Wie sich Muster langsam ändern lassen
Wer Spiritualität, Psychologie oder Yoga mag, schaut meistes gern auf sich selbst. Warum bin ich so, wie ich bin? Was sind meine Muster? Wie kann ich sie ändern? Diese Selbstreflektion ist ein großes Geschenk, denn sie ist ein erster Schritt, die eigene Mitte zu finden. Um nicht in unseren Emotionen – wie beispielsweise Wut - gefangen zu sein, sondern herauszutreten und die Dinge anders zu sehen.
Davon erzählt auch der spirituelle Lehrer und Happinez-Kolumnist Eckhart Tolle, der die Erkenntnis als Beginn zur Veränderung sieht. Dadurch distanzierten wir uns zum ersten Mal von unseren Gefühlen und sähen den wahren, unberührten Kern unserer Seele.
Muster entstehen bereits in unserer Kindheit
Muster sind dagegen oft Prägungen aus der Kindheit, die wir ein Leben lang in uns tragen. Sind wir beispielsweise eher misstraurisch, eifersüchtig oder zu nachgiebig, könnte das an frühen Erfahrungen mit unseren Eltern liegen. Viele, die reflektiert sind, wissen um ihre Muster, beispielsweise durch Bücher (u.a. Stefanie Stahl „Das Kind in dir muss Heimat finden“), Gespräche oder Seminare. Einige sind danach euphorisch und sehen gleich ihr neues, verändertes Leben vor sich. Meistens ist die Enttäuschung jedoch groß, weil es nicht so schnell vorangeht. Aber das ist nicht schlimm, sondern sogar ein Geschenk!
Unsere Lebensaufgabe löst sich nicht linear
Jeder von uns hat eine Lebensaufgabe, die immer wieder auftaucht und an der wir wachsen können. Auf dem Weg dorthin überwinden wir unsere eigenen Muster. Doch dies ist kein linearer Weg. Es gibt Momente, in denen wir vollkommen ruhig und in unserer Mitte sind. Dann wiederrum sind wir identifiziert mit Gefühlen von Eifersucht oder Wut. Aber wie sagt Buddha: Der Weg ist das Ziel! Das ist gut, denn wer sich seiner selbst überhaupt bewusst ist, macht schon alles richtig.
Muster ändern sich schwerer als Gewohnheiten
Muster ändern sich langsam, weil sie noch tiefer als Gewohnheiten verankert sind. Und die bleiben oft schon hartnäckig. Versucht doch heute einmal, auf der ungewohnten Seite vom Bett zu schlafen. Komisches Gefühl, nicht? Der Mensch mag gern das, was er kennt, weil es ihm ein Gefühl von Sicherheit und Stabilität gibt. Das bezweifeln wir manchmal, weil unser Verstand schnell Dinge logisch erfassen kann. Aber unsere Seele ist viel langsamer. Wer also Verhaltensmuster ändern möchte, sollte in ganz kleinen Schritten handeln und sich bei jeder Etappe belohnen!
Diese Methoden können dabei helfen, Muster zu ändern:
Mit Affirmationen Muster ändern
Affirmationen sind positive Glaubenssätze, die wir uns regelmäßig vorsagen können, um ein altes Muster zu überwinden. Dabei geht es darum, den Blick immer auf das Gute zu lenken. Beispiele sind:
Ich bin genug
Ich werde geliebt
Ich kann vertrauen
Arbeit mit dem inneren Kind
Egal, wie alt wir sind, in uns allen steckt ein inneres Kind, das genauso wie früher handelt. Es steht also für unsere Verhaltensmuster, die durch die Kindheit geprägt wurden. Wir können uns nun bewusst dieses kleine Kind vorstellen und versuchen, es zu beruhigen oder zu umarmen. Auch dadurch verwinden wir Muster.
Selbstliebe-Meditation
Meditation ist ein wunderbarer Weg, um in Stille an seine Kraftquellen anzudocken. Wer sich gut fühlt, kann auch alte Muster loslassen. Die neue Happinez-Kolumnistin Laura Malina Seiler hat beispielsweise eine schöne Selbstliebe-Meditation eingesprochen, die wir uns gar nicht oft genug anhören können.Denken wir also immer daran: Zeit heilt nicht nur, sie ist auch ein toller Begleiter auf dem Weg zu unserem neuen Leben und raus aus den alten Mustern. Ein Leben, in dem wir mit einem wachen Geist und einem glücklichen Herzen unterwegs sind.