Die Freiheit der Bewegung: Hilfreiche Tipps gegen Schmerzen in Gelenken und Muskeln
Mit ihnen können wir greifen, tanzen und durchs Leben schweben: Unsere Muskeln und Gelenke durchziehen unseren Körper, sie tragen und schützen ihn. Schenken wir den beiden doch endlich mal unsere Aufmerksamkeit. Plus: Hier findest du Übungen und Heilmittel bei Schmerzen in Gelenken und Muskeln.
Warum wir Schmerzen in Gelenken und Muskeln nicht ignorieren dürfen
Unsere Muskeln und Gelenke bilden das Orchester unserer Bewegung, ein harmonisches Zusammenspiel, das uns ermöglicht, stark durch unser bewegtes Leben zu geben. In diesem fein abgestimmten System sind Muskeln die Quelle unserer Kraft, die Architekten unserer Bewegungen. Jeder Muskel, von den mächtigen Oberschenkelmuskeln bis hin zu den filigranen Muskelfasern unserer Finger, arbeitet in einem rhythmischen Zusammenspiel, das es uns erlaubt, zu laufen, zu springen, zu umarmen und zu lachen – alles Ausdrucksformen unserer Lebensfreude und Vitalität. Gelenke hingegen sind die Dreh- und Angelpunkte unseres Körpers, die sanften Vermittler, die Bewegung erst ermöglichen. Sie sind wie Scharniere, die unsere Knochen in einem Tanz der Beweglichkeit und Stabilität zusammenhalten. In ihrer leisen Koordination ermöglichen sie uns nicht nur die Grundbewegungen des Alltags, sondern auch die Ausführung komplexer, fließender Bewegungen. Doch Muskeln und Gelenke sind noch viel mehr als Teile unseres Bewegungsapparates; sie sind auch der Sitz von Energie und Emotionen. Wenn sie aus dem Takt geraten und wir Schmerzen in Gelenken und Muskeln spüren, wird nicht nur jede Bewegung zur Belastung, wir bekommen auch einen Hinweis auf eine tiefer sitzende Ursache. Spannungen in unseren Muskeln können Zeichen innerer Unruhen sein. Flexible und starke Gelenke dagegen sind oft ein Spiegelbild unserer inneren Ausgeglichenheit. Beide erinnern uns daran, dass körperliche Gesundheit und geistiges Wohlbefinden untrennbar miteinander verbunden sind, sie zu pflegen und gut zu behandeln bedeutet daher auch die Pflege unseres ganzen Selbst. Zudem stellen wir dir einige kraftvolle Mittel gegen Muskel- und Gelenkschmerzen vor.
Die wunderbare Macht der Muskeln
Neben der Bewegung übernehmen Muskeln noch viele andere Funktionen in unserem Körper: Sie beeinflussen den Stoffwechsel, verbrennen Nährstoffe und erzeugen Energie für alle Bewegungen, produzieren Botenstoffe, regulieren die Gehirnfunktion, fördern die Immunabwehr, schützen die inneren Organe und vieles mehr. Doch Muskel ist nicht gleich Muskel. Es wird zwischen glattem und quer gestreiftem Muskelgewebe unterschieden: die glatten Muskeln, zu denen zum Beispiel Herz und Darm gehören, arbeiten autonom, und können nicht bewusst von uns gesteuert werden. Die quer gestreifte Muskulatur, auch Skelettmuskulatur genannt, können wir sowohl beeinflussen als auch trainieren. Und sie verfügt über wahrlich edle Tugenden: Flexibel, stark und treu führt sie unmittelbar unsere Wünsche aus – und ist dabei sogar bestrebt, stets noch besser zu werden.
Drei einfache Ostheopathie-Übungen bei Muskelschmerzen
Und doch kann ein Muskel uns auch mal Probleme machen: Muskelschmerzen in Form von Krämpfen oder Verspannungen hat wahrscheinlich jeder von uns schon einmal erlebt. Auslöser können körperliche Belastungen, Haltungsfehler, ein Sitzmarathon oder Magnesiummangel sein. In der Regel verschwinden Muskelschmerzen nach einigen Tagen von selbst wieder, und die Symptome kann man sanft selbst lindern:
Im Nacken: Mache eine Faust auf der Seite, wo die Spannung erhöht ist. Setze die Fingerknöchel unter dem Hinterhauptknochen an. Die Faust drückt mit wenig Kraft in die Tiefe der Muskeln und fährt langsam vom Nacken zur Schulter. Fünfmal pro Seite.
