Denke an Dich

Liebende Hände: Heile dich selbst mit der Abhyanga Massage

Liebevolle Berührungen beeinflussen uns auf allen Ebenen in positiver Weise. Sie wirken wohltuend auf unsere Seele, erfüllen unser Bedürfnis, gestreichelt zu werden, und fördern die Selbstheilung. Berührungen sind mehr als ein sinnliches Lebenselixier. Wie du dich selbst mit der ayurvedischen Abhyanga Massage verwöhnen und entspannen kannst, erklären wir hier.

Person massiert sich Nacken
Schenke deinem Körper mit der Abhyanga Massage ein bisschen Liebe. Foto: Canva.com

Die Macht der (Selbst-)Massage

Ganz intuitiv fühlen wir, wie wichtig Berührungen sind. Wenn uns etwas wehtut, legen wir automatisch eine Hand auf die schmerzende Stelle. Wenn wir innerlich angespannt sind, genügt oft schon eine kurze Massage, um uns wieder zu entspannen. Streicheln setzt in uns einen Prozess in Kraft, der nicht allein für ein gesteigertes Wohlbefinden sorgt, sondern auch für eine bessere Gesundheit. Das gewährleisten Millionen von Rezeptoren in der Haut, die auf jede Berührung reagieren und Signale zum Gehirn senden. Empfindet man eine Berührung als angenehm, beginnt das Gehirn, die Glückshormone Endorphin und Oxytocin auszuschütten. Ein Gefühl der Freude entsteht; das Immunsystem, die Verdauung und der Stoffwechsel werden stimuliert. Angenehme Berührungen fördern auch die Durchblutung und vertiefen die Atmung. Unsere Haut schützt uns vor äußeren Einflüssen, und sie bringt uns in Kontakt mit anderen Menschen. Durch Berührungen stellen wir eine Verbindung her, die weit über die Möglichkeiten der Sprache als Mittel zur Kontaktaufnahme und Verständigung hinausgeht. Doch nicht immer ist jemand in der Nähe, um uns die wohltuenden Berührungen zu schenken. Dann können wir tätig werden und uns eine Selbstmassage des Nackens, der Hände, Füße oder des Gesichts geben. Dafür eignet sich die aryuvedische Tradition der Abhyanga Massage besonders.

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Anleitung für eine Abhyanga Massage

Die indische Heilkunst Ayurveda empfiehlt uns, den Tag mit einer Abhyanga Massage am Morgen zu beginnen. Damit lässt sich unser Organismus wunderbar ins Gleichgewicht bringen. Die Belohnung für das etwas frühere Aufstehen ist groß: eine weichere Haut, kräftigere Muskeln und ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit. Für die Abhyanga Ganzkörpermassage wird feines Sesamöl benutzt, das es in Bioläden oder Apotheken zu kaufen gibt.

Starte nun deine Abhyanga Massage. Der Ablauf:

  1. Erwärme 3 EL Sesamöl langsam

    auf 100 Grad, und lasse es auf Körpertemperatur

    abkühlen; das dauert nur etwa 3 Minuten. Mach

    die Massage am besten sitzend und im Badezimmer,

    denn dabei wird etwas Öl tropfen.

  2. Beginne mit dem Kopf. 1 EL warmes Öl am

    höchsten Punkt des Kopfes auftragen. Die ganze Haut

    mit der flachen Hand kräftig einreiben (bitte nicht mit

    den Fingerspitzen), mit kreisenden Bewegungen wie

    beim Shampoonieren.

  3. Jetzt die Ohren und das Gesicht. Massiere

    weniger kräftig. Vergesse nicht die Schläfen und

    den Knochen hinter den Ohren.

  4. Gib etwas Öl in die Hände, und massiere

    Hals und Nacken mit der flachen Hand und den

    Fingern.

  5. Massiere danach die Arme: mit kräftigen,

    kreisenden Bewegungen an den Schultern und

    Ellenbogen, dann über die ganzen Arme streichen.

  6. Massiere nun den Rumpf, aber nicht zu kräftig.

  7. Die Brust mit kreisenden Bewegungen sanft

    massieren, Frauen massieren um die Brust herum. Auf

    dem Brustbein sanft auf und ab streichen.

  8. Lege

    deine rechte Hand flach auf den Bauch, die linke ruht

    seitlich neben dem Körper. In kleinen, kreisenden

    Bewegungen im Uhrzeigersinn massieren, allmählich

    größer werden, bis du den gesamten Bauch kreisend

    massierst.

  9. Gib wieder etwas Öl auf deine Hände, und

    massiere, so gut es geht, deinen unteren Rücken.

    Dabei nichts forcieren und sich nicht verrenken: nur

    dort massieren, wo du ganz leicht hingelangst.

  10. Massiere kräftig die Beine. Fersen und Knie mit

    kreisenden Bewegungen, auf den Muskeln an Unter- und

    Oberschenkeln kräftig auf und ab massieren.

  11. Benutze den letzten Rest Öl für deine Füße.

    Massiere die Fußsohlen mit deinen Handflächen in

    schnellen Auf- und Abwärtsbewegungen, und

    massiere die Zehen mit den Fingern.

Bleibe noch einen Moment sitzen, schließe die Augen und spüre nach. Entspanne dich, und lass das Öl und die Abhyanga Massage ihre Wirkung entfalten. Dann das Öl vorsichtig mit lauwarmem Wasser und milder Seife abwaschen. Es ist gut, einen dünnen Film auf der Haut zurückzulassen. Das festigt die Haut und hält die Muskeln für den Rest des Tages warm. Das Öl im Haar entfernst du am besten mit mildem Shampoo.

Person massiert sich Gesicht
Auch das Gesicht ist ein wichtiger Teil der Abhyanga Massage. Foto: Canva.com

Deine Mini-Abhyanga-Massage

Wenn du nicht genügend Zeit für die komplette Abhyanga Selbstmassage hast, gibt es für dich auch eine Kurzversion:

  • Massiere 1 oder 2 Minuten lang den Kopf und die Füße. Hierfür benötigst du circa 1 EL Sesamöl.

  • Eine Gesichts-Selbstmassage weckt

    Geist und Sinne. Lege deine

    Fingerkuppen auf die

    Stirnmitte, ziehe sie mit

    leichtem Druck nach links

    und rechts zu den Schläfen

    und ende dort mit

    kreisenden Bewegungen, drei

    mal wiederholen.

Buchtipp:

Weitere Anregungen für liebevolle Berührungen und Selbstmassage fanden wir hier: "Massagen", von Karin Schutt ca. 12,90 Euro

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