Ziele erreichen: Mit diesen Tricks klappt's!
Einmal Chef:in sein. Einmal um die Welt reisen. Ein eigenes Haus bauen. Ziele sind das Salz in der Suppe des Lebens. Sie geben uns eine Richtung vor, und der Gedanke, diese Ziele zu erreichen, kann sehr motivierend sein. Zum anderen machen sie auch deutlich, wie lang der Weg dorthin ist. Das kann dazu führen, dass wir die Hindernisse als so groß erachten, dass wir den Mut verlieren, weiterzugehen. Oder aber – und das ist weitaus häufiger der Fall – wir sabotieren uns selbst durch unsere Zweifel. Wie kommt es, dass wir überhaupt ein wichtiges Ziel aus den Augen verlieren oder dann sogar alles hinwerfen? Eine mögliche Erklärung dafür liefert die Motivationspsychologie. Wie du fürs neue Jahr Ziele setzen und erreichen kannst, erklären wir dir hier.
Die Opferrolle blockiert uns beim Ziele erreichen
Es mag paradox klingen, aber indem wir uns bewusst oder unbewusst den eigenen Erfolgen in den Weg stellen, wollen wir uns vor größeren Problemen bewahren. Wir schützen uns vor dem großen Versagen, indem wir an einem Punkt aufgeben, an dem wir noch nicht so viel investiert haben – nicht viel Zeit, Geld, Arbeit oder Gefühl. Und das noch bevor wir unsere eigentlichen Ziel erreichen konnten. Oft tritt dieses Verhaltensmuster auf, wenn unser Selbstbild bedroht ist. Und das ist immer der Fall, wenn wir zu viel über uns selbst nachdenken, über ein mögliches Scheitern grübeln und darüber, wie wir dann vor den anderen dastehen. Welches Bild wir abgeben. Hier ein Beispiel: Wir wollen uns die Ziel setzen, mehr für uns zu tun, öfter zum Sport zu gehen und regelmäßig zu entspannen. Doch es gelingt nicht, weil wir unsere Pläne immer wieder anderen zuliebe hintanstellen. Opferbereite Menschen sind eben immer einfach erreichbar und selbstverständlich für andere da. Aussagen wie „Ich habe schon zu viel zu tun“ oder „Nein, ich bin überlastet“ wird man von ihnen nicht hören. Doch die ständige Hetze hat ihren Preis: zu wenig Zeit für die eigenen Bedürfnisse. Ein anderes Beispiel: Eine Perfektionistin hingegen verfolgt ihre Ziele mit Konzentration und Einsatzbereitschaft – doch sie findet kein Ende. Das angestrebte Ziel ist gewaltig. Vielleicht sogar zu groß? Überzogene Erwartungen, statt erreichbare Ziele zu setzen, können ein unbewusster Versuch sein, die Angst vor dem Scheitern in Schach zu halten. Denn: Wer nie fertig wird, kann auch nicht versagen.
Das Ziele erreichen wird aufgeschoben
Einem ähnlichen Zweck dient das ewige Aufschieben. Wenn wir uns auf dem Weg, Ziele zu erreichen, immer wieder ablenken lassen, sorgen wir selbst für diverse Handicaps. Wenn wir dann die Prüfung vermasseln, können wir sofort Erklärungen liefern: Hätten wir nur nicht die Wohnung renovieren oder uns um die liebeskranke Freundin kümmern müssen, wären wir mit Sicherheit erfolgreicher gewesen. Erreichen wir unser Ziel trotz aller Ablenkungsmanöver, haben wir noch viel mehr Grund, stolz auf uns zu sein.
Das steckt hinter der Selbstsabotage
Der psychologische Mechanismus dahinter ist also keineswegs so unverständlich, wie es zunächst erscheinen mag. Wer seine eigenen Ziele sabotiert, der tut das meist, um unangenehmen Gefühlen aus dem Weg zu gehen. Wie ernst es uns mit der Zielerreichung ist, verrät unser Gehirn. Testreihen der Cleveland Clinic in Ohio haben ergeben, dass durch die bloße konzentrierte Vorstellung, eine Last zu bewegen, die Muskelkraft wirklich vergrößert werden kann. Damit ist der Beweis erbracht: Der feste Wille, etwas zu tun, schafft bereits Veränderungen im Gehirn, gibt den Impuls für neue neuronale Programme – und das gilt letztendlich für jeden Wunsch und für's Ziele erreichen.
