Karma und seine Gesetze
Manche sagen, es ist der Richter unserer Handlungen. Diese unsichtbare Energie, die Einfluss nimmt auf Gegenwart und Zukunft: Karma. Sicher ist, dass es überall seine Wirkung entfaltet – in kleinen Dingen und in großen Schicksalsfragen.
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Seinen Ursprung hat das Wort im alten Sanskrit. Es besagt, dass alles im Leben Ursache und Wirkung hat – eine jede Tat zieht Folgen nach sich. Viele sind mit dem Wissen um das Karma aufgewachsen. Wir kennen es beispielsweise aus der Weisheit: Wir ernten, was wir säen. Oder: Was wir dem Universum geben, kommt zu uns zurück. Aus diesem Wissen haben sich über die Jahrhunderte drei Gesetze manifestiert, die wir im Umgang mit unserem Karma nutzen können.
Das erste karmische Gesetz: Nächstenliebe
Es ist einer der ältesten Grundsätze der Menschheit und die wichtigste karmische Regel:
"Was tu nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem anderen zu."
Denn unsere Handlungen und sogar unsere Worte und Gedanken – positiver und negativer Art – formen unser Karma. Es daher unser größtes Geschenk, da es uns die guten Dinge, die wir anderen zukommen lassen, wieder zurückgibt. Gleichzeitig ist Karma auch unser Lehrmeister, der keine Fehltritte ungesühnt lässt. Viele Menschen empfinden Karma deswegen als Strafe. Doch die großen Weltreligionen sind sich einig: Das ist es nicht.
Es ist viel mehr die Chance, aus unseren Fehlern zu lernen, sie in etwas positives zu verwandeln und unsere Seele wachsen zu lassen. Auch soll das Wissen um Karma keinen Druck ausüben, in einem Leben perfekt zu werden; nie wieder einen schlechten Gedanken zu haben oder ein böses Wort zu verlieren. Wer an Reinkarnation glaubt, der weiß: Jedes Leben hat seine Aufgaben und seine Lektionen. Unser Karma erinnert uns lediglich daran, unserem Mitmenschen mit so viel Liebe zu begegnen, wie es uns möglich ist – und gleichzeitig unsere persönlichen Grenzen zu wahren.
Das zweite karmische Gesetz: Veränderung
Karma ist nicht gleich Schicksal. Unser Karma ist nicht unumstößlich, im Gegenteil: Es ist veränderbar. "Manche Menschen missverstehen das Konzept vom Karma", erklärte der Dalai Lama einst."Sie interpretieren die Lehre so, als sei alles vorherbestimmt, als gäbe es nichts, was der Einzelne daran ändern könnte. Der Ausdruck Karma oder Handlung steht für eine aktive Kraft; es bedeutet, dass zukünftige Geschehnisse in unseren eigenen Händen liegen."
Wir beeinflussen und schaffen unser Karma in jedem Moment durch unsere Taten, Worten und Gedanken neu. Stellen wir uns es als ein Konto vor, zahlen wir täglich auf die negative oder auf die positive Seite ein. Wenn wir versuchen, dass unser Konto ausglichen oder sogar im Plus ist, haben wir schon einen großen Schritt im Kreislauf des Karmas getan.
Das dritte karmische Gesetz: Achtung
Zwar beeinflusst Karma unser Leben, aber nicht nicht jeder Glücksmoment und auch nicht alles Leid, das uns widerfährt, resultiert daraus. Immer wieder sind wir im Leben Prüfungen und Lektionen ausgesetzt, die unser Wachstum voranbringen und uns bestimmte Aspekte lernen lassen sollen. Tendieren wir beispielsweise dazu, knauserig zu sein, kann uns das Schicksal Situationen aussetzen, die uns die Chance bieten, unser Herz zu öffnen und mehr von und selbst zu geben. Das muss nicht zwingend karmisch bedingt sein, sondern ist womöglich ein Teil unserer Lebenslektion. Weil wir nicht wissen, wann, wie, wo und in welcher Form das Karma seinen Ausgleich sucht, sollten wir nicht davon ausgehen, dass Menschen, die Pech haben oder denen es schlecht geht, ein negatives Karmakonto ausgleichen.
"Wenn du über Menschen richtest, hast du keine Zeit, sie zu achten", hat Mutter Teresa einst gesagt und das karmische Gesetz der Achtung damit auf den Punkt gebracht. Vielleicht wird Karma immer ein Rätsel für uns bleiben, das wir nie ganz lösen können. Doch nutzen wir seine die Gesetze mit Liebe und Verantwortung, können wir unser Leben positiv beeinflussen.
Unser Buchtipp:
"Karma in der Praxis – Die Zukunft gestalten" von Patricia R. Spadaround Elizabeth Clare Prophet.