Pentagramm: Diese Bedeutung steckt hinter dem mystischen Symbol

Die Bezeichnung für das mystische Symbol stammt vom altgriechischen Wort "pentágrammos" ab, das übersetzt so viel wie "fünf Linien" heißt. Sehr treffend, denn das Pentagramm ist ein fünfzackiger Stern aus gleichschenkligen Dreiecken. Verbindet man die fünf Spitzen, ergibt sich daraus ein Fünfeck. Es wurden Zeichnungen auf Felsen in den Alpen sowie auf Alltagsgegenständen und Inschriften des antiken Mesopotamiens gefunden, was auf eine Verwendung des Sterns bereits Jahrtausende vor Christus hindeutet. Bis heute hatte und hat das Pentagramm eine Bedeutung für die verschiedensten Völker, Philosophien, spirituellen oder okkultistischen Strömungen.

Der griechische Mathematiker und Philosoph Pythagoras sah im Pentagramm ein Zeichen der Schöpfung und der Gesundheit. Denn es beinhaltet dank seiner perfekten Proportionen und Zahlenverhältnisse den "goldenen Schnitt" ganze zehnmal und steht damit für geometrische Harmonie und Schönheit. Es wurde daher eine häufig genutzte Form in der Kunst oder der Architektur. Gleichzeitig lässt sich der Stern mit nur einer Linie zeichnen und drückt somit die Unendlichkeit und den Kreislauf des Lebens aus. Aber das Fünfeck kommt auch in der Natur vor wie etwa beim Blatt der Kastanie. Während des 18. Jahrhunderts nahmen außerdem die Freimaurer die Lehren des Pythagoras rundum das Pentagramm auf, weshalb es für die fünf Tugenden (Klugheit, Stärke, Gerechtigkeit, Mäßigung, Fleiß) der Bewegung sowie die fünf Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Luft, Äther) steht.

Im antiken Griechenland galt das Pentagramm zunächst als Symbol für Ceres, die Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. Sie wurde mit einem Apfel dargestellt, dessen Kerngehäuse, wenn man es durchschneidet, an den Stern erinnert. Die römische Mythologie schreibt das Zeichen der Liebesgöttin Venus zu, weil der Weg des Planeten Venus um die Sonne (fast) ein Pentagramm beschriebt. Damit kann man es auch als Glückssymbol bezeichnen. Für die keltischen Druiden war der Drudenstern ebenfalls heilig. Als im Mittelalter das Christentum übernahm, wurde das Pentagramm auch hier zu einem populären Zeichen im Sinne der christlichen Zahlensymbolik. Danach ergeben die fünf Zacken die fünf Wunden Jesu (Stigmata), die er am Kreuz erlitt. Ein Pentagramm kann außerdem auf die vier Himmelsrichtungen bezogen werden, wobei die fünfte Gott darstellt. Des Weiteren ist der fünfte Buchstabe im Hebräischen der Buchstabe H, der in der kabbalischen Lehre des Judentums für den "Atem Gottes" steht, der der menschlichen Seele Leben einhaucht.

In Anlehnung an die göttliche Bedeutung des Pentagramms gilt es ebenso als Symbol für den Menschen und seine fünf Dimensionen/Elemente: Blut (Wasser), Wärme (Feuer), Atem (Luft), Fleisch (Erde) und den Geist. Damit hat er laut Glaube anderen Lebewesen so viel voraus, dass er als Krone der göttlichen Schöpfungen zu sehen ist.

Der Glaube, dass ein Pentagramm Schutz bietet, entstand vermutlich im Hochmittelalter. Dadurch entwickelte sich auch die Bezeichnung Drudenfuß mit der Bedeutung als Fußabdruck eines bösen Geistes (Druden). Die Menschen hofften, durch das magische Symbol ohne Anfang und Ende Dämonen fernhalten zu können, indem sie Haustüren, Schmuck, Rüstungen und mehr mit dem Fünfstern versahen. Selbige Bedeutung hat das Pentagramm und seine Magie auch häufig im Islam und orientalischen Kulturen.

In den beschriebene Verwendungen wird das Pentagramm fast ausschließlich mit einer Spitze nach oben dargestellt. Schon im Mittelalter oder der frühen Neuzeit wurde es zur Beschwörung im Okkultismus eingesetzt. Im 19. und 20. Jahrhundert fand der Stern dann Einzug in die schwarze Magie. Der Okkultist Éliphas Lévi sah im umgedrehten Pentagramm die beiden Hörner, die Ohren und den Bart von Baphomet, der Ziege Satans. Dadurch fällt es unter die satanistischen Symbole. Als Hexenstern oder Pentagramm des Teufels nutzen es viele dunkle, okkultistische Bewegungen wie die Wicca oder die Church of Satan als Erkennungsmerkmal, für schwarze Rituale und andere Zeremonien.