Einfach mal Danke sagen
Dankbarkeit macht glücklich, stärkt Beziehungen, hält gesund – ja, sie kann das ganze Leben verbessern! Gute Gründe, im Alltag mehr Wertschätzung zu entwickeln, zu zeigen und öfter mal Danke zu sagen. Wir verraten, wie …
So viel Kraft steckt im Danke sagen
Hättest du gedacht, dass fünf kleine Buchstaben das Gehirn der Person, die sie hört, regelrecht euphorisch stimmen können? Es ist tatsächlich so, wie Hirnforscher:innen herausgefunden haben: Hören wir ein Danke oder ein ehrliches Lob, fühlen wir uns wertgeschätzt – und in unserem Kopf startet eine regelrechte Glücks-Kaskade, die uns dann so high macht, als hätten wir Drogen eingenommen: Botenstoffe wie Dopamin und Serotonin, zudem körpereigene Opiate und das Wohlfühlhormon Oxytocin bescheren uns ein berauschendes Hochgefühl. Kein Wunder also, dass unsere grauen Zellen regelrecht nach Anerkennung und Wertschätzung gieren, sagen Experten. Doch auch wenn wir selbst diejenigen sind, die anderen Danke sagen, profitieren wir ebenfalls davon, zeigen Forschungen: Wir sind glücklicher, leben erfüllter, erfolgreicher und sogar gesünder.
Der Fokus auf Dankbarkeit kann wahre Wunder bewirken
Gute Gründe also, mehr Dankbarkeit in das eigene Leben zu holen! Wie das geht? Indem wir die Welt durch die Brille der Wertschätzung sehen. Dann verändert sich unser Fokus ganz automatisch hin zu allem, worüber es sich zu freuen lohnt. Und dadurch laden wir wiederum weitere tolle Ereignisse in unser Leben ein, die uns bereichern. Dankbarkeit ist eine Entscheidung fürs Glück. Wenn wir wählen, was wir denken, erschaffen wir damit unsere Wirklichkeit, weiß die Lebensberaterin und Autorin Meredith Gaston. Wer sich bewusst dazu weiterentschließt, seine Aufmerksamkeit auf alles Gute zu lenken, erlebt tatsächlich immer mehr Wunderbares. Dann verwandeln sich Probleme plötzlich in Chancen. Oder wir haben auf einmal genug Tatkraft und Zuversicht, eine schwierige Lage selbst anzugehen und zu verändern. Wer sich hingegen oft als Opfer widriger Umstände sieht und sich häufig über Wehwehchen, die Mitmenschen oder die Arbeit beklagt, dessen Lebensumstände werden sich kaum verbessern. Im Gegenteil: Es wird immer mehr Dinge geben, die zu beklagen sind. Dieses Wirkprinzip basiert auf dem uralten spirituellen Gesetz der Anziehung, das mittlerweile auch in den Fokus der Wissenschaft gerückt ist: Wenn Dankbarkeit ein Lebensstil ist, werden Erfolg, Glück und ein großes soziales Netzwerk zu festen Bestandteilen des Alltags, bestätigen Expert:innen. Damit nicht genug: Wertschätzung baut auch noch Stresshormone ab, lindert Verspannungen und sogar Schmerzen. Neuere Untersuchungen belegen außerdem, dass dankbare Menschen rascher genesen und bis zu sieben Jahre länger leben. Wertschätzung ist also tatsächlich der Schlüssel zu einem erfüllteren Leben. Doch wie genau können wir dieses Prinzip nun für uns nutzen und mehr Dankbarkeit in unserem Alltag etablieren? Die Antwort lautet: mithilfe kleiner Gewohnheiten für jeden Tag, die dich beim Danke sagen, Wertschätzen und dich selbst Lieben unterstützen.
Ein Kurs im Zufriedensein und Danke sagen
Mach dir bewusst, wie viele Gründe für Wertschätzung es gibt. Mit diesen einfachen Dankbarkeitsritualen ziehst du täglich mehr Schönes in dein Leben und deinen Alltag, indem du etwa anderen und dir selbst öfter Danke sagst.
1. Dankbar sein beim Tagebuch schreiben
Nimm dir jeden Abend fünf bis zehn Minuten Zeit und lasse den Tag Revue passieren. Notiere alle Kleinigkeiten, die dir ein Lächeln auf die Lippen gezaubert haben, in einem Notizbuch. Ob der schöne Spaziergang mit deinem Schatz oder der frische Kuchen am Nachmittag im Café – halte mindestens drei Dinge schriftlich fest. Auf diese Weise spürst du das Erlebte nochmals – und die Dankbarkeit prägt sich besser als neue Denkweise in Ihrem Gehirn ein.
