Entdecke dein Totemtier und seine Bedeutung
Tiere sind wie Spiegel, sie zeigen uns Eigenschaften und Fähigkeiten, die – bewusst oder unbewusst – in uns selbst stecken. Manchmal begegnet dir ein Tier ganz spontan: Du siehst es im Garten, im Wald, auf der Straße, im Fernsehen, liest plötzlich überall davon, oder es besucht dich in deinen Träumen. Ein solches Tier kann eine Botschaft für dich haben. Glaubt man den alten Schamanen, kannst du etwas über dein eigenes Leben lernen, wenn du dich mit seinen Eigenschaften und seinem Verhalten beschäftigst. Die folgenden sieben Totemtiere haben eine reiche Symbolik. Zu welchem Tier fühlst du dich am meisten hingezogen, und was könnte das über dich aussagen?

1. Adler: Macht, Überblick und Freiheit
Der Adler steht für Macht, Schönheit und Unabhängigkeit. Laut Schriftsteller Ted Andrews, der sich mit Krafttieren beschäftigt, sind Adler so gut im Sammeln von Nahrung, dass sie nur sehr wenig Zeit mit der Jagd verbringen müssen. Und die Tatsache, dass sie sich einerseits so gut vom Land ernähren und andererseits in so große Höhen aufsteigen können, sagt viel über die Bedeutung des Vogels als Lehrer aus. In der Tat hilft uns der Adler, ein Gleichgewicht in allem zu finden.
Er lädt dich ein, Mut zu haben und dich über die weltliche Ebene deines Lebens zu erheben, indem er dir einen Überblick verschafft und dir erlaubt, deine Vision zu erweitern. Mit der Kraft des Adlers erinnerst du dich an deine Freiheit, lässt deinen Geist fliegen und erlaubst dir, dem nachzugehen, wonach sich dein Herz sehnt.
2. Die Schlange: Verwandlung und Heilung
Kein Tier hat so viele widersprüchliche symbolische Bedeutungen wie die Schlange. Denn bezeichnet sie nun positive Kräfte wie Fruchtbarkeit, Wiedergeburt und Gesundheit oder das "Böse" und die Sünde? Die sich um einen Stab schwingende Schlange, die Esculape, ist zum Beispiel ein Symbol für Heilkraft und Energie. Aber es war auch eine Schlange, die in der biblischen Geschichte Eva im Paradies dazu verleitete, von der verbotenen Frucht zu essen. Schlangen stehen auch für Sexualität, und zwar sowohl für die männliche als auch für die weibliche. Wenn eine Schlange sich wie eine Kobra aufrichtet, wird sie zu einem phallischen Symbol, und gleichzeitig gibt es die sinnliche, bewegliche Seite der Schlange, die eigentlich die Weiblichkeit betont.
In den östlichen Traditionen ist die Schlange das Symbol der sexuellen, schöpferischen Lebenskraft: der Kundalini. Dieses "Schlangenfeuer" liegt aufgerollt am unteren Ende der Wirbelsäule. Wenn wir uns entwickeln und in unsere Kraft kommen, wird diese Urenergie freigesetzt. Damit symbolisiert die Schlange Transformation und Wiedergeburt. Wenn du die Schlange als Totemtier hast, hast du wahrscheinlich das Bedürfnis, einen Gedanken, eine Handlung oder einen Wunsch in die Realität umzusetzen, um Ganzheit zu erreichen.