In der Schulter: Behandle die schmerzende Seite. Halte den schlimmsten Punkt gedrückt und neige den Kopf zur Seite, bringen so das Ohr zur Schulter. Löse den Druck, komme mit dem Kopf in die Mitte zurück und massieren die Stelle etwa 30 Sekunden.
In der Wirbelsäule: Starte mit einer Beugung, indem du das Becken kippst. Aus der maximalen Beugeposition gehst du vom Becken startend in die Streckung über. Bewege dich langsam Wirbel für Wirbel nach vorn. Nimm dir 15 Sekunden Zeit je Richtung und führe die Übung für drei Minuten durch.
Die faszinierende Kraft der Gelenke
Jedes der mehr als 100 Gelenke in unserem Körper ist ein Knotenpunkt der Verbindung, wo Knochen, Knorpel, Sehnen, Bändern und Synovialflüssigkeit zusammenkommen und uns die Gabe der Bewegung schenken. Diese Bewegungen reichen von den kraftvollen Sprüngen eines Athleten bis hin zu den feinen, präzisen Pinselstrichen eines Malers. Der Knorpel in den Gelenken fungiert als Stoßdämpfer, der die Knochen schützt und ihnen erlaubt, sanft übereinander zu gleiten. Und gerade weil unsere Gelenke an jeder unserer Bewegungen beteiligt sind, sind sie auch so anfällig für schmerzhafte Erkrankungen – mehr als 20 Millionen Deutsche leiden laut Schätzungen bereits an Gelenkschmerzen. Arthrose etwa, eine der häufigsten Gelenkerkrankungen, tritt auf, wenn der schützende Knorpel abgenutzt wird. Dieser Knorpelabbau führt zu Schmerzen in den Gelenken, Steifheit und Bewegungseinschränkungen, da die Knochen ohne die schützende Knorpelschicht direkt aneinander reiben. Knorpel wieder aufzubauen ist einer der längsten Heilungsprozesse des Körpers, daher sollten sich Betroffene schonen und nur leichte Bewegungen wie Schwimmen oder Yoga ausführen. So oder so gilt es, bei Schmerzen in Gelenken und Muskeln auf seinen Körper zu hören und Maßnahmen zu ergreifen, damit du bald wieder die volle Klaviatur deines Bewegungs-Orchesters nutzen kannst.
Heilpflanzen bei Arthrose und schmerzenden Gelenken
Was tun bei Gelenkschmerzen? Hausmittel aus heilenden Kräutern und Pflanzen können helfen:
Berberitze als Knorpelschutz: In Wurzel und Rinde steckt Berberin, ein natürlicher Wirkstoff mit Anti-Entzündungseffekt. Berberin baut schmerzhafte Ablagerungen im Gelenk ab und schützt die Knorpelzellen vor Arthrose.
Herbstzeitlose zur Knorpelregeneration: Sowohl Blüten als auch Blätter enthalten in hoher Konzentration Colchizin, ein hochwirksames Pflanzengift. Colchizin stärkt die Regeneration der Knorpelzellen bei Arthrose. Während eines Gichtanfalls verhindert es zudem die Ausschüttung von Entzündungsstoffen, die die typischen starken Schmerzen auslösen. Um Vergiftungen vorzubeugen, raten Experten zur Einnahme von Fertigpräparaten.
Schmerzlindernde Teufelskralle: Die Wurzel der afrikanischen Heilpflanze enthält in hoher Konzentration den Wirkstoff Harpagosid. Es hemmt die Verbreitung von Entzündungsstoffen und lindert so Schmerzen.
Sumpfporst zum Abschwellen: Der „wilde Rosmarin“ verdankt seine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung so wertvollen Pflanzenstoffen wie Arbutin und Ledol. Besonders bewährt hat es sich in der Rheumatherapie.
Echter Beinwell unterstützt die Neubildung von Zellen: Wurzeln und Kraut enthalten Allantoin, welches besonders heilsam bei stumpfen Verletzungen ist: es reduziert Schwellungen, fördert die Neubildung von Zellen und hilft so bei einer schnellen Heilung.
Echtes Mädesüß stillt Schmerzen: Rosengewächs gilt auch als „Aspirin der Natur“, denn es enthält u. a. in seinem ätherischen Öl das sogenannte Salicylaldehyd. Dieses hat eine hochwirksame schmerzstillende Wirkung.
Wichtig: Natürlich solltest du dir bei Schmerzen in Gelenken und Muskeln immer Rat und Unterstützung von einem:r Ärzt:in oder anderen Expert:in holen.