Die Weisheit der Yoni
Im antiken Indien und China wurde die Yoni als mächtiges Portal der Schöpfung zwischen Himmel und Erde verehrt. Heute gilt sie als Sinnbild für Weiblichkeit, weibliche Lust, Sexualität und Selbstliebe. Hier erfährst du mehr über die Geschichte der Yoni und, wie du dich wieder mit ihr verbindest.
Yoni: Bedeutung und Herkunft
Der Begriff "Yoni" stammt aus dem Sanskrit und hat viele Bedeutungen wie etwa "Schoß", "Mutterleib", "Geburtsort", "Haus", "Heimat", "Ursprung" oder "Quelle". Damit steht er für Shakti, die weibliche Urkraft des Hinduismus, aus der alles Leben entspringt. Um ihre göttliche, schöpferische Kraft ausüben zu können, braucht die Yoni ihren männlichen Gegenpart, den Lingam, der wiederum den hohen Gott Shiva symbolisiert. Durch die Vereinigung von Shiva und Shakti, Yoni und Lingam, oder der weiblichen und männlichen Energie verbinden sich Himmel und Erde, Mikro- und Makrokosmos, und das Universum mit all seinem Leben entsteht. Dafür wurde und wird die Yoni in den verschiedensten Kulturkreisen etwa in Indien, China oder Nepal zutiefst verehrt.
Yoni-Symbole
In hinduistischen Tempeln findet man häufig eine steinerne Yoni, die für spirituelle Zeremonien genutzt wird. Dabei handelt es sich um ein eckiges oder rundes Becken mit einer Vertiefung in der Mitte und einer Ablaufrinne. Als Opfergabe werden Flüssigkeiten wie Kokosmilch oder Wasser über den Lingam in die Yoni gegossen. Auch hier wird das Bild der Verschmelzung der weiblichen und männlichen Energie (Shakti und Shiva) zur göttlichen, schöpferischen Energie aufgegriffen.
Andere Darstellungen wie etwa in hinduistischen Yantras (Diagramme) bilden die Yoni meist als nach unten zeigendes Dreieck ab.
Die Mudra, eine symbolische Handgeste, für die Yoni, wird geformt, indem man jeweils die beiden Daumen und die beiden Zeigefinger zu einer Art Raute zusammen legt. Die restlichen Finger werden innerhalb der Raute nach innen geklappt und berühren sich mit den Rücken. Mit der Mudra sollen wir uns geborgen fühlen und den Geist zur Ruhe kommen lassen.
Welche Kraft steckt in der Yoni?
Aus der ursprünglichen Geschichte der Yoni wurde etwa in der tantrischen Lehre eine weitere Bedeutung für sie abgeleitet. So werden darin die weiblichen Genitalien als Yoni bezeichnet. Doch das Konzept der Yoni beschränkt sich nicht auf die Körperteile, sondern umfasst auch die kraftvolle Energie der Weiblichkeit mitsamt ihrer Lust, Sexualität, Sinnlichkeit, Emotionalität und Intuition. Diese wohnt einer jeden Frau inne und will gelebt und zelebriert werden, um das gesamte Potential ihres Daseins auszuschöpfen sowie zu vollkommener Selbstliebe und Glück zu finden. In den vergangenen Jahrhunderten wurde das aber unterdrückt und tabuisiert, weshalb sich noch heute viele Frauen für ihre Sexualität schämen oder sich selbst nicht in Gänze lieben und akzeptieren können. Sie haben die Verbindung zu ihrer Yoni, zu ihrer spirituellen und schöpferischen Energie, verloren. Diese gilt es wieder herzustellen, damit wir als starke Frauen in Freiheit, Selbstbestimmtheit und Zufriedenheit leben können.
Verbinde dich mit deiner Yoni!