2. Happy-Tricks einsetzen
Wenn du gerade niedergeschlagen oder enttäuscht bist und Gefahr läufst, dich von diesen Gefühlen vereinnahmen zu lassen, suchst du bewusst nach Dingen, die dich zum Lächeln bringen: der tolle Song im Radio, das wunderbar sanfte Licht der Abendsonne, die alles in warmes Gold taucht, oder vielleicht deine beste Freundin, die immer für dich da ist… Die Folge: Du fühlst dich umgehend besser – und mit dieser Aufmerksamkeit auf alles Gute ziehst du schließlich weitere positive Ereignisse an.
3. Danke sagen heißt, aufrichtiges Lob schenken
Dein Mann macht sonntags immer Frühstück. Die Kollegin bringt dir stets die Ausdrucke mit, die du am Drucker vergessen hast? Oft halten wir diese kleinen Gesten im Alltag für selbstverständlich. Dabei können wir unseren Mitmenschen viel Freude schenken, wenn wir ihnen öfter Danke sagen und zeigen, dass wir sie und ihre Gesten sehr wohl schätzen. Also, einfach tun!
4. Helfer bedenken
Benenne drei Menschen, die deinem Leben eine positive Wende gegeben haben. Vielleicht hat dir ein Lehrer bei der Berufswahl geholfen oder eine Freundin dich ermutigt, deinem Herzen zu folgen? Setze dich allein an einen schönen Platz und sprich jede der Personen mit Namen an. Beschreibe ihr, wie sie geholfen hat, und gilt es, laut Danke, Danke, Danke zu sagen.
5. Selbstliebe mit Dankbarkeit stärken
Viel zu oft überlassen wir der:m inneren Kritiker:in die Oberhand und schaffen es nicht, uns über das zu freuen, was ist, was wir können und leisten. Viel besser: sich selbst wertschätzen, etwa indem du einen Liebesbrief an dich selbst schreibst. Es mag dir zunächst komisch erscheinen, doch es ist ein machtvolles Ritual. Auch gut: Gönne dir regelmäßig etwas, das du magst. Etwa einen Kinobesuch oder eine wohltuende Massage.
6. Spaß an der Arbeit haben
Was du auch tust, versuche, Freude und Zufriedenheit dabei zu empfinden. Das kann dir sogar den Weg zum Traumjob ebnen. Gehe heute deshalb mal mit offenen Augen durch deinen Arbeitstag und halte im Geiste alles fest, wofür du dankbar sein kannst: den Computer, der dir vieles abnimmt, die netten Kolleg:innen oder die Tatsache, dass du einen Job hast.
7. Alltags-Glück einsammeln und dafür Danke sagen
Lass die Freude an allem Guten zur Gewohnheit werden! Als schöne Erinnerungshilfe im Alltag kann etwa ein kleiner Stein oder ein schmuckvoller Knopf dienen, den du in deine Hosen- oder Jackentasche steckst. Immer dann, wenn du ihn tagsüber zufällig berührst, umschließe ihn mit der Hand und denke an das Tollste, was dir in den letzten Stunden widerfahren ist. Und dann: Dreimal laut oder in Gedanken Danke sagen. So trainierst du immer wieder, deinen Blick gezielt auf das Positive zu richten – und schaffst somit Raum für noch mehr Schönes.
8. Die Liebe anerkennen
Wusstest du außerdem, dass Danke sagen deine Liebesbeziehung verändern kann? Wer sich öfter beim anderen bedankt, stärkt die Bindung und wird selbst zufriedener, wissen US-Forscher:innen. Sie sprechen von einem Kreislauf der Wertschätzung: Wenn wir Danke sagen, gibt das dem anderen das Gefühl, anerkannt zu werden. Und dadurch erhöht sich wiederum dessen Bereitschaft, das wertzuschätzen, was wir für ihn tun. Es geht dabei gar nicht nur um große Gesten, sondern vor allem um die alltäglichen Kleinigkeiten: „Danke, dass du meinen Lieblingsjoghurt vom Supermarkt mitgebracht hast. Danke, dass du mir zuhörst, wenn ich ein Problem besprechen will.” All das heißt eigentlich: „Danke, dass es dich gibt!”
Buchtipps zum Danke sagen und Wertschätzen
„Sich s
elbst und anderen positiv begegnen” von
Psychologin Eva Wlodarek, dtv, 12 €
„Mit Dankbarkeit beginnt das Glück”
enthält praktische Tipps zum Mitmachen, von
Lebensberaterin Meredith Gaston, GU, 12,99 €