Eule oder Lerche: Welcher Schlaftyp bin ich?
Nur noch 5 Minuten… Das morgendliche Aufstehen fällt manchen Menschen viel schwerer als anderen. Grund dafür sind unsere verschiedenen Chrono- oder auch Schlaftypen. Welche es gibt und was die Merkmale sind.
Was sind Chronotypen?
Unsere innere Uhr ist eine individuelle Eigenschaft. Sie ist zum Beispiel vergleichbar mit der Körper- und Fußgröße oder der Haarfarbe. Hieraus ergeben sich so genannte Chronotypen. Dass wir alle einen unterschiedlichen Chronotyp haben, kann jeder leicht beobachten. Jeder Mensch wird immer zu recht ähnlichen Uhrzeiten müde und wieder wach, empfindet zu bestimmten Zeiten Hunger und ist zu anderen Tageszeiten kognitiv besonders aufnahmefähig, oder eben auch nicht. In dieser Hinsicht können wir uns zum Teil stark von unseren Mitmenschen unterscheiden.
Welche Schlaftypen gibt es?
Die bekanntesten Begriffe im Zusammenhang mit den Chronotypen sind Eule und Lerche. Die Eule steht dabei für Menschen, die spät ins Bett gehen und nach Möglichkeit lange schlafen. Lerchen sind hingegen Frühaufsteher und direkt sehr leistungsfähig. Dafür werden sie auch früher müde.
Die Chronotypen bestimmen aber nicht nur, wann jeder Einzelne am liebsten schläft. Die innere Uhr legt, vereinfacht gesagt, für alle wichtigen Vorgänge im Körper die zeitlichen Abläufe fest. Sie steuert beispielsweise, wann besonders viele Proteine abgebaut oder Hormone ausgeschüttet werden.
Woran erkennt man eine Eule?
Die Eule nicht nur gerne länger und ist dafür bis in die Nacht wach, sie unterscheidet sich auch in anderen Merkmalen zur Lerche:
Eine Eule gilt als wesentlich kontaktfreudiger.
Ebenso soll sie risikobereiter sein, als die Lerche.
Die Eule gilt als weniger treu und sexuell aktiver.
Gesundheitlich sollten Eulen wohl eher aufpassen, denn:
Eulen gelten generell als schmerzempfindlicher.
Eulen neigen angeblich zu stärkerem Übergewicht.
Eulen sollen wohl anfälliger für Depressionen sein.
Woran erkennt man eine Lerche?
Die Lerche gilt als der geborene Frühaufsteher. Zu Zeiten in denen die Eule noch in tiefsten Träumen steckt, beginnt für die Lerche schon die allmorgendliche Routine. Meist erreicht sie ihren Leistungshöhepunkt zwischen neun und elf Uhr morgens. Natürlich besitzt auch die Lerche laut einiger Forscher markante Eigenschaften. Beispielsweise:
Lerchen lernen leichter als Eulen.
Lerchen sind treuer und haben weniger Sex.
Selbstkontrolle ist bei Lerchen stärker ausgeprägt.
Das Krebsrisiko ist bei Lerchen erhöht.
Welcher Schlaftyp bin ich?
Wer herausfinden will, welcher Chronotyp er ist, kann das im Urlaub gut testen. Dafür sollte er zum einen dann ins Bett gehen, wenn die Müdigkeit kommt, und morgens keinen Wecker stellen. Zum anderen ist es hilfreich, eine natürliche Lichtsituation zu schaffen, also sich möglichst keiner grellen künstlichen Beleuchtung auszusetzen, wenn es draußen dunkel ist. Nach einigen Tagen kann sich ein natürlicher Rhythmus einspielen, der den jeweiligen Schlaftyp verrät.
Kann ich meinen Schlaftyp ändern?
Leider passt sich unser Schlafrhythmus nicht dem Alltag an. Denn selbst diejenigen, die morgens vor dem Wecker wach werden, sind gerädert, wenn die Uhrzeit nicht ihren Bedürfnissen entspricht. Der Körper erwacht zwar aus Gewohnheit, doch im Laufe der Woche sammelt sich trotzdem ein Schlafdefizit an, weil es späten Chronotypen nicht gelingt, rechtzeitig ins Bett zu gehen. Umgekehrt wäre es gut, wenn Lerchen ihre Aufgaben früh erledigen dürften, weil es ihnen am späten Nachmittag schwerfällt, sich zu konzentrieren.
Es gibt nur einen Weg, die innere Uhr zumindest ein wenig zu verstellen. Denn neben den Genen ist das Licht der wichtigste Faktor für unseren Rhythmus. Licht beeinflusst Aktivität und Müdigkeit.
Viel lässt sich an den Chronotypen aber nicht verändern – aus einer Eule wird auch durch mehr Licht keine Lerche.