Ziele erreichen, die wirklich glücklich machen
Ziele, die mit einem persönlichen Wachstum, zwischenmenschlichen Beziehungen und Beiträgen zur Gesellschaft verknüpft sind (die sogenannten intrinsischen Ziele), gehen mit weit mehr Lebensfreude einher als Ziele, die etwa mit Geld, Schönheit und Ruhm in Verbindung stehen (extrinsische Ziele). Denn nicht das Ziel allein motiviert uns, sondern auch sein Ursprung: Woher kommt etwa der Antrieb, sieben Kilogramm abzunehmen – wollen wir unseren Freund:innen imponieren oder ist es ein inneres Bedürfnis, also ein intrinsisch motiviertes Ziel? Damit lassen sich letztere Ziele schneller erreichen und dürfen immer Priorität haben.
SOS-Tipps gegen das Motivationsloch
Träume verwirklichen – gar nicht so leicht. Weil es uns an Energie fehlt oder wir Angst haben. Mitten auf dem Weg, ein Ziel zu erreichen geht dir die Puste aus? Mit diesen sechs Tricks gibt’s neuen Schwung und Strategien zum Durchhalten:
Gönne dir eine Auszeit:
Genehmige dir eine Pause, wenn du dich
gerade in eine Sache verbissen hast, die du
unbedingt wolltest oder solltest. Schon eine Pause von
zehn Minuten wirkt Wunder, um Abstand zu
bekommen. Überlege, was dir in diesem
Moment guttut. Eine Tasse Kaffee, ein Gespräch mit
einem netten Menschen, dein Lieblingslied zu hören?
Erlebe das Gutes-für-sich-Tun ganz bewusst,
freue dich darüber.
Frage dich, was dich
ermutigen kann:
Sieh dir deine Frustaufzeichnungen noch einmal
ganz genau an. Und frage dich, was sein müsste,
damit dein Wunsch wahr wird und du dich wieder
ermutigt und motiviert fühlst. Denke ganz offen
und lass auch ungewöhnliche Ideen zu.
Bezieh andere Menschen in deine Überlegungen
mit ein: Könnte dir jemand helfen? Guter
Nebeneffekt: Deine Gedanken kreisen ums
Weitermachen, nicht um das Aufgeben.
Analysiere das Tief:
Was genau zieht Sie runter? Sind Sie heute einfach
schlecht drauf? Schreibe deinen Frust einfach von
der Seele. Banne das, was dich stört oder
emotional umtreibt, ungefiltert aufs Papier. Mit diesen
Erkenntnissen kannst du weiterarbeiten.
Stoppe die Negativ-Spirale:
„Ich bin unfähig“, „Die Welt ist schlecht“ oder „Alle
anderen sind konsequenter als ich“ – halte
dieses negative Gedankenkarussell an! Denn es
demotiviert dich nur noch mehr. Sage laut:
„Stopp! Heute bin ich ganz frustriert/mutlos/traurig,
aber diese Pauschalaussagen bringen mich einfach
nicht weiter.“
Prüfen schnell, ob dein Ziel wirklich (noch) passt:
Hinterfrage bei ernsten Hängern dein Ziel:
Manchmal ist es überholt oder doch zu hoch
gegriffen. Vielleicht musst du dir auch
eingestehen, dass du mit der Umsetzung bislang zu
lax warst und deshalb keine Fortschritte machst.
Selbstdisziplin bedeutet zwar Willenskraft,
Durchhaltevermögen und Einsatz, aber keine
Verbissenheit!
Vom Ziele erreichen fürs Leben lernen
Die richtigen Ziele zu verfolgen setzt voraus, sich selbst gut zu kennen und den Mut zu haben, dem sozialen Druck standzuhalten. Fazit der Forscher:innen: Bei der Zielfindung geht es stets darum, genau zu schauen, ob wir die Erwartungen anderer an uns erfüllen wollen. Oder ob unser Ziel tief aus unserer Persönlichkeit kommt und damit eine wirkliche Herzenssache für uns ist.