Imbolc: Bedeutung des heidnischen Festes am 1. Februar
Das heidnische Fest Imbolc wird in der Nacht vom 1. auf den 2. Februar gefeiert. Auch wenn es draußen noch kalt ist, hat die Sonne zu diesem Zeitpunkt bereits mehr Energie und die Tage werden spürbar länger. Das Lichtfest markiert das Erwachen der Natur nach der Winterzeit und steht für Wärme, Fruchtbarkeit und Reinheit. Wir verraten dir, wie du dich in dieser Zeit mit dem Rhythmus der Natur verbinden und die neue Energie in dir aufnehmen kannst.

Der Ursprung von Imbolc
Im Christentum wird 40 Tage nach Weihnachten das Fest Mariä Lichtmess mit einer traditionellen Lichterprozession gefeiert. Seinen Ursprung hat der Feiertag jedoch in heidnischen Kulturen. Der Begriff Heidentum fast verschiedene Religionen Europas zusammen, die im Gegensatz zum Christen- und Judentum mehrere Götter verehrten. Dazu zählte beispielsweise der Glauben germanischer, keltischer und nordischer Völker. Ihnen war gemein, dass sie ihre Götter in der Natur sahen und daher nicht zwischen dem weltlichen und dem göttlichen unterschieden. Um das Erwachen der Lebenskraft im nahenden Frühjahr zu feiern, wurde in heidnischen Bräuchen das Lichtfest Imbolc zu Ehren der Göttin Brigid, der Hüterin des heiligen Feuers, zelebriert. Die Lichtjungfrau steht für die Ankunft des Frühlings und soll Heilung, Inspiration und Fruchtbarkeit mit sich bringen.
Imbolc ist neben Beltane, Lammas und Samhain eines der vier Feuerfeste des heidnischen Kalenders. Man nennt sie auch „große Sabbate“, da sie jeweils einen der Höhepunkte der vier Jahreszeiten darstellen. Das Lichtfest liegt zwischen der TagundNachtgleiche Ende März und der Wintersonnenwende im Dezember. Es heißt, dass das Licht während der Wintersonnenwende geboren wird und an Imbolc schließlich über die Dunkelheit gesiegt hat. Symbolisch entzündeten die Menschen in der Nacht zum 2. Februar Kerzen und Laternen, um die Dunkelheit zu vertreiben und das zurückkehrende Licht zu begrüßen. Auch das Ausräuchern von Haus und Ställen war ein traditioneller Brauch, um neue Energie anzuziehen.
Imbolic Rituale: So feierst du das heidnische Reinigungsfest
Imbolc ist eine Besinnung auf die Anfänge, eine Erinnerung daran, dass nach einem langen Winter die Natur stets aufs Neue erblühen wird, und kennzeichnet den Zeitpunkt, an dem die Natur langsam aus dem Winterschlaf erwacht. Nutze das heidnische Fest, um mit neuer Kraft in die hellere Jahreszeit zu starten.
Räucherritual zu Imbolic
Entzünde am Abend des 1. Februars ein reinigendes Räucherwerk wie Palo Santo oder weißen Salbei, um dein Zuhause von den angestauten Energien der dunklen Jahreszeit zu befreien. Starte an der Eingangstür lasse den Rauch in kreisenden Bewegungen an den Wänden entlangfahren. Bewege dich so einmal im Uhrzeigersinn durch jeden Raum, bis du wieder zur Eingangstür gelangst. Halte dann einen Bergkristall über den Rauch und lege ihn neben eine Kerze ans Fenster, um so das wiederkehrende Licht zu begrüßen und neue Energie anzuziehen.
Kartenlegen während Imbolic
Bereits die Kelten befragten traditionell am 1. Februar das Orakel. Lege dir daher an Imbolc Tarot- oder Orakelkarten, um einen Einblick in das kommende Frühjahr zu erhalten. Zünde abends ein paar Kerzen an, atme tief durch, mische deine Karten und breite sie mit dem Bild nach unten fächerförmig vor dir aus. Schließe dann die Augen und strecke deine Hand über die Karten aus. Spüre ihre Energie und ziehe drei Stück, von denen für dich eine besonders starke Anziehungskraft ausgeht. Lege die erste links vor dir hin, die zweite in die Mitte und die dritte nach rechts. Diese Karten stehen für deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Drehe sie nacheinander um und lese dir ihre Bedeutung im Begleitbuch durch. Schreibe deine Gedanken über die Aussage der Karten auf einem Blatt Papier auf. Reflektiere, was war, was ist und wie du dein Leben in den kommenden Wochen gestalten willst.
Imbolic Journaling
Imbolc ist ein guter Zeitpunkt, um in sich hineinzuhorchen und Ziele für die kommenden Monate festzulegen. Falls es mit den Neujahrsvorsätzen noch nicht so gut klappt, bietet dir das Lichterfest die Chance, noch einmal von vorne zu beginnen. Nimm dir dafür ein wenig Zeit für dich selbst. Schlage eine leere Seite deines Journals auf und stelle dir folgende Fragen:
Wie geht es dir?
Was hast du in den letzten Wintermonaten erlebt und gelernt?
Was würdest du im Frühjahr gerne verändern?
Schreibe deine Gedanken ganz frei und ungefiltert auf. Achte dabei nicht auf deine Schrift oder Rechtschreibung und versuche stattdessen, dein Herz sprechen zu lassen. Journaling hilft dir, Klarheit über deine Gedanken zu bekommen und dein Leben mit mehr Distanz zu betrachten.Um diese Übung zu intensivieren, kannst du bis zur Tagundnachtgleiche am 20. März jeden Tag ein paar Zeilen in das Journal schreiben und dadurch stärker mit dir selbst in Kontakt treten.
Lichter Meditation
Umgib dich vor der Meditation mit sanften, indirekten Lichtquellen wie Edelsteinlampen, Lichterketten oder Kerzen. Mache es dir auf dem Boden oder einem Meditationskissen bequem, zünde eine Kerze an und stelle sie auf einem feuerfesten Untergrund vor dir auf. Schaue in die Flamme und atme ein paarmal tief durch. Schließe die Augen und lass die Flamme vor deinem geistigen Auge weitertanzen. Nimm ihre Energie, Wärme und ihr Licht in dich auf. Stell dir vor, wie das Licht in deinem Kopf erscheint und dir Klarheit und Inspiration schenkt. Lass es zu deinem Herzen wandern und spüre, wie es sich langsam öffnet, Dunkelheit und Schmerz verdrängt und dein inneres Feuer entfacht wird. Das Licht breitet sich immer weiter in deinem Körper aus, bis es dich ganz erfüllt. Genieße dieses Gefühl für ein paar Minuten und öffne deine Augen, wenn du bereit bist.