3. Kranich: Gesundheit, Glück und Konzentration
Der Kranich schenkt dir Geduld und Ausdauer. Denn dieser Vogel kann stundenlang ins Wasser starren, bevor er zuschlägt. In verschiedenen Kulturen ist er außerdem als Glücksbringer und Symbol für ein langes Leben bekannt. Im chinesischen Altertum war der Kranich bereits ein mächtiges Symbol für Gerechtigkeit, Langlebigkeit und die Sonne. Und da Kranichmännchen und -weibchen einander ein Leben lang treu sind, bezeichnen sie auch das Eheglück. Nicht zuletzt symbolisiert das Element Wasser, mit dem der Kranich stark verbunden ist, Weiblichkeit und Gefühle. So kann er dir helfen, deine eigene weibliche Energie besser zum Ausdruck zu bringen.
Als Zugvogel gehört der Kranich auch zum Frühling, einer Zeit, in der die dunkle, kalte Jahreszeit zu Ende geht und wir uns dem Licht und der Fröhlichkeit zuwenden. Er kann dich lehren, dass du deine Pläne zum richtigen Zeitpunkt verwirklichen, deine Kreativität ausleben und den richtigen Fokus im Leben wählen solltest.
4. Esel: Selbstbewusstsein und Reflexion
In der Mitte des Sternbilds Krebs liegen zwei Sterne, der nördliche und der südliche Esel. Nebeneinander, aber jeder auf einer anderen Seite, scheinbar in verschiedene Richtungen blickend, als ob jeder seinen eigenen Weg gehen möchte. Das passt zum eigensinnigen Bild des Esels: Er entscheidet selbst, wo er geht oder steht, und bringt auch dir bei, deine eigenen Pfade zu wählen.
Vor Tausenden von Jahren wurde der Esel vom Menschen domestiziert, und weil er billiger war als das größere, stolze Pferd, galt er als schäbig und wurde für dumm gehalten. Das ist er aber nicht – schließlich stolpert ein Esel nicht zweimal über denselben Stein. Auch dich beschenkt er gern mit seiner Lebensweisheit. Als Krafttier lädt der Esel zur Selbstreflexion ein, mit den damit einhergehenden neuen Erkenntnissen und Möglichkeiten – manchmal muss man auch seine Sturheit loslassen.
5. Eule: Mysterium und Intuition
Es überrascht nicht, dass ein Tier, das hauptsächlich nachts lebt, von einem Hauch von Mystik und Geheimnis umgeben ist. Diese Vögel können nicht nur in der Dunkelheit sehr gut sehen, sondern auch wahrnehmen, woher Geräusche kommen. Daher werden ihnen seit dem Altertum hellseherische und hellhörige Fähigkeiten zugeschrieben, die sie gern an dich weitergeben. Die Federn der Eule werden manchmal als "Hochstaplerfedern" bezeichnet, weil sie eine Art flaumiges Kissen haben, das Geräusche dämpft. Dadurch können Eulen lautlos fliegen. Wegen all ihrer besonderen Eigenschaften gilt die Eule in vielen Kulturen als Symbol der Weisheit. Denn wo andere sich täuschen lassen, weiß die Eule, was wirklich vor sich geht.
Wenn die Eule dein Totemtier ist, dann besitzt du wahrscheinlich die einzigartige Fähigkeit, durch die Augen anderer in ihre Seelen zu sehen. Du wirst sehen und hören können, was andere zu verbergen versuchen.

6. Panther: Kraft und gestärkte Sinne
Langsam und listig schleichen und dann plötzlich, mit einem Energieschub, von hinten angreifen: Das ist der mächtige Panther. Dabei umgibt den schwarzen Panther die meiste Mystik: Er ist ein Symbol für das Weibliche, die dunkle Mutter, das Leben und die Kräfte der Nacht. Doch der Dunkelheit und dem Tod steht auch die Wiedergeburt gegenüber. Das anmutige Tier übergibt dir die Fähigkeit, neue Perspektiven einzunehmen und Dinge klar und scharf zu sehen. Ted Andrews bringt dies auch mit dem sogenannten binokularen Sehen des Panthers in Verbindung: Seine beiden Augen funktionieren getrennt voneinander. Dadurch erhält die Sicht des Panthers mehr Tiefe.
Diejenigen, die den Panther als Totemtier haben, werden daher auch eine größere Sehtiefe entwickeln. Das Gleiche gilt für die Gabe des Hellhörens, denn das Gehör des Panthers ist sehr scharf. Und da dieses Tier extrem empfindliche Haare am Körper hat (ähnlich wie Schnurrhaare), wird auch die Berührungsempfindlichkeit bei diesen Menschen stärker werden.
7. Elefant: Fürsorge und Weisheit
Der Elefant vereint viele positive Kräfte: Treue, Geduld, Verstand und ein gutes Gedächtnis. Diese schönen Eigenschaften werden in verschiedenen (religiösen) Bewegungen erwähnt. Im Buddhismus ist der Elefant heilig. Es heißt, dass Frauen, die große Meister erwarten, von weißen Elefanten träumen, und auch Buddhas Mutter soll davon geträumt haben, einen weißen Elefanten in ihrem Leib zu tragen. In der christlichen Symbolik des Mittelalters ist der Elefant ein Symbol für Mäßigung, Geduld und Keuschheit. Letzteres auch deshalb, weil es Geschichten von Elefantenweibchen gab, die während ihrer langen Schwangerschaften auf Sex verzichteten. Im Gegensatz zum extremen Brunftverhalten der Elefantenmännchen und unter anderem wegen des Phallussymbols des Rüssels gilt der Elefant heute jedoch gerade auch als Symbol für starke sexuelle Kräfte.
Wenn der Elefant dein Totemtier ist, bist du vermutlich der Familie und Gesellschaft verpflichtet. Von klein auf kümmern sich die Tiere umeinander, haben Respekt vor Alten und Kranken. Der Elefant gibt dir ursprüngliche Weisheit und Kraft und leitet dich an, dich selbst zu verwirklichen und auch andere dabei zu unterstützen.