopf, wenn du reich wirst. In den Augen der Chinesen ist so jemand ein Junzi – ein edler Geist, ein integrer Mensch. Ein gutes Verhältnis zu Geld bedeutet also, dass man so weit über dem Thema Geld steht, dass weder Mangel noch Überfluss einen aus der Balance bringen. Doch diese Haltung kommt nicht von selbst – sie erfordert eine Menge innerer Arbeit.
Krank von zu viel Geld oder genügsam?
„Wenn man zu wenig Geld hat, ist man unfrei“, sagte Gert van Maanen einmal. „Wenn man genug Geld hat, ist man frei. Aber wenn man zu viel Geld hat, macht es einen wieder unfrei.“ Van Maanen war Direktor von Oikocredit, einer Organisation, die Kleinkredite an Frauen in Entwicklungsländern vergibt. In den USA gibt es dafür einen Begriff: Affluenza – die Krankheit, zu viel Geld zu haben. Das ist kein Scherz. Kinder, die in besonders wohlhabenden Familien aufwachsen, entwickeln häufig die gleichen psychischen Probleme wie Kinder aus den ärmsten Ghettos: mangelndes Selbstwertgefühl, geringe Frustrationstoleranz, fehlende Konfliktlösungsfähigkeiten und die Unfähigkeit, intime Beziehungen aufzubauen.
Wer frei werden und eine gesunde Beziehung zu Geld entwickeln will, muss die goldene Mitte finden: das Bewusstsein, dass man genug hat. Geld macht nämlich nur so lange glücklich, wie man noch nicht genug davon hat. Sobald man genug hat, spielt es keine Rolle mehr, ob man noch mehr verdient – das belegen internationale Studien zum Thema Glück. Die entscheidende Frage lautet also: Was ist genug, um glücklich zu sein? Auch darauf gibt es eine wissenschaftliche Antwort, in Form einer neuen Studie: Das deutsche Glückseinkommen liegt bei knapp 76 000 Euro – das ist der Kipppunkt, ab dem mehr Geld nicht glücklicher macht.

(Un)bewusster Umgang mit Geld
Doch seien wir ehrlich: Es ist eine spirituelle Herausforderung, Konfuzius’ Weisheit auch gegenüber dem eigenen Kontostand zu verinnerlichen – besonders in einer Welt, die von offensichtlichem Reichtum und Wohlstand geprägt ist. Was hilft, ist ein tieferes Verständnis der eigenen, unbewussten Überzeugungen, Frustrationen und Fixierungen in Bezug auf Geld. Denn diese haben wir fast alle. Geld hat mit Grenzen zu tun – mit der Fähigkeit, gesunde Grenzen zwischen sich selbst und der Außenwelt zu ziehen. Grenzen, die sich öffnen können, wenn etwas hindurchgelassen werden soll, und die geschlossen bleiben, wenn es klüger ist.
Reflektiere deinen Umgang mit Geld:
Wenn du ständig viel Geld ausgibst und immer wieder ins Minus rutschst, dann hat dein finanzielles System und deine Beziehung zu Geld ein Leck. Verwöhnst du dich vielleicht immer noch, weil du in deiner Kindheit zu streng behandelt wurdest oder zu wenig Liebe bekamst? Oder bist du übertrieben großzügig, weil du Angst hast, dass andere dich nicht mögen, wenn du nicht mit Geschenken um dich wirfst?
Auch übertriebene Sparsamkeit kann auf Ängste hinweisen. Wenn du so geizig bist, dass andere dich als knausrig wahrnehmen, könnte das ein Versuch sein, schwache Grenzen zu stärken. Vielleicht hast du das Gefühl, dass jede:r nach Belieben in dein Herz ein- und ausgehen kann. Indem du deine Hand fest auf den Geldbeutel hältst, schützt du auch dein empfindliches Inneres vor unerwünschten Einflüssen von außen.
Arbeite an deiner Beziehung zu Geld
Um die Ursachen für ein schwieriges Verhältnis zu Geld zu erkennen, musst du nach innen schauen – denn dort liegt die Quelle des wahren Reichtums.
„Die Quelle aller Fülle befindet sich nicht außerhalb von dir“, schreibt Eckhart Tolle in seinem Buch „Eine neue Erde“. „Sie ist ein Teil dessen, was du bist. Beginne damit, die Fülle um dich herum wahrzunehmen und zu schätzen. Sieh die Fülle des Lebens: die Wärme der Sonne auf deiner Haut, die Pracht der Blumen vor einem Blumenladen, der Biss in eine saftige Frucht oder der Überfluss an Wasser, das vom Himmel fällt. Diese Anerkennung der äußeren Fülle erweckt die schlummernde Fülle in dir.“
Walther Micke, Berater und Coach, unterstützt Menschen dabei, ein Bewusstsein für Fülle zu entwickeln. Er glaubt, dass wir von der modernen Wirtschaft in die Irre geführt wurden. „In der Welt der Wirtschaft gibt es das Konzept der Knappheit, aber diese Knappheit wurde von Ökonomen erschaffen. Wenn du dich auf das Hier und Jetzt konzentrierst, trägst du nicht mehr zur Knappheit bei. So öffnest du die Quellen deiner Kreativität und erschaffst neue Möglichkeiten.“

Sei dankbar für deine Geld-Lektionen
Du kannst deine Beziehung zu Geld zu verbessern, indem du damit beginnst, mit dir selbst ins Reine zu kommen.
Bring deine verborgenen Überzeugungen zum Thema Geld ans Licht. Diese können schon seit Generationen weitergegeben worden sein. Schreibe oder zeichne dazu mal alles auf, was dir beim Thema Geld in den Sinn kommt. Lässt sich daraus vielleicht schon etwas ablesen, wie beispielsweise ein grundlegendes Misstrauen gegenüber Geld und Finanzen? Woher kommt es und wie kannst du es überwinden?
Überlege, ob in deinem Leben ein gesunder Fluss von Geld besteht, statt eines Lecks oder einer Anhäufung.
Reflektiere, ob dein Selbstwertgefühl ausreichend ist und deine Talente genügend Raum finden.
Vergib dir selbst die Fehler, die du manchmal im Umgang mit Geld gemacht hast – die viel zu teure Anschaffung, der Moment, als du auf einen Betrug hereingefallen bist – und sei dankbar für die wertvollen Lektionen, die du daraus gelernt hast. Schreite mutig und voller Vertrauen voran, im tiefen Bewusstsein der Fülle des Hier und Jetzt.
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