Buddhismus und Liebe: Schau auf das Gute!
Sie ist das wohl komplexeste, vielschichtigste Gefühl, das wir Menschen in uns tragen und leben können. Die Lehre des Buddhismus über Liebe kann uns helfen, sie besser zu verstehen und zu spüren.
Wie der Buddhismus Liebe definiert
So unterschiedlich wir Menschen auch sind, wenn es um die Liebe geht, kämpfen wir oft mit ähnlichen Schwierigkeiten. Wir sind enttäuscht, weil uns der andere nicht zuhört, weniger als wir in die Beziehung, die Hausarbeit oder die Kindererziehung investiert oder gemein wird. Dann diskutieren wir, versuchen Kompromisse zu finden oder ziehen uns vom anderen zurück. Doch die Sorgen bleiben. Was hilft? Wir können uns davon inspirieren lassen, wie der Buddhismus die Liebe versteht. Denn Buddha sagt, dass nicht der andere das Problem sei. Es liege stattdessen in unserem Geist. Eine enorme Aussage. Doch wie sind die Aussagen Buddhas über Liebe gemeint? Diese Erklärungen können helfen:
Unsere Einstellung entscheidet, ob ein Problem besteht
Der Partner lässt ständig seine Zeitschriften, Einkäufe und dreckigen Klamotten liegen? Und das schon seit zehn Jahren? Eine Möglichkeit, damit umzugehen wäre, sich darüber aufzuregen. Nach Buddha zu lieben, würde aber bedeuten: Nehmt das an, was IST. Erst die eigene Interpretation in uns macht daraus eine Sorge. Wir könnten uns auch dafür entscheiden, diese Eigenart zu akzeptieren. Im Buddhismus soll Liebe Freude bringen. Besteht sie nur aus Leid und Kampf, ist es nicht die wahre Liebe.
Der Buddhismus lehrt: Liebe ist so vielfältig wie jeder Mensch
Wenn wir in unserer Beziehung wütend auf den anderen sind, verengt sich leider oft der Blick. Natürlich passiert es nicht absichtlich, doch sehen wir nur noch diesen vermeintlich unverzeihlichen Fehler. Aber der Buddhismus rückt Liebe in den Vordergrund und weiß: Unser Ärger übertreibt. Die Realität ist anders, denn jeder Mensch ist vielfältig. Niemand ist ausschließlich schwierig. Im Gegenteil, wir haben alle wundervolle Eigenschaften, die jeden Tag offensichtlich sind. Wenn wir uns aber nur auf die eine – für uns negative – Eigenschaft konzentrieren und uns womöglich sogar rächen wollen, besteht die Gefahr, dass wir unsere Sorgen vergrößern.
Buddhas Liebe will das Gute sehen
Und wie funktioniert laut Buddhismus die Liebe? Es klingt so einfach und so schwer, aber es ist wichtig, den anderen mit Güte zu betrachten. Was ist an meinem Partner wundervoll? Wie großzügig gehe ich mit ihm um? Buddha war überzeugt, dass das Gute zu uns zurückkehrt, wenn wir es aussenden. Seiner Ansicht nach war es entscheidend, zuerst darüber nachzudenken, wie wir unsere Liebsten glücklich machen können. Und weniger dem Gedanken nachhängen, ob der Partner genug für uns tut.
Buddhistische Liebe schenkt Freiheit
Sehen wir den anderen in seiner Gesamtheit und versuchen gleichzeitig in unserer Mitte zu bleiben, fällt es leichter, weniger zu erwarten. Im Buddhismus hat Liebe nichts mit einer Abhängigkeit von Personen zu tun. Auch Neid und Eifersucht können wir so überwinden und uns stattdessen darauf konzentrieren, uns für andere zu freuen. Denn Liebe ist Freiheit und ständige Weiterentwicklung.
Der Buddhismus über Liebe und Loslassen
Buddhas Liebe möchte uns mit ihren Weisheiten an die Hand nehmen und uns zuflüstern: „Du darfst deine Verletzungen loslassen.“ Denn das ist sein Rat: Egal, wie wir heute sind – wir können uns jederzeit verändern. Wir dürfen das Schöne im anderen sehen und uns darauf freuen, dass es dem Gegenüber mit uns genauso geht.