Wir müssen erst erneut lernen, unsere Weiblichkeit und alles, was zu ihr gehört, in uns zu finden, anzunehmen und zu feiern. Bist du neu auf dem Gebiet, gelingt dir das am besten mit der Unterstützung von anderen Frauen wie etwa einer Tantra-Lehrerin. Einige Praktiken, in die sie dich einführen kann, die du aber auch zuhause fortführen kannst, stellen wir die hier kurz vor:
Yoni-Ei: Es gibt Yoni-Eier aus den verschiedensten Edelsteinen, die du je nachdem welche Themen du bearbeiten möchtest, wählen kannst. Sie werden in die Yoni eingeführt und helfen dir, deine Weiblichkeit zu entdecken, deine Lust zu stärken, Ängste und Blockaden zu lösen und dich selbst zu heilen. Zudem hat das Yoni-Ein eine Wirkung auf den Beckenboden, die die Muskulatur kräftigt, und dein Wohlbefinden und Lustempfinden steigern kann.
Yoni-Meditation: Du kannst deine Yoni auch in deine Meditations-Praxis einbeziehen. Schenke ihr bei jedem Einatmen neue, positive Energie und lasse beim Ausatmen Ängste, Sorgen und Negatives entweichen. Mit einem Yoni-Ei aus dem thematisch passenden Edelstein oder Räucherwerk kannst du ihre Wirkung noch verstärken. Außerdem stehen vor allem Wurzel-, Herz- und Sakralchakra mit der Yoni in Verbindung, die du mit Chakra-Meditationen ansprechen kannst,
Yoni-Massage: Um Verspannungen und Blockaden loszuwerden, massieren wir unsere Muskeln. Den gleichen lösenden, entspannenden und sogar Lust befreienden Effekt hat eine Massage der Yoni. Ein Yoni-Öl aus abgestimmten ätherischen Ölen lässt dich die Berührungen noch mehr spüren und genießen.
Yoni-Yoga: Möchtest du deine Yoga-Praxis deiner Yoni widmen, gibt es dafür besondere energetische Asanas wie etwa der Bogen, die Schulterbrücke, Göttinnen-Sitz und -Pose oder der Yogi Squat. Dabei kannst du auch dein Yoni-Ei tragen, um noch mehr ins Spüren zu kommen und den Beckenboden zu trainieren.
Yoni-Steaming: Das Dampfbad für die Intimzone ist eine uralte Heilpraktik, um die Geburt vorzubereiten, Menstruationsbeschwerden zu lindern oder die Periode positiv zu beeinflussen. Dabei werden Heilkräuter wie Lavendel, Kamille oder Rosenblätter in Wasser gekocht und die Yoni mit dem entstehenden Wasserdampf (darf nicht mehr zu heiß sein) und der Hilfe eines Dampfstuhls (Hocker mit Loch in Sitzfläche) für einige Zeit (z.B. 15 Minuten) bedampft. Die ätherischen Öle sollen dabei über die Schleimhaut aufgenommen werden, ihre Heilkraft entfalten, Wärme und Entspannung schenken. In der Schwangerschaft solltest du vorher mit deinem:r Ärzt:in klären, ob ein Steaming in Frage kommt.
Die Yoni stärken
Heilsteine: z.B. Bergkristall (u.a. Klarheit und Ordnung), Rosenquarz (u.a. Liebe und Vetrauen), Tigerauge (u.a. Mut und Sicherheit) oder Amethyst (u.a. Selbstliebe und Empathie)
Ätherische Öle: z.B. Lavendel, Teebaum, Neem, Kamille, Ylang-Ylang
Räucherwerk: z.B. Sandelholz, Zeder, Wacholder, Betel, Rose, Patchouli
Yoni-Affirmationen: z.B. "Ich bin mit meinem Körper verbunden", "Ich glaube an meine Weiblichkeit", "Ich lasse alle Negativität entweichen", "Ich liebe mich so, wie ich bin", "Ich bin für mein eigenes Glück verantwortlich"