Schilddrüse: Das sensibelste unserer Organe

Sie sieht aus wie ein zarter Schmetterling und ist das sensibelste unserer Organe. Gerät sie aus dem Lot, leiden wir an Körper und Seele. Wir sollten unserer Schilddrüse also Aufmerksamkeit schenken. Unbedingt.

Schilddrüse: Das sensibelste unserer Organe
Das Volumen der Schilddrüse beträgt lediglich ein paar Milliliter – gerade mal so viel wie auf einen Esslöffel passt. Und dennoch ist dieses winzige Organ in der Lage, alle möglichen Körperfunktionen inklusive des Gemütszustandes und der Libido zu steuern und zu kontrollieren. Foto: canva.com

Was macht die Schilddrüse?

Unsere Schilddrüse ist verantwortlich für Umwandlungsvorgänge innerhalb unseres Stoffwechsels. Sie steuert biochemische Abläufe und sorgt dafür, dass wir voller Energie durchs Leben gehen. Steht sie im Gleichgewicht und arbeitet exakt so, wie sie soll, geht es uns gut.

Aber schon kleinste Störungen können sich diffus auswirken, sowohl auf der körperlichen Ebene als auch seelisch-psychisch. Das schmetterlingsförmige Organ im Hals, das eine minimale Menge an Hormonen produziert, beeinflusst unser gesamtes Befinden und alles, was uns ausmacht. Es genügt eine winzige Änderung der Hormonkonzentration im Blut, und der oder die Betroffene erkennt sich kaum wieder.

Welche Körperfunktionen beeinflusst die Schilddrüse?

Das Volumen der Schilddrüse beträgt lediglich ein paar Milliliter – gerade mal so viel wie auf einen Esslöffel passt. Und dennoch ist dieses winzige Organ in der Lage, alle möglichen Körperfunktionen inklusive des Gemütszustandes und der Libido zu steuern und zu kontrollieren.

Wie das? Die Schilddrüse produziert eine Vielzahl an Hormonen und gibt sie – in gesundem Zustand wohldosiert – ins Blut ab. Jede einzelne Körper- zelle benötigt sie, um optimal zu funktionieren. Abhängig von der Schilddrüse sind:

  • Herzfrequenz, Kreislauf und Blutdruck

  • Darmmotorik

  • Muskeltonus

  • Nervensystem

  • Körpertemperatur

  • Eisprung, Spermienproduktion

  • Psyche und Antrieb

Was sind die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse?

Unsere Schilddrüse kann auf verschiedene Weisen gestört werden. Wir haben die häufigsten Erkrankungen der Schilddrüse zusammengefasst.

Schilddrüsen-Entzündung

Der japanische Arzt Hakaru Hashimoto entdeckte vor mehr als 100 Jahren die chronische Entzündung der Schilddrüse. Es ist eine der häufigsten Autoimmunerkrankungen des Men- schen, bei der das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse irrtümlich als fremd einstuft und Antikörper bildet. In der Folge kommt es zu einer schmerzlosen Entzündung, und Schild- drüsengewebe wird zerstört. Oft tritt eine Schilddrüsen-Entzündung nach einer Schwangerschaft erstmals auf.

Woran erkenne ich Hashimoto? Im akuten Fall, also wenn sich das Schilddrüsengewebe auflöst und die Hormone ungehindert ins Blut geschwemmt werden, zeigen sich Beschwerden einer Überfunktion: Herzklopfen, Unruhe, Ängste. Sie verschwinden, wenn die Hormone verbraucht sind. Danach zeigen sich Symptome einer Unterfunktion: Energielosigkeit, Frieren, Depression, Gewichtszunahme. Oftmals kommt die Erkrankung von selbst wieder zum Stillstand. In vielen anderen Fällen ist es notwendig, die nunmehr fehlenden Schilddrüsen- hormone zu ersetzen. Das Medikament der Wahl ist Euthyrox.

Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Unterfunktion bildet die Schilddrüse zu wenig der beiden Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Sie beeinflussen fast alle Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper und sind somit lebenswichtig. Während eine leichte Unterfunktion kaum Symptome auslöst, verursacht eine starke erhebliche Beschwerden. Typisch sind Leistungs- und Konzentrationsschwäche sowie ständige Müdigkeit. Die Muskeln neigen zu Krämpfen. Durch den verlangsamten Stoffwechsel nehmen Patientinnen stark zu, ohne ihre Ernährung verändert zu haben. Außerdem kann eine Unterfunktion eine Verlangsamung des Herzschlags, eine Vergrößerung des Herzens , niedrigen Blutdruck, Durchblutungsstörungen und den Verlust der Libido mit sich bringen. Ebenso eine Erhöhung des Colesterinspiegels, was zu frühzeitiger Arterienverkalkung führen kann. Kurz gesagt: Lauter Dinge, die man nicht will.

Behandlung: In der Schulmedizin wird der Hormonmangel – meist lebenslang – durch Hormontabletten ausgeglichen (Substitutionstherapie). Meist verordnen Ärzte L-Thyroxin. Dieses synthetische Hormon wirkt wie das natürliche Schilddrüsenhormon T4 und wird im Körper teilweise in T3 umgewandelt. Es muss langsam eingeschlichen werden – nimmt man rasch zu viel ein, können Herzprobleme drohen.

Schilddrüsenüberfunktion

Bei einer Überfunktion produziert die Schilddrüse permanent zu große Mengen der Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) und gibt sie ins Blut ab. Der erhöhte Hormonspiegel bewirkt, dass die Stoffwechselvorgänge im Körper immens beschleunigt werden. Und das hat unangenehme Folgen für die Betroffenen: Ihr Herz schlägt viel zu schnell, bis hin zu Herzrhythmusstörungen, sie zittern, leiden unter großer innere Unruhe, Gereiztheit, Gewichtsverlust (bei gutem Appetit). Die Menstruation ist gestört, ebenso der Schlaf. Betroffene klagen zudem über Haarausfall und eine große Überempfindlichkeit gegenüber Wärme.

Behandlung: Bei der medikamentösen Therapie erhalten Patientinnen „Schilddrüsenblocker“, sogenannte Thyreostatika. Sie sorgen dafür, dass weniger Schilddrüsenhormone im Blut zirkulieren. Meist wirken sie nach wenigen Wochen, dann gehen die Symptome deutlich zurück. Wichtig: Während der gesamten Dauer der Behandlung kontrolliert der Arzt regelmäßig die Blutwerte. In einigen Fällen ist eine weitere Therapie notwendig, etwa eine Radiojodtherapie oder eine Operation